Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021
Grundinstandsetzung und Erweiterung Busanlage Hamburg-Harburg
©Blunck + Morgen Architekten
Hauptperspektive ZOB Harburg
1. Preis
Preisgeld: 17.300 EUR
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Erläuterungstext
Mitarbeiter: Henning Rose, Jochen Danzer, Neele Ohlrogge, Jens Lehmann, Sönke Nähr
Konzept: „Ein Dach für die Stadt“
Die Stadtbezüge sind grob und doch weit weg. Die Orientierung ist komplex. Vieles spricht für ein großes Dach, um alle Bereiche darunter zusammenzuhalten. In den Stadtraum hinein zeigt sich das Dach mit einer aufgeräumten Kante. Gerade, viereckig, in alle Himmelsrichtungen gleich ausgeformt, fein zwischen Leichtigkeit und Präsenz ausbalanciert, den Räumen folgend und doch Richtung gebend. Eine klare Geste bei der der Bus nicht die große Bühne bekommt, die gebührt dem Fahrgast.
Innen alles für den Fahrgast. Betritt man den Innenraum wechselt man die Welten. Hochwertiges Material, Sauberkeit, eine gute Akustik und höchster Benutzungskomfort. Das erste Ziel ist dem Fahrgast zu vermitteln, dass er gewünscht wird, um die Wahrnehmung: „Ich bin der Stadt wichtig“, „Meine Stadt hat Qualität“. Es geht darum willkommen zu sein und da bei Freude zu empfinden. Dafür braucht es einen Moment um Qualität zu geben und um diesen Moment emotional aufzuwerten.
Grün
Da Stadtgrün unbestritten ein herausragender Qualitätsträger ist, wird es im Entwurf, wo immer artgerecht kompatibel, maximal eingesetzt. Lärm, Staub und sommerliche Hitze werden reduziert. Eine Anstrengung galt dieses, nicht nur für die Vorbeiziehenden, sondern auch vom Innenraum her, durch Sichtachsen, für die geschützt Wartenden, einsehbar, präsent und erfahrbar zu machen.
Konstruktion und Tragwerk
Wenn der ÖPNV ressourcenschonend ist, dann bitte auch seine Bauwerke. Bauten für Infrastruktur verbrauchen nahezu 100% der anfallenden Emissionen nicht im Betrieb sondern während der Bauphase. Ein besonderes Augenmerk liegt also auf der Vermeidung von grauen Emissionen, hier bei Materialgewinnung, Komponentenherstellung und beim Errichten, schließlich recyclen,sortenrein trennen und wiederverwerten.
Beleuchtungskonzept
Mit Licht bauen! Um im Einklang mit der Dachform eine gleichmäßige und eher ruhige Grundbeleuchtung zu erhalten, werden im Bereich der Stützenköpfe abgeblendete Leuchtkörper eingesetzt. Da eine überbordende Lichtskulptur dem Entwurf wiedersprechend ist, greifen wir auf ein eigentlich sehr starkes Harburger Thema zurück: Typografie!
Konzept: „Ein Dach für die Stadt“
Die Stadtbezüge sind grob und doch weit weg. Die Orientierung ist komplex. Vieles spricht für ein großes Dach, um alle Bereiche darunter zusammenzuhalten. In den Stadtraum hinein zeigt sich das Dach mit einer aufgeräumten Kante. Gerade, viereckig, in alle Himmelsrichtungen gleich ausgeformt, fein zwischen Leichtigkeit und Präsenz ausbalanciert, den Räumen folgend und doch Richtung gebend. Eine klare Geste bei der der Bus nicht die große Bühne bekommt, die gebührt dem Fahrgast.
Innen alles für den Fahrgast. Betritt man den Innenraum wechselt man die Welten. Hochwertiges Material, Sauberkeit, eine gute Akustik und höchster Benutzungskomfort. Das erste Ziel ist dem Fahrgast zu vermitteln, dass er gewünscht wird, um die Wahrnehmung: „Ich bin der Stadt wichtig“, „Meine Stadt hat Qualität“. Es geht darum willkommen zu sein und da bei Freude zu empfinden. Dafür braucht es einen Moment um Qualität zu geben und um diesen Moment emotional aufzuwerten.
Grün
Da Stadtgrün unbestritten ein herausragender Qualitätsträger ist, wird es im Entwurf, wo immer artgerecht kompatibel, maximal eingesetzt. Lärm, Staub und sommerliche Hitze werden reduziert. Eine Anstrengung galt dieses, nicht nur für die Vorbeiziehenden, sondern auch vom Innenraum her, durch Sichtachsen, für die geschützt Wartenden, einsehbar, präsent und erfahrbar zu machen.
Konstruktion und Tragwerk
Wenn der ÖPNV ressourcenschonend ist, dann bitte auch seine Bauwerke. Bauten für Infrastruktur verbrauchen nahezu 100% der anfallenden Emissionen nicht im Betrieb sondern während der Bauphase. Ein besonderes Augenmerk liegt also auf der Vermeidung von grauen Emissionen, hier bei Materialgewinnung, Komponentenherstellung und beim Errichten, schließlich recyclen,sortenrein trennen und wiederverwerten.
Beleuchtungskonzept
Mit Licht bauen! Um im Einklang mit der Dachform eine gleichmäßige und eher ruhige Grundbeleuchtung zu erhalten, werden im Bereich der Stützenköpfe abgeblendete Leuchtkörper eingesetzt. Da eine überbordende Lichtskulptur dem Entwurf wiedersprechend ist, greifen wir auf ein eigentlich sehr starkes Harburger Thema zurück: Typografie!
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser*innen schlagen ein im besten Sinne einfaches großes Dach auf schlanken Stützen vor, das am Eingang zur Harburger Innenstadt ein starkes Zeichen setzt. Die Überdachung der Fahrbahn trägt dazu bei, dass die Mittelinsel an die Busplatte herangezogen wird. Die Busanlage wirkt als Ganzes und bildet einen Bezug zum Stadtraum. Das Preisgerichtet befürwortet diese klare, ordnende Geste. Ebenfalls gewürdigt wird das Gründach, welches dem Zeitgeist einer nachhaltigen Stadtentwicklung entspricht. Kritisch hinterfragt wird jedoch die Möglichkeit zur Durchführung von Wartungsarbeiten im Bereich der Fahrbahn, wie zum Beispiel der Austausch von Leuchtmitteln.
Das Preisgericht legt großen Wert auf nachhaltige Materialien und begrüßt somit den Einsatz von Holz in der Dachkonstruktion. Das Preisgericht regt an, für die innenliegenden Nutzungen ebenfalls nachwachsende Materialen zu verwenden.
Weiterhin besteht Kritik an der Tragkonstruktion des Daches, welche nochmals zu prüfen ist. Dies gilt insbesondere für die Abstände der Stützen, welche teilweise unter den geforderten 2 m Abstand zu Fahrspur liegen. Die geforderte Barrierefreiheit an den Buskanten wird hierdurch in Frage gestellt.
Die Ausgestaltung des Freiraums konnte das Preisgericht noch nicht vollständig überzeugen. Positiv gesehen werden die geschaffenen Blickachsen.
Die Arbeit leistet insgesamt eine gute Antwort auf die Wettbewerbsaufgabe und den Standort, vor allem durch die Schaffung einer klaren, aber nicht aufdrängenden Struktur.
Das Preisgericht legt großen Wert auf nachhaltige Materialien und begrüßt somit den Einsatz von Holz in der Dachkonstruktion. Das Preisgericht regt an, für die innenliegenden Nutzungen ebenfalls nachwachsende Materialen zu verwenden.
Weiterhin besteht Kritik an der Tragkonstruktion des Daches, welche nochmals zu prüfen ist. Dies gilt insbesondere für die Abstände der Stützen, welche teilweise unter den geforderten 2 m Abstand zu Fahrspur liegen. Die geforderte Barrierefreiheit an den Buskanten wird hierdurch in Frage gestellt.
Die Ausgestaltung des Freiraums konnte das Preisgericht noch nicht vollständig überzeugen. Positiv gesehen werden die geschaffenen Blickachsen.
Die Arbeit leistet insgesamt eine gute Antwort auf die Wettbewerbsaufgabe und den Standort, vor allem durch die Schaffung einer klaren, aber nicht aufdrängenden Struktur.
©Blunck + Morgen Architekten
Bahnhofsplatz ZOB Harburg
©Blunck + Morgen Architekten
Walter Dudek-Brücke ZOB Harburg
©Blunck + Morgen Architekten
Lageplan ZOB Harburg
©Blunck + Morgen Architekten
Grundriss EG 1_200 ZOB Harburg
©Blunck + Morgen Architekten
Ansicht Fassadenkonzept Süd 1_50 ZOB Harburg