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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Neugestaltung Bahnhofsvorplatz in Oberschleißheim

Vogelperspektive

Vogelperspektive

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 28.000 EUR

OK Landschaft I Andreas Kicherer

Landschaftsarchitektur

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Leitidee Bestandsstraßenbäume in Platzbäume zu transformieren ist zwar nicht durchgängig gelungen, dennoch entsteht ein schlüssiges Grüngerüst. Das zweite Anliegen, über Blüteninseln Max Mannheimes Kunstwerke lebendig werden zu lassen ist in der Umsetzung ein schwer einzuhaltendes Versprechen, gleichwohl eine schöne Idee. Einfacher verständlich werden die Farbkreise am Brunnen. Wichtig wäre darüber hinaus, der Person Max Mannheimers – auch im Hinblick auf künftige Generationen nicht nur als Künstler, sondern auch auf Grund seiner Lebensgeschichte und seiner Fähigkeit zu verzeihen und zu verbinden – gerecht zu werden.

Die große Qualität der Arbeit liegt in dem befreienden Ansatz, die Buslinien räumlich vom Bahnhofsvorplatz zu trennen. Zwar entsteht dadurch die maximale Distanz zum Bahnhof, aber so lässt sich ein verkehrsberuhigter Platz mit der gewünschten Aufenthaltsqualität generieren.
Der breite Baumgürtel mit den bienenfreundlichen Blüteninseln gibt dem Bahnhofsplatz einen starken Rahmen und zoniert die verschiedenen Aufenthaltsbereiche mit genügend breiten, klimawirksamen Grünflächen. Zum Thema Verschattung und Vermeidung von sommerlicher Überhitzung bietet die Arbeit einen guten Beitrag. Das Konzept für Versickerung und Retention müsste verdeutlicht werden.

Durch seine neue Position erhält der Hirtenbrunnen mit seinen umgebenden Fontänen einen angemessenen Auftritt. Die entstehenden Rückzugsbereiche bieten eine Vielfalt an Aufenthaltsqualität. Die Verschiebung des Biergartens in den Platzraum hinein wird zur erhöhten Akzeptanz und Belebung des Platzes beitragen.
Die Platzgestaltung ist insgesamt angenehm schlicht und unaufgeregt und eröffnet viele Nutzungsmöglichkeiten. Die Gestaltung der südlich gelegenen Grünfläche wird begrüßt.

Lage und Länge der Bushaltepunkte ist sehr übersichtlich, gut auffindbar und ermöglicht die unabhängige An- und Abfahrt. Für die südliche Ein- und Ausfahrt ist eine eigene Lichtsignalphase erforderlich. Der Knotenpunkt im Norden ist zu groß dimensioniert. Eine Trennung von Bus und PKW wäre vorstellbar. Der Halt der Expressbusse auf der Staatstraße wird kritisch gesehen.

Der dargestellte Radschutzstreifen entlang der Staatsstraße könnte in den Busparkplatz verlegt werden. Im Bereich der westlichen Expressbushaltestelle kann der Radweg nicht -wie dargestellt – durchgeführt werden. Die kompakte Anordnung der Fahrradstellplätze rechts und links vom Bahnhof ist schlüssig und übersichtlich.
Die Kreuzungsbereiche können von Fußgängern sicher gequert werden. Die Kiss+Ride Stellplätze sind relativ weit vom Bahnhof entfernt und nur aus einer Richtung anfahrbar.
Die auschließliche Nutzung des Platzes für Fußgänger ist eine der großen Qualitäten dieser Arbeit.
Die Einheitlichkeit des Stadtbodens mit einer hochwertigen Materialität wird ausdrücklich begrüßt. Der Belag der Verkehrsflächen für die Busse sollte farblich abgesetzt werden.

Dank der klaren Zuordnung der Bushaltestellen zum Straßenraum hin, verspricht die Arbeit die Entwicklung eines qualitativ hochwertigen und gut durchgrünten Bahnhofsvorplatzes mit hoher Aufenthaltsqualität.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Lageplan

Lageplan

Schnittansicht in Nord-Süd-Richtung

Schnittansicht in Nord-Süd-Richtung

Schnittansicht in Ost-West-Richtung

Schnittansicht in Ost-West-Richtung

Detailschnitt/Ansicht Bushaltestelle

Detailschnitt/Ansicht Bushaltestelle

Leitidee

Leitidee