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Städtebauliches Gutachterverfahren | 09/2021

Erweiterung Rathaus Zehlendorf in Berlin

Gewinner

MLA+

Stadtplanung / Städtebau

Studio M³Architektur und Urbanismus

Stadtplanung / Städtebau

LOHRENGEL LANDSCHAFT

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit von MLA+/LOHRENGEL zeigt eine gelungene Einzelkörpersetzung, die mit ihrer ausgewogenen Höhenentwicklung überzeugt. Der Altbau wird respektvoll gefasst, vom Eckgebäude mit dem Bürgersaal/BVV-Saal abgeleitet entsteht ein neuer Baukörper gegenüber der Kirche.
Zentraler Ort ist ein Platz in der Mitte des neuen Gebäudeensembles, von dem alle Nutzungen erschlossen werden. Die Wegeverbindung vom Teltower Damm zur Kirche zeichnet einen sinnfälligen Bogen, der alle Gebäude miteinander verknüpfend zum Platz hinführt. Der Platz ist multifunktional nutzbar. Alle Freiräume, Höfe und Wege sind grünplanerisch exzellent durchgearbeitet und bieten in die Zukunft gerichtete Anregungen für die wassersensible und klimagerechte Stadt.

Die Nutzungen wie Bibliothek, Gastronomie, Musikschul- und VHS- Räume sind in den Erdgeschossen am Platz für die Bürgerinnen und Bürger gut erreichbar und leicht auffindbar, der „Welcome Desk“ des Rathauses hat am zentralen Platz eine sehr gute Adressbildung und stärkt die Funktion des Platzes auch als Dienstleistungsort der Verwaltung.

Das Gebäude der heutigen Gottfried-Benn-Bibliothek soll saniert und für Büros genutzt werden.

Die Arbeit besticht insgesamt durch ihre einfache und klar ablesbare Komposition; die für den Ort ein neues lebendiges Quartier anbietet.

Die Arbeit wurde nach dem Zwischenkolloquium weiter ausdifferenziert, was zu einer hohen Qualität im Detail bis hin zu ersten architektonischen Eindrücken des Ensembles geführt hat. Insbesondere die baulichen Ausformungen einiger Baukörper, z.B. die Anschrägung des Gebäudes zur Überleitung in den Bogenweg gegenüber der Kirche, wurden weiterentwickelt und auf die denkmalgeschützte Altbebauung zugeschnitten.
Die beiden kleineren Baukörper im Süden des Platzes sind nicht ganz schlüssig und stehen nahe an den privaten Nachbargärten. Hier wurden Reduzierungen oder Wegfall als mögliche Entspannung und Öffnung des Raumes erörtert.

Die beiden Baukörper an der Martin-Buber-Straße stehen direkt an der Grundstücksgrenze, es wird keine gärtnerische Vorzone ausgebildet. Im Kontext mit dem hochbaulichen Verfahren sind der Straßenraum und die mögliche Fassadengestaltung im Hinblick auf die städtebauliche Wirkung der Gebäude an der Straße zu prüfen.

Einzelne Gebäude könnten durch Stege verbunden werden, falls dies aus Nutzersicht für erforderlich gehalten wird.

Die Arbeit setzt einen sehr guten Maßstab und bietet eine städtebaulich robuste Grundgestalt für die folgenden hochbaulichen Aufgaben.