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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Neubau Sporthalle in Schömberg

ein 3. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

bwb backeweberbleyle architekten

Architektur

von K GmbH

Landschaftsarchitektur

Rehle Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Am nördlichen Ortsrand der Gemeinde Schömberg soll eine neue Sporthalle errichtet werden. Das Grundstück für die neue Halle liegt östlich der Landesstraße 343 innerhalb einer Waldfläche auf einer Anhöhe mit Blick auf den Ort Schömberg. Das Baugrundstück ist durch seine Lage im Wald an der Hang- und Waldkante oberhalb von Schömberg geprägt. Der Baukörper der Sporthalle wird längs entlang der Waldkante platziert, um eine Ausrichtung und einen freien Blick auf die Gemeinde Schömberg und die umgebende Landschaft zu ermöglichen.
Konzeption und Gestaltung der Sporthalle spiegeln die Lage entlang der Waldkante wider: Außenliegende Zugstäbe nehmen die Vertikalität der Bäume auf, die Schichtung des Fassadenaufbaus mit Vordach, Zugstäben, Sonnenschutzlamellen und Verglasungsebene assoziiert mit der Schichtung von tragend, auskragend und Belaubung der umgebenden Bäume des Waldes. Durch Vertikalität, Schichtung und Gliederung nimmt der Baukörper Bezug auf die Umgebung Wald, nimmt sich zurück, respektiert diese und fügt sich in den Außenraum ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1019 orientiert sich in ihrer Ausrichtung und Position an der benachbarten Lasertag-Halle. Ihr Zugang liegt richtig auf der Südseite des Gebäudes, zu den Stellplätzen und dem Weg zur Schule gerichtet. Der Vorbereich des Eingangs tritt gegenüber dem Gebäudevolumen zurück, gibt so den Blick auf die Hallenfläche frei und ist als großzügiger Treffpunkt durch das durchlaufende Dach vor Regen geschützt. Von hier gelangen die Besucher in ein großzügiges, zweigeschossiges Foyer, das die Ebene der Umkleiden mit der Tribüne über eine einläufige Treppe verbindet, die im anschließenden Außenbereich fortgesetzt wird. Der über diese Außentreppe erreichbare Besuchereingang auf der Tribünenebene liegt leider auf der Rückseite des Gebäudes und ist dadurch schwer auffindbar. Die Umkleidebereiche sind gut organisiert. Umkleiden, Regie und Geräteräume liegen an der richtigen Stelle. Der erschließende Stiefelgang ist über seitliche Fenster natürlich belichtet. Die Ebene der Tribüne ist leider durch große Technikräume verstellt. Hier wäre – auch für eine bessere Belichtung der Halle – eine größere Durchlässigkeit nach Westen wünschenswert. Dabei ist die Versorgung der Halle mit natürlichem Licht insgesamt grundsätzlich zu überprüfen. Durch die Anordnung aller Nebenräume auf der Westseite des Gebäudes haben die Besucher von der Sporthalle, wie von der Tribüne aus, einen freien Blick auf die offene Landschaft - leider nur über den direkt anschließenden Parkplatz hinweg. Die äußere Erscheinung des Hauses wird durch sein expressives Tragwerk bestimmt. Wesentlich sind hier dessen umlaufende V-Stützen, deren Funktion sich leider nicht gänzlich erschließt. Die Sinnfälligkeit dieser Elemente wird deshalb kontrovers diskutiert. Die eigentlichen Stützen des Daches liegen auf der Innenseite der Halle und sind aus Gründen des Unfallschutzes durch eine zusätzliche innere Verglasung aufwendig zu verkleiden. Die zur zusätzlichen Unterstützung der Dachränder als Stilelement eingesetzten V-Stützen sind hinsichtlich der Sicherstellung der Dauerhaftigkeit fragwürdig. Mit einem modifizierten Aufbau der Brettsperrholzplatten im Randbereich könnte auf diese ggf. verzichtet werden. Bei einem Festhalten an den gewählten V-Stützen muss auf die Dauerhaftigkeit durch eine sorgfältige Materialwahl und durch eine sehr konsequente baulich-konstruktiven Ausbildung der Fusspunkte zur Vermeidung von Staunässe reagiert werden. Die wirtschaftlichen Kenndaten der Arbeit liegen im mittleren Bereich. Insgesamt eine Arbeit ohne größere Schwächen oder Stärken, deren äußere Erscheinung, besonders im Hinblick auf ihr außenliegendes Tragwerk, nicht einheitlich positiv bewertet wird. Die östlich des Gebäudes angeordnete Stellplatzanlage ist raumgreifend angelegt und dominiert den Eindruck beim Ankommen auf dem Hallengelände. Die relativ schmale Unterbrechung mit den eingeschobenen Flächen für Skating und Basketball vermag diesen Eindruck nicht zu heilen. Der die Südostecke der Halle einbindende Vorplatz könnte stärker auf den Haupteingang bezogen sein. Die breite Dimensionierung der Platzfläche südlich der Halle in Verbindung mit der großen Stufenanlage wirkt als Erschließung eines rückwärtigen Nebeneingangs zu bedeutend. Lage und Charakter des Kletterspielangebots sollten überdacht werden. Die topografische Einbindung des Gebäudes ist berücksichtigt, wenngleich die nord- und südseitigen Stufenanlagen / Regelprofilböschungen eher technisch, urban erscheinen. Ein deutlicherer Bezug zu Wald und Landschaft wird hier vermisst. Der dargestellte Tragwerksentwurf für die Flachdachkonstruktion mit ist konsequent mit leistungsfähigen Vollwandträgern ausgebildet. Die in der Isometrie dargestellte Tragstruktur ist jedoch verwirrend. Die Primärträger müssen zwingend auf den in der Gebäudehülle integrierten Stützen aufgelagert werden.