Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021
Neubau Helmholtz Quantum Center+ HQC am Forschungszentrum Jülich
©Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten
Ansicht mit Haupteingang
2. Preis
Preisgeld: 40.750 EUR
WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik
TGA-Fachplanung
Pirlet & Partner Ingenieurgesellschaft mbH
Brandschutzplanung, Tragwerksplanung
Erläuterungstext
Team: Jelena Ivanovic, Artem Melashvili, Julia Rudolph, Paul Thum, Diyar Ünlücay, Luis Wagenführer, Modell: Philipp Jenckel
Der Forschungsneubau HQC+ ist als Anziehungspunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum Thema Quantencomputing als eigenständiger, kompakter Baukörper mit einer repräsentativen Fassade, die die Forschungsarbeit nach innen und außen sichtbar und erfahrbar macht, entworfen. Die Innenhalle bietet als identitätsstiftender Bezugspunkt viele Möglichkeiten an Schulungen und Workshops teilzunehmen, internationale Gäste zu empfangen, in Projektgruppen zu arbeiten oder sich dort mit Kollegen zu informellen Diskussionen zu treffen. Die Labore stehen für wichtige und hochpräzise Experimente zur Verfügung.
Durch den Neubau werde die Raumkanten gefasst und es entsteht mit den Nachbargebäuden ein quartierbildendes Ensemble, welches die städtebauliche Situation aufwertet. Konstruktiv richtet sich der Neubau nach den besonderen Anforderungen der Forschung: Betonkonstuktion für die Laborräume, eine nachhaltige Holz-Hybrid Konstruktion für die Büro und Auswerte Flächen.
Der Qualität der Fassaden, ihrer Materialität und Gestaltung, kommt im Hinblick auf die Thermischen Anforderungen, der Nutzung von solarer Energie und der Konstruktion aus Holz eine besondere Bedeutung zu.
Der Forschungsneubau HQC+ ist als Anziehungspunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum Thema Quantencomputing als eigenständiger, kompakter Baukörper mit einer repräsentativen Fassade, die die Forschungsarbeit nach innen und außen sichtbar und erfahrbar macht, entworfen. Die Innenhalle bietet als identitätsstiftender Bezugspunkt viele Möglichkeiten an Schulungen und Workshops teilzunehmen, internationale Gäste zu empfangen, in Projektgruppen zu arbeiten oder sich dort mit Kollegen zu informellen Diskussionen zu treffen. Die Labore stehen für wichtige und hochpräzise Experimente zur Verfügung.
Durch den Neubau werde die Raumkanten gefasst und es entsteht mit den Nachbargebäuden ein quartierbildendes Ensemble, welches die städtebauliche Situation aufwertet. Konstruktiv richtet sich der Neubau nach den besonderen Anforderungen der Forschung: Betonkonstuktion für die Laborräume, eine nachhaltige Holz-Hybrid Konstruktion für die Büro und Auswerte Flächen.
Der Qualität der Fassaden, ihrer Materialität und Gestaltung, kommt im Hinblick auf die Thermischen Anforderungen, der Nutzung von solarer Energie und der Konstruktion aus Holz eine besondere Bedeutung zu.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Baukörper schafft mit seiner Setzung eine klare städtebauliche Raumkante zum Boulevard und die Postionierung des Haupteingangs nah an der Gebäudeecke sowie der vorgelagerte Platz integrieren die HNF in die Gebäudekonfiguration. Das Gebäude schafft mit seiner Präsenz die gewünschte Identitätsstiftende Adressbildung. Die Auslagerung der Technik in einen im rückwärtigen Bereich angeordneten separaten Baukörper ermöglicht eine kompakte Anordnung des geforderten Raumprogramms.
Zum Gebäude 2.6 wird ein großzügiger Außen- bzw. Platzraum geschaffen und dieses durch einen Nebeneingang im Erdgeschoss angebunden. Die im Anschluss an den Haupteingang liegende Erschließungsspange verbindet die Ebenen miteinander und ermöglicht Einblicke in die Kryostatenhalle. Die Integration der vertikalen Erschließung in die Kommunikationsbereiche anstelle abgeschlossener Treppenhäuser erscheint wünschenswert. Die zentrale Positionierung der Präzisionslabore und Kryostatenhallen hebt die große Bedeutung dieser Bereiche hervor.
Durch die Anordnung eines zentralen Innenhofes können die Räume ringförmig erschlossen werden und in Zusammenhang mit der Kommunikationsspange wird die gewünschte ungeplante Kommunikation gefördert. Die an der Gebäudeecke positionierte Terrasse bereichert den Kommunikationsbereich als Außenerweiterung, erscheint jedoch überdimensioniert. Die Anordnung der Bodenplatte mit den sich daraus ergebenden Gebäudefugen muss an die Raumgeometrie angepasst werden.
Die unterschiedliche Ausformulierung der Nutzungen „Labor“ bzw. „Büroräume“ in einer Stahlbeton bzw. Holzkonstruktion sollte klarer in der Konsequenz der jeweiligen Bauweisen ausformuliert und die Anordnung der jeweiligen Systeme überprüft werden. Es gibt keine direkt den Präzisionslaboren zugeordneten Kontrollbereiche. Eine Anordnung im Bereich der Räume H9.11 ff sollte geprüft werden. Es wird gewünscht die Kontrollbereiche der Kryostatenhallen entlang der Kommunikationsachse anders anzuordnen. Die Zergliederung der Bioelektronik-Labore auf zwei Etagen ist nicht optimal. Die zweiten Fluchtwege der Bioelektronik- und Materiallabore sind nachzuweisen und es ist ein befahrbarer Zugang zum Innenhof einzuplanen. Darüber hinaus ist die Fluchtwegesituation zu überprüfen.
Die gefaltete Optik der Fassadenelemente bewirkt spannende und unterschiedliche Erscheinungsformen des Gebäudes von unterschiedlichen Perspektiven. Die Anordnung von Solarzellen umlaufend an der Fassade ist zu überprüfen und im Zusammenhang mit der Besonnung zu optimieren. Die unterschiedliche Ausformulierung der Fassaden zum Innenhof in verschiedenen Farben erscheint fraglich ohne Ableitbarkeit der dahinterliegenden Konstruktion. Die Labor-Achsmasse von 120 cm sind nachzuvollziehen aber nicht ohne weiteres auf die Büros zu übertragen. Hier muss ebenfalls nachgewiesen werden. Insgesamt stellt der Entwurf für das zukünftige neue Helmholtz Quartier einen wertvollen Beitrag dar.
Zum Gebäude 2.6 wird ein großzügiger Außen- bzw. Platzraum geschaffen und dieses durch einen Nebeneingang im Erdgeschoss angebunden. Die im Anschluss an den Haupteingang liegende Erschließungsspange verbindet die Ebenen miteinander und ermöglicht Einblicke in die Kryostatenhalle. Die Integration der vertikalen Erschließung in die Kommunikationsbereiche anstelle abgeschlossener Treppenhäuser erscheint wünschenswert. Die zentrale Positionierung der Präzisionslabore und Kryostatenhallen hebt die große Bedeutung dieser Bereiche hervor.
Durch die Anordnung eines zentralen Innenhofes können die Räume ringförmig erschlossen werden und in Zusammenhang mit der Kommunikationsspange wird die gewünschte ungeplante Kommunikation gefördert. Die an der Gebäudeecke positionierte Terrasse bereichert den Kommunikationsbereich als Außenerweiterung, erscheint jedoch überdimensioniert. Die Anordnung der Bodenplatte mit den sich daraus ergebenden Gebäudefugen muss an die Raumgeometrie angepasst werden.
Die unterschiedliche Ausformulierung der Nutzungen „Labor“ bzw. „Büroräume“ in einer Stahlbeton bzw. Holzkonstruktion sollte klarer in der Konsequenz der jeweiligen Bauweisen ausformuliert und die Anordnung der jeweiligen Systeme überprüft werden. Es gibt keine direkt den Präzisionslaboren zugeordneten Kontrollbereiche. Eine Anordnung im Bereich der Räume H9.11 ff sollte geprüft werden. Es wird gewünscht die Kontrollbereiche der Kryostatenhallen entlang der Kommunikationsachse anders anzuordnen. Die Zergliederung der Bioelektronik-Labore auf zwei Etagen ist nicht optimal. Die zweiten Fluchtwege der Bioelektronik- und Materiallabore sind nachzuweisen und es ist ein befahrbarer Zugang zum Innenhof einzuplanen. Darüber hinaus ist die Fluchtwegesituation zu überprüfen.
Die gefaltete Optik der Fassadenelemente bewirkt spannende und unterschiedliche Erscheinungsformen des Gebäudes von unterschiedlichen Perspektiven. Die Anordnung von Solarzellen umlaufend an der Fassade ist zu überprüfen und im Zusammenhang mit der Besonnung zu optimieren. Die unterschiedliche Ausformulierung der Fassaden zum Innenhof in verschiedenen Farben erscheint fraglich ohne Ableitbarkeit der dahinterliegenden Konstruktion. Die Labor-Achsmasse von 120 cm sind nachzuvollziehen aber nicht ohne weiteres auf die Büros zu übertragen. Hier muss ebenfalls nachgewiesen werden. Insgesamt stellt der Entwurf für das zukünftige neue Helmholtz Quartier einen wertvollen Beitrag dar.
©Heinle Wischer und Partner / KRAFT.RAUM.
Lageplan M 1 : 500
©Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten
©Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten
Die Innenhalle als identitätsstiftender Bezugspunkt
©Heinle Wischer und Partner / KRAFT.RAUM.
Lageplan M 1 : 200
©Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten
©Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten