Erinnerungsort Zwangsarbeiter*innenlager in Neuaubing

Der Entwurf überzeugt durch einen respektvollen Ansatz mit nur geringfügigen Eingriffen in die vorhandene bauliche Substanz, wobei die Wahl für neue Details eine gute Lesbarkeit der neuen historischen Schicht möglich macht.
Im Außenraum stellt das Projekt die Sichtbarmachung der ursprünglichen Lagersituation in den Vordergrund, wobei in diesem Kontext die Sichtbarmachung der Fundamentreste von Baracke 9 und 10 konsequent erscheint. Die geometrische Figur der Wegeöffnungen im Innenhof konnte allerdings nicht nachvollzogen werden. Die Hinführung der Besucher auf die Ausstellungsräume in Baracke 5 und 2 mit einer leichten Platzausbildung bleibt im Kontext zu wenig prägnant. Das Erschließungskonzept der Baracken ist funktional und die fußläufige Öffnung der Anlage durch einen zweiten Hofzugang im Westen erlaubt einen klaren Bezug zum Neubaugebiet in Freiham, wobei hier die damit notwendige Beräumung des „Dschungels“ kritisch gesehen wurde. Sehr positiv wurde das modulare Präsentationskonzept gesehen, das Potenzial für unterschiedliche kuratorische Ansätze enthält.