Wohnungsbau und Kita im Schönhof-Viertel Frankfurt am Main (Baufelder H1 und A3)

Leitidee I städtebauliche und landschaftliche Einbindung

Konzept: Innen I Außen

Städtebauliche Leitidee ist die Gestaltung eines urbanen, städtisch geprägten Wohnviertels mit der Bildung von zwei Gebäude-Ensembles, die zum Außenbereich mit ihrer Fassadengestaltung repräsentativ den Stadtraum des geschlossenen Straßenblocks prägen.

Während zum Straßenraum der städtebaulich geschlossene Block der europäisch- gründerzeitlichen Stadt als Bild akzeptiert und fortgeführt wird, entstehen durch das Spiel mit unterschiedlichen Gebäudehöhen und- Tiefen im Innenbereich der Blöcke zum einen vielfältige Wohnungstypen, sowie ein offener, räumlich differenzierter landschaftlich geprägter Hofbereich mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten.

Durch die reliefhafte Gestaltung der Außenfassaden mit Ihren Vor- und Rücksprüngen zeichnen sich einzelne Häuser im Straßenbild ab, ohne die Gesamtwirkung des gesamten Ensembles infrage zu stellen. Großzügige gestaltete Eingangsbereiche und eingeschnittene Loggien verleihen der Fassade zusätzlich Plastizität, ohne die ruhige rhythmische Gliederung der Fassaden zu stören.
Mit zum Teil geschosshohen Sockelzonen, durchlaufenden Linien der vertikalen Fenster, werden Motive der gründerzeitlichen Fassadengestaltung aufgegriffen und neu interpretiert.

> abgestufte Farbgestaltung
> harmonierende Komposition aus Putz- und Ziegelelementen
> in Anlehnung an Boulevards in Paris mit ihren Sandstein- und hellroten Ziegeltönen
> helle, freundliche, urbane Atmosphäre

Die Zum Teil einfacher gestalteten Fassaden erhalten Fassaden im Innenbereich erhalten durch eingeschnittene offene Gänge in den Blockinnenecken, sowie den gestaltprägenden Balkonelementen aus hellen Betonfertigteilen zusätzliche Plastizität und Lebendigkeit.

Äußere Erschließung

Zentrales Anliegen ist die Erschließung der Gebäude vom öffentlichen Straßenraum aus oder über öffentliche / halböffentliche Wege. In diesem Zusammenhang ist uns wichtig, dass keine Rückseiten entstehen, sämtliche Gebäude – auch zur Bahn und zur östlichen Schule – in ihrer öffentlichen Wahrnehmung nutzbar sind.
Die Erschließung der Gebäude erfolgt direkt über den öffentlichen Raum von der Straße oder vom öffentlichen Weg aus. Die städtebaulich angelegten offenen Bereiche in / bzw. zwischen den Häuserblocks werden als Erschließungs- und Durchwegungszonen gestaltet und schaffen eine fußläufige Verbindung zwischen der Rödelheimer Landstraße und des durchlaufenden öffentlichen Weges an der Quartierskante zur Bahntrasse.
Die Blockinnenbereiche werden vollständig vom Fahrverkehr der Feuerwehr freigehalten.
Die Erschließung mit PKW- und teilweise Fahrrädern erfolgt über jeweils eine Ein-und Ausfahrtsrampe in eine Großgarage.

Äußere Erschließung Block A3

Die Erschließung der Häuser erfolgt von der Straßenseite, bzw. von der öffentlichen Durchwegung zwischen Rödelheimer Landstraße und dem Park auf der Westseite des Baublocks. Der 2. Rettungsweg für die Wohnungen an der Rödelheimer Landstraße erfolgt durch Drehleitern der Feuerwehr von der Straße und von der Aufstellstellfläche westlich des Gebäudekopfes aus.

Äußere Erschließung Block H1

Die Erschließung der Häuser erfolgt zum einen von der Straßenseite, bzw. von der öffentlichen Durchwegung zwischen dem Baublock G an der Ostseite des Baublocks zum anderen über den städtebaulichen Blockeinschnitt von der Nordseite in den Innenhof (Kita und südlicher Flügel).
Die Kindertagesstätte liegt mit seinem Eingangsbereich geschützt im EG und 1.OG des südlichen Flügels und ist von der Straße durch die Öffnung des Gebäudeblocks sowie der hervorgehobenen Gestaltung gut wahrnehmbar.
Der 2. Rettungsweg für die Wohnungen an der Planstraße und der Durchwegung an der Ostseite erfolgt durch Drehleitern der Feuerwehr. Hier muss gem. Rücksprache eine gemeinsame Feuerwehrzufahrt mit der benachbarten Schule errichtet werden. Eine zusätzliche Feuerwehrangriffsfläche entsteht an der Südseite des Gebäudes.

Innere Erschließung / Wohnungsmix

Ökonomische Erschließung der Gebäude über 3- 7- Spänner
Im EG Erschließung über großzügige Entrées, zur Straße und den öffentlichen Erschließungszonen. Die teils 2- oder 1,5 geschossigen Eingangsbereiche mit Briefkästen verbinden jeweils die öffentlichen Zonen des Erdgeschosses auf der Garten- und Straßenseite.
In den darüber liegenden Geschossen sind die Verkehrsflächen auf ein möglichst ökonomisches Maß reduziert. In Teilbereichen (Innenecken der Gebäude erfolgt die Erschließung über ökonomisch gestaltete offene Gänge. Durch Sicherheitstreppenräume ( A3 im Westen / H1 im Süden), Einzeltreppenhäuser (A 3 im Norden und Osten / H1 im Norden und Osten, teilweise ergänzt mit offenen Gängen entsteht ein vielfältiger Wohnungsmix mit unterschiedlichen Qualitäten und möglichst vielen Wohnungen zum „Durchwohnen“.

Architektur und Freiraum / Nachhaltigkeit

Der strenge Rhythmus der Architektur korrespondiert mit dem organisch mäandrierend gestaltetem Freiraum. Aufgrund der großen Gebäudehöhe sind große schlanke Säulenhainbuchen / Säuleneichen geplant, welche geeignet sind das Sommerklima (neben Begrünten Dächern) im Innenhof zu verbessern. Wurzelbereich in der Tiefgarage sorgen für gute Bewässerung und Bodenschluss der Gebäude. In H1 ist die Kita Außenfläche weit in den Innenhof entwickelt um eine möglichst gute Belichtung zu gewährleisten.
Zusätzliche Außenflächen im Süden stehen ebenfalls zur Verfügung.
Die Innenhöfe sind im Zentrum, ökologische mit Stauden und Bäumen begrünte Gemeinschaftsflächen mit Kinderspielplätzen angelegt und mit Hecken zu den Mietergärten abgetrennt.
Die so entstehenden ökologischen Qualitäten bilden mit der Architektur ein dauerhaftes nachhaltiges Wohnumfeld zu der auch die Energieerzeugung mittels Photovoltaik auf den Dächern beiträgt.