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Einladungswettbewerb | 11/2021

Neugestaltung Freiflächen an der Ringstraße in Löningen

Perspektive - Eingangsbereich Forum Hasetal / Hallenbad / Mensa mit Blick zur Plaza

Perspektive - Eingangsbereich Forum Hasetal / Hallenbad / Mensa mit Blick zur Plaza

2. Preis

Preisgeld: 7.200 EUR

GrünPlan Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Zu neuer Größe verholfen – Erweiterter Platzraum mit Multifunktionalität
Über die Erweiterung und Neustrukturierung der Freiflächen der Ringstraße 1,4,6 erreichen wir eine Neuwahrnehmung des Platzraumes in seiner Gesamtheit als Fläche und in seiner Bedeutung als zentraler Eingangs,- Verweil- und Erlebniscampus am Schulzentrum: dem sogenannten CCL -Copernicus Campus Löningen!
• Die aufgeräumte Gestaltung erzeugt einen Campuscharakter mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten: Aufenthalt und Chillen, Sport- und Bewegung, Veranstaltungen, Kultur und Vorführungen. Er ist Interaktions- und Kommunikationsraum zugleich.
• Im Vorbereich der Sporthalle, des Hasetalforums und der CGL sorgen großzügige Zonierungen für die Attraktivierung der Eingangsbereiche durch bessere Orientierung und Schaffung von Aufenthaltsbereichen.
• Anlehnend an die bereits vorhandene Oberflächengestaltung erhält der Campus eine durchgehende, homogene Oberflächengestaltung. Die eigentliche Plaza hebt sich davon deutlich ab. Innerhalb des Campus verlaufende Verkehrsflächen werden im gleichen Material ausgeführt wie die Hauptbeläge. Die verkehrliche Mitbenutzung des Campus ist bewusst zurückhaltend gekennzeichnet und dem Prinzip SharedSpace nachempfunden. Die störenden Verkehrsflächen werden größtmöglich reduziert. Lediglich kann die Verbindungsstraße in Zeitspannen befahren werden, die Fläche dient ansonsten als Aufenthaltsbereich zum Skaten, Scootern oder Bewegen.
• Die bisherigen Parkplatzflächen weichen einem zentralen Plaza, welcher sich durch seine Form und Topographie mit markanten Kanten deutlich von den übrigen Flächen abhebt. Die Parkplätze werden neu sortiert und zentral neben der Sporthalle, abseits des eigentlichen Campus, platziert
• Gesamtbetrachtet sind alle Bereiche barrierefrei erreichbar. Geringe Oberflächengefälle fördern die barrierefreie Erreichbarkeit der Gebäudezugänge und Plaza. Zugangsnahe PKW-Stellplätze für mobilitätseingeschränkte Personen werden umgesetzt
Ins Gleichgewicht gesetzt – Hauptfunktionen Sport und Bildung
Den Hauptfunktionen Sport und Bildung, welche sich auf dem Areal traditionell verbinden, rollen wir den „roten Teppich“ aus. Das Konzept vereint die den Standort prägenden Funktionen gleichermaßen:
• Aktionsband mit Sportangeboten wie Bouldern, Calisthenics, Parcours – aber auch Rollsport wie Skaten, BMX, Scooter. Dazu Ballsport-Möglichkeiten wie Basketball. Alles in einem Band kompakt gehalten und nahe der Sporthalle/ dem Sportzentrum verortet. Gleichzeitig wird durch das Band eine klare Zonierung zwischen Plaza und Sporthalle erzeugt
• Promenade als Fahrgasse außerhalb der Schulzeiten, Nutzung zum Rollsport oder Flanieren. Zusätzlich eindeutige Erschließungsachse in den Camus
• Campus und Plaza, eher ruhig gehalten mit vielen Aufenthaltsbereichen (Rasenschollen, Sitzholzdecks, Betonkanten. Einbindung des Skulpurengartens im Bereich Hasetalforum). Vielseitig verbesserte Orientierung auf dem Gesamtareal: Kennzeichnung der Zugangsbereiche schon vorn and der Promenade mittels Fahnenmasten, klar strukturierte Zugänge von weitem deutlich sichtbar und durch geschickt positionierte Grüninseln Begünstigung der Personenlenkung zu den Zugängen.
• Interdisziplinär bespielbarer Bühnenbereich. Egal ob vor 50 oder 800 Zuschauern. Die Bühne ist von 2 Seiten zugänglich. Kleine Veranstaltungen im Bereich Skulpturengarten Hasetalforum können so bespielt werden, dass die Zuhörer im südwestlichen Bereich der Bühne sind. Bei großen Veranstaltungen kann die Plaza z.B. bestuhlt werden, die Zuhörer sind dann nordöstlich der Bühne. Dadurch Stärkung der Multifunktionalität
Hell, einladend und im Geiste des Ortes – Gestaltung
Zur Neugestaltung des Campus wählen wir Formen und Materialien, die dem Charakter des Ortes entsprechen und der lokaltypischen Ausprägung der Moderne angemessen sind. Dabei berücksichtigen wir die Materialien, welche der Auslober bereits durch die angrenzenden Bauweisen vorgibt. Insgesamt verleihen wir dem Platz eine helle, freundlichere Atmosphäre:
• Die Plaza hebt sich nicht nur durch die Außenform, sondern auch durch den Oberflächenbelag im Vergleich zu den übrigen Flächen ab. Graumelierte Polygonalplatten, im Mehrsteinsystem verlegt, verstärken das Formenspiel und sorgen für ein zeitloses Muster.
• Übrige Fußwege sowie die Ringstraße werden mit einem Pflasterbelag aus sandsteinfarbenen Modula Plus, in Anlehnung an den Bestand, belegt. Die Pflasterung der Ringstraße wird in Ellenbogenverband, die Pflasterung der übrigen Fußwege in Reihenverband vorgesehen. Damit schließt sich gestalterisch der Kreis zum Bestand. Die PKW-Stellplätze sollen aus wasserdurchlässigem Belag hergestellt werden, die Zufahrt wird gepflastert wie die Ringstraße.
• Architektonische Elemente bilden die Vegetations- und Aktionsinseln in ihrer Form sowie dort platzierte Einbauten. Holzdecks sorgen als Verweilmöbel für einen warmen Anmutungscharakter. Klare Betonkanten ergänzen die Sitzbereiche, fassen zugleich markant die Inseln am Plaza ein.
• Architektonisch anspruchsvolle, punktuell gesetzte Leuchtmasten sorgen für die erforderliche Ausleuchtung im Campus. Die Plaza selbst wird durch indirektes Licht mittels LED-Lichtband an 3 Seiten in Szene gesetzt.
• Veranstaltungen auf der Bühne können in überdachtem oder offenem Szenario erfolgen. Ein temporär installierbares Sonnensegel sorgt für schattige und trockene Auftritte. Die Sonnensegelpfosten sorgen zusammen mit den Leuchtmasten in der vertikalen Dimension für das Gegengewicht zum Plaza.
• In der Materialität fügen sich alle Einbauten farblich gestalterisch zueinander. Aufragende Einbauten wie bspw. Leuchtmasten, Fahnenmasten, Poller, Fahrradbügel oder aber auch die Überdachungen vermitteln in einem Anthrazit-Farbton Zeitlosigkeit.
Nah, aber nicht beherrschend – Verkehrserschließung
Unter verschiedenen Gesichtspunkten stellt die aktuelle verkehrliche Nutzung für die Entwicklung des neuen Campus ein Hemmnis dar. Der ruhende Verkehr dominiert das Erscheinungsbild und trennt die rund um die Flächen angesiedelten Nutzungen voneinander. Mit einer durchdachten Verlagerung des ruhenden Verkehrs in das unmittelbare Umfeld der Sporthalle ermöglichen wir die Inwertsetzung des Platzbereichs und fördern zugleich eine nachhaltige Weiterentwicklung des gesamten Areals. Dies steht auch in Verbindung mit der bauseitigen Umstrukturierung des Busbahnhofs. Das Konzept ermöglicht es, auch das Gewicht des fließenden Verkehrs zu verringern und den Verkehr reduziert- zu bestimmten Zeiten- durch den Campus zu führen.
• Auf dem neuen Campus reduzieren wir den Umfang der Pkw-Stellplätze deutlich und integrieren hier eine begrenzte Zahl Behinderten-Parkplätze im Zugangsbereich Hasetalforum/ Schwimmbad und CGL. Dies gewährleistet, dass der ruhende Verkehr in der Platzwahrnehmung weitestgehend in den Hintergrund tritt. Die Zufahrt zum Parkplatz and er Sporthalle erfolgt im Wesentlichen über die östliche Ringstraße.
• Die Neugestaltung fördert den Fahrradverkehr – als besonders ökonomischen und ökologischen Verkehrsträger im Kurzdistanzbereich – durch eine bedarfsgerechte Dimensionierung der Zahl der Fahrradstellplätze und eine nutzerfreundliche, gestreute Verteilung der Fahrradbügel innerhalb des Campus und der Ergänzungsbereiche.
Bäume zum Genießen – Grüngestaltung
Die aktuelle Bepflanzung des Platzes trägt zu einem grünen Stadtbild bei. Wie die Bestandssituation zeigt, sind allerdings einige der Platzbäume längerfristig nicht zu erhalten. Hinzu kommt, dass die dichte Baumreihung in den Randbereichen – vor allem an der Nordfassaden – die Gebäudefassaden zu einem großen Teil verdeckt und verschattet. Der Platz erscheint so enger. Vor dem Hintergrund der positiven und negativen Effekte der bestehenden Begrünung gilt es eine Lösung zu finden, welche eine Verbesserung der funktionalen und atmosphärischen Situation erreicht. Wir konzentrieren die Platzbegrünung und machen sie besonders gut erlebbar:
• Mit der neuen Plaza schaffen wir einen außergewöhnlichen Verweilbereich: Bäume „wachsen“ hier aus den umgebenden Grünzonen, welche zum Aufenthalt einladen Wer hier unter dem grünen Dach liegt und in den Baumkronen-Himmel schaut, kann ganz entspannt im Grünen chillen.
• Neue Baumstandorte werden gleich mit Baumrigolen ausgestattet, was der Entwässerung zugute kommt.
• In einer natürlich gestreuten Anordnung werden mehrere gut zu erhaltende Bestandsbäume Teil der neuen Platzgestaltung. Sie lockern die orthogonale Grundstruktur auf, spenden an heißen Sommertagen Schatten und verbessern das Mikroklima.
• „Natur“ und „Campus“ sind keine voneinander getrennten Welten. Durch eine bedarfsorientierte Leuchtenausstattung mit gerichteter Strahlung und einer jahres- und tageszeitlichen Lichtmengenanpassung wird „Lichtverschmutzung“ vermieden. Die Ökosysteme nachtaktiver Tiere werden somit nicht unnötig belastet.
• Die Rasenschollen sorgen durch ihre besondere Modellierung für einladende Verweilorte. Auch bei Veranstaltungen hat man durch ihre Höhe attraktive Zuschauerplätze im Bereich Plaza/ Bühne.
• Bienenfreundliche Staudenmischpflanzungen, ergänzt durch attraktive Gräserpflanzungen säumen zukünftig das Areal. Damit bleibt der Pflegeaufwand in Zukunft gering.

Beurteilung durch das Preisgericht

CGL Copernicus Campus Löningen

Die Arbeit Copernicus Campus Löningen bietet ein sehr urbanes Platzgefüge an, welches unterschiedliche Raumbilder entstehen lässt. Im Norden ist das Aktivband richtig gesetzt und somit werden viele Möglichkeiten für Aktivitäten angeboten. Jedoch ist die großzügige Plazasituation in der Mitte für die zu erwartende Nutzung zu groß. Die Eingangssituation ist gut gelöst. Das angebotene Holzdeck versperrt jedoch die Wegebeziehung Richtung Westen. Der Eingangsbereich Forum Hasetal und Schwimmbad überzeugt in seiner Ausführung, wobei der bodenebene Holzbelag kritisch diskutiert wird. Das gleiche gilt für die Lage der Bühne, die zu weit entfernt vom Musiktrakt gelegen und somit in ihrer Nutzbarkeit eingeschränkt ist. Die verkehrliche Erschließung inklusive Parkplatzsituation ist ebenfalls gut gelöst. Die behindertengerechten Stellplätze im westlichen Bereich sind allerdings zu weit entfernt. Die angebotenen Fahrradabstellanlagen sowohl die überdachten Fahrradabstellplätze wie auch die am Plallenbad sind sichtig angeordnet. Die vorgeschlagene Nord- Süd-Anbindung inklusive Feuerwehrzufahren wird positiv gewürdigt. Die vorgeschlagene offene, urbane, steinerne Platzgestaltung erfordert jedoch bei Öffnung der Ringstraße ab 16.00 Uhr zusätzliche Maßnahmen (Poller) der nicht zu befahrenden Flächen. Insgesamt bietet die Arbeit durch ihre Großzügigkeit viele Raumaneignungen, bedeutet aber auch, für diesen ehemals als Parkplatz genutzten Raum, einen sehr hohen Versiegelungsgrad, wobei eine stärkere Durchgrünung der Fläche wünschenswert gewesen wäre.
Perspektive - Eingangsbereich CGL mit Blick zum Forum Hasetal und Hallenbad

Perspektive - Eingangsbereich CGL mit Blick zum Forum Hasetal und Hallenbad

Lageplan

Lageplan

Schnitt AA - Eingangsbereich CGL

Schnitt AA - Eingangsbereich CGL

Schnitt BB - Eingangsbereich Forum Hasetal / Mensa / Hallenbad

Schnitt BB - Eingangsbereich Forum Hasetal / Mensa / Hallenbad

Abgabeplan

Abgabeplan