modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 11/2021

Neubau Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf

Modellfoto 1

Modellfoto 1

1. Preis

JSWD Architekten

Architektur

GINA Barcelona Architects

Architektur

Gruner Deutschland GmbH

Brandschutzplanung

Werner Sobek AG

Energieplanung, Tragwerksplanung, Fassadenplanung

Erläuterungstext

Konzept
Das Areal für das neue Finanzministerium in Düsseldorf ist eines der fehlenden Teilstücke, die zur Vervollständigung der städtebaulichen Idee des Blaugrünen Rings beitragen. Deshalb schlagen wir an dieser Stelle eine grüne Topografie vor, die den angrenzenden Grünzügen die notwendige Ergänzung gibt. Diese Topografie interpretiert die im Bebauungsplan vorgegebenen Volumetrie neu und erzeugt eine sich zurückstaffelnde Höhenentwicklung, die neben dem Park auch die Gebäude bis hin zum Turm einbindet. Die horizontalen Ebenen reagieren an jeder Stelle auf ihren städtebaulichen Kontext und stärken dadurch die Idee der geschichteten Landschaft.

Städtebau
Vom nördlichen Park an der Haroldstraße steigt der Entwurf stufenförmig bis auf eine Höhe von 7 m über das Niveau des Parks an und integriert den im Bebauungsplan definierten Sockel in eine Abfolge von Terrassen, die der öffentlichen Nutzung – voller Leben und Grünflächen – dienen. Der Sockel wird somit im Norden zum Park und beinhaltet auf nur zwei Ebenen alle im Raumprogramm aufgeführten oberirdischen Stellplätze. Diese Interpretation des Sockels hält das „Atriumgebäude“ von Stellplätzen frei und gibt hier die Möglichkeit, nur die Hauptnutzungen anzuordnen. Eine Rückseitensituation an der Rheinkniebrücke wird vermieden. Die Geschosshöhe des Sockels beträgt 3,5m und ermöglicht somit auch eine zukünftige Umnutzung der beiden Ebenen.
Der Park, der sich über dem Sockel nach oben entwickelt, lässt dadurch den Abstand und Raum zur nördlichen Nachbarbebauung großzügig wirken. Gleichzeitig werden die öffentlichen Bereiche, wie Bibliothek, Gastronomie und Konferenzräume über das Parkniveau gehoben und ermöglichen einen erhöhten Blick auf den Park bis hin zum Rhein.

Zugänglichkeit
Der Wettbewerbsbeitrag platziert die Eingänge des „Turms“ und des „Atriumgebäudes“ an zwei gegenüberliegende Ecken des Areals. Im Westen, an der Neusser Straße, markiert am Fuß des Turms ein großer, dreigeschossig verglaster Haupteingang die Adresse des neuen Finanzministeriums. Von dieser Ecke des Horionplatzes sieht man sowohl den nordrhein-westfälischen Landtag als auch den weiteren Verlauf des Blaugrünen Rings bis hin zur Rheinpromenade. An dieser Stelle nimmt die Topografie des Entwurfs zudem die sich in den nördlichen Park orientierende Bibliothek auf. Diese steigt stufenförmig an und verbindet sich dadurch mit den Ebenen des Gastronomie- und Konferenzbereichs. Im Osten befindet sich der Eingang des „Atriumgebäudes“, das sich über den im Masterplan definieren Platzraum in Richtung der heutigen NRW-Bank Zentral ausrichtet. Hier erreichen die, über den Schwanenspiegel kommenden Fußgänger das Areal und den anschließenden Park. Die städtische Durchwegung Düsseldorfs vom Graf-Adolf-Platz hin zum Landtag über das Wettbewerbsgebiet wird somit gestärkt. Die Idee der Durchwegbarkeit entsteht auch im Gebäude, das eine interne Wegeführung ausbildet und die beiden Eingänge auf Erdgeschossebene über ein System von mehreren Treppen mit den Gastronomie- und Konferenzgeschossen auf dem Sockel verbindet. Wie im Bebauungsplan vorgesehen, befinden sich die Zufahrten zu den Stellplätzen und zur Anlieferung im Süden des Grundstücks.

Atrium vs. Innenhof
Das „Atriumgebäude“ - frei von Stellplätzen - wird soweit möglich am Rand des Wettbewerbsareals platziert um einen größtmöglichen Innenhof ausbilden zu können. Wir schlagen vor, diesen Hof nicht als Atrium sondern als offenen Innenhof zu nutzen. Durch eine Verlagerung der Flächen für eine mögliche zweite Nutzung in die unteren Ebenen des „Turms“ wird das Volumen des jetzigen „Hofgebäudes“ weiter reduziert, so dass die innenliegenden Büroräume ausreichend belichtet und belüftet werden. Diese Entscheidung wiederum verdichtet den „Turm“, so dass dieser keine Lufträume benötigt und so die planerisch maximale Höhe von 107 m erreicht, um profilüberragend als neues Wahrzeichen in der Stadtsilhouette Düsseldorfs zu fungieren. Es entstehen effiziente und wirtschaftliche Turmgrundrisse von über 1000 qm, die durch ihre Struktur und Kompaktheit flexible, vielseitige und auch zukünftige Nutzungsszenarien zulassen.

Fassade – Nachhaltigkeit
Der Entwurf schlägt eine homogene Fassade vor, deren Idee auf der Horizontalität der geschichteten, topografischen Ebenen basiert. Dadurch entsteht ein helles und modernes Erscheinungsbild, das gleichzeitig den Anspruch an Nachhaltigkeit und Innovation erfüllt, den ein Projekt für ein neues Finanzministerium erfordert.
Es handelt sich um nachhaltiges und einheitliches Fassadenkonzept, das trotzdem auf unterschiedliche Konditionen und Ausrichtungen reagieren kann, um unter anderem solaren Wärmegewinne optimal zu nutzen und zudem Ausblicke in den Park und Stadt ermöglicht. Ähnlich einer Hutkrempe funktioniert die Geometrie der horizontalen Fassadenelemente. Einerseits sind sie geneigt, um die beste Ausrichtung für die Nutzung der Sonnenenergie zu generieren und zugleich Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Andererseits wird im Norden die „Krempe“ umgekehrt und öffnet sich, um viel Licht ins Gebäude zu bringen. Zwischen den Horizontalen umhüllt ein System aus opaken Holzelementen und Metalllamellen das Gebäude, um es vor östlicher und westlicher Sonneneinstrahlung zu schützen und dem Baukörper ein homogenes und abstraktes Aussehen zu verleihen.
Die Lamellen werden an den Nord- und Südfassaden zurückgesetzt, um im Norden Platz für Vegetation zu schaffen und im Süden Photovoltaik-Paneele zuzulassen.

Beurteilung durch das Preisgericht

"Die Arbeit orientiert sich in Ihrer Grundhaltung konsequent an dem Ergebnis des vorangegangenen städtebaulichen Wettbewerbs." Der dort vorgelegte skulpturale Anspruch werde auf eine sehr eigenständige Weise umgesetzt. Insbesondere die Terrassierung zur Haroldstraße fließe harmonisch in den nördlich gelegenen Grünraum der Haroldsbucht. Gelobt wurde auch der Dachgarten: "Er bildet in über 8 Meter Höhe einen schönen Abschluss nach oben, formal wie funktional. Durch den zurückgesetzten Baukörper für die Technik gibt es hier auch überdachte Außenbereiche."
Modellfoto 3

Modellfoto 3

Modellfoto 2

Modellfoto 2

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Blatt 1

Blatt 1

Blatt 2

Blatt 2

Blatt 3

Blatt 3

Blatt 4

Blatt 4

Blatt 5

Blatt 5

Blatt 6

Blatt 6

Blatt 7

Blatt 7

Blatt 8

Blatt 8