Schlossplatz Detmold – Aufwertung öffentlicher Raum in der denkmalgeschützten Parkanlage

Die Arbeit 1011 verbindet in einem angenehm ruhigen Konzept die Erhaltung der wesentlichen Gestaltungselemente der historischen Anlage mit den aktuellen und künftigen Nutzungsanforderungen und bildet drei bestimmende, großzügige Wiesenflächen aus, die den Baumbestand aufnehmen. Neupflanzungen werden nicht vorgenommen.
Zwischen den Grünflächen verlaufen geschwungene, teilweise platzartig aufgeweitete Wege, wobei die stadträumlich wichtige Nord-Süd Verbindung wegen der geschwungenen Führung leider schlecht nutzbar ist und daher vor allem als Sichtachse erlebt werden kann. Der starken Mitte fehlt ein funktional wie gestalterisch gleichwertiger Rahmen. Die vorgesehene Abgrenzung zwischen den verschiedenen Oberflächenbefestigungen aus Kleinsteinpflaster, wassergebundener Decke und den Vegetationsflächen wirkt willkürlich, einen überzeugenden Bezug zur historischen Esplanade vermag das Konzept nicht zu vermitteln.
Auch in der Lösung der funktionalen Anforderungen werden Defizite offenkundig: bei der Anordnung der technischen Infrastruktur wie Müllboxen, Radständer und Stellplätze, im Konflikt zwischen der erforderlichen Befahrbarkeit des Geländes und den Bestandsbäumen oder bei den Vorschlägen für die Platzierung von Ständen und Sitzgelegenheiten.
Die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf Herstellungs- und Pflegekosten scheint gegeben. Insgesamt entwickeln die Verfasser für den Schlossplatz ein sympathisch unaufgeregtes Raumbild, das aber in der Detailausgestaltung seine Überzeugungskraft leider nicht aufrechterhalten kann.