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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2021

Bürgerpark im York-Quartier in Münster

Anerkennung

Preisgeld: 4.230 EUR

schramm + partner Landschaftsarchitektur PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit betrachtet das Wettbewerbsgebiet als einen landschaftsräumlichen Schatz, verborgen hinter einer Mauer. Um diesen Schatz erfahrbar zu machen, wird diese Mauer im Süden am Wiegandweg, und im Osten am Albersloher Weg geöffnet. Dieser behutsame und kreative Umgang mit der denkmalgeschützten Mauer (inszeniert z.B. als Sitzmauer) wird sehr positiv beurteilt und auch denkmalpflegerisch als konstruktiver Ansatz gelobt. Insbesondere die neuen Parkzugänge über „Pflasterteppiche“ aus Klinkern zu betonen, wird gewürdigt. Problematisch aus Sicht der Denkmalpflege ist die Reduzierung der nördlichen Kasernenabgrenzungsmauer zum Eingangsplatz auf eine Sitzmauer, da der Eingangs-platz möglicherweise nicht mehr deutlich gefasst ist. Der nördliche Eingangsplatz leitet über in die autofreie „historische Achse“. Diese nimmt die historische Wegeachse auf und formuliert sie neu, inklusive des „Zentralen Platzes“ vor dem Casino/Bürgerhaus. Auf dem „Zentralen Platz“ wird das Klinkermotiv als Flächenbelag in Form eines Pentagramms aufgenommen, betont diesen und fungiert gleichzeitig als Verbindungselement achsialer und frei geführter Parkwege. Diese Neuformulierung der historischen Umfahrt wird kontrovers bewertet. Der zentrale Platz „Edelstein“ überformt den Eichenhain und wird denkmalpflegerisch hinter-fragt, auch da die Sichtachse verunklärt wird. Negativ gesehen wird die Anzahl von Spazierwegen im Süden des Parks. Besonders die Querung des Casinogartens und die Doppelerschließung vom Wiegandweg aus werden kritisch beurteilt. Die Ausformulierung des Schulhofes kann nicht überzeugen und wirkt sehr kleinteilig. Hierbei gelingt die räumlich- funktionale Trennung von Schulhof und Park durch eine Hecke bzw. Bodenmarkierung gut. Nicht überzeugen können die „Klimagärten“ in der Sichtachse. Sie wirken additiv platziert und bleiben beliebige Chiffren. Ebenfalls kann die Idee der „Edelsteine“ nicht überzeugen. Der prägende Baumbestand wird im Wesentlichen erhalten; dies wird positiv gesehen. Kritisch angemerkt wird, dass die Verkehrsflächen nördlich der Schule fahrtechnisch nicht funktionieren. Darüber hinaus werden Stellplätze am Wiegandweg auf einer öffentlichen Grünfläche ausgewiesen, die nicht genutzt werden soll. Die Arbeit leistet einen interessanten Beitrag, kann insgesamt aber nicht überzeugen.