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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2021

Neubau Kindertageseinrichtung St. Johannes in Augsburg

Engere Wahl

Luka Ehser Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das gestalterische Leitmotiv ist das 4 Häuser Prinzip, bestehend aus vier giebelständigen Häusern als Hauptbaukörper mit drei flach bedachten Verbindungsbauten. Die Hauptbaukörper erhalten mit asymmetrischen Satteldächern eine eigenständige und markante Dachform. Insgesamt erreicht dieser Entwurf eine gute Einbindung in die städtebauliche Struktur.
Der Vorplatz mit Vorzone vor dem Eingang erscheint zu klein. Die Parkierung im Erdgeschoss unter dem darüber auskragenden vierten Gruppenhaus ist sehr aufwendig und wirkt als verlegene Restraumnutzung.
Die Freibereiche der Kiga-Gruppen im südlichen Grundstücksbereich sind ausreichend groß und gut nutzbar. Der Krippenfreibereich ist sehr tief und vollständig überdacht und damit nahezu komplett schattiert. Hier wird die Nutzbarkeit grundsätzlich in Frage gestellt.
Die „gezahnte“ Gebäudestruktur bildet sich als starke vertikale Gliederung im Straßenraum ab. Die Struktur der 4 Kita-Gruppen wird in der baukörperlichen Ausbildung erkennbar. Die Erdgeschosszone im Bereich der östlichen und westlichen Enden des Gebäudes stellt keinen klar nachvollziehbaren Gebäudeabschluss dar.
Der durchgesteckte Eingang mit Blickbezug bis in den Garten wird positiv bewertet, wenngleich ein Foyer, welches nur Eingang und Treppe verbindet, kein wirklich nutzbares Foyer ergibt. OG-Räume der KiTa-Gruppen an der Südseite sind architektonisch gut gelöst. Ein Sanitärraum pro Gruppe ist jedoch nicht notwendig. Eine Gruppierung der Sanitärräume wäre möglich gewesen. Durch die Gebäudeform ist für die Kiga-Gruppenräume Licht von zwei Seiten möglich.
Die Abgeschlossenheit der einzelnen Gruppenblöcke ermöglicht nahezu keinen Austausch im Sinne eines offenen Konzepts. Es ergeben sich eindeutige Zwänge, die aus der formalen Organisationsstruktur entstehen.
Der Inklusionsgedanke ist hier nicht präsent. Die Betonung der Einzelhäuser denkt nicht inklusiv, auch es gibt kaum Begegnungsräume und Schnittstellen Der Krippengruppenraum im EG hat durch den Vorsprung des OG keinen natürlichen Lichteinfall. Auch die Anordnung des Nebenraums ist ungeschickt. Die Verschattung des Krippengruppenraums stellt die Nutzbarkeit grundsätzlich in Frage.
Personalräume sind gut dezentral gelegen.
Kennwerte lassen eine durchschnittlich wirtschaftliche Realisierung erwarten. Die Grundrisse sind insgesamt gut aufgeräumt und vor allem das OG ist wohlgeordnet trotzdem bleiben funktionale Mängel.

Anmerkungen zur Weiterbearbeitung
Die architektonische Ausbildung der Erdgeschosszone im Bereich des östlichen und westlichen Gebäudeabschlusses ist gestalterisch zu überarbeiten. Der Krippen-Hauptraum in Verbindung mit dem Freibereich ist extrem verschattet und nicht natürlich belichtet. Dieser Mangel ist zwingend zu beheben. Die Gruppierung der Sanitärräume im Kita-Bereich ist zu überprüfen.