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Einladungswettbewerb | 01/2022

Medical School - Quartier Strandkai HafenCity Baufeld 63 in Hamburg

2. Rundgang

HPP Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der „Cube“ ist ein lebendiger Stadtbaustein der HafenCity mit Mischnutzung von Hochschule und Büros, öffentlichen Nutzungen, einem begrünten Dachgarten und einzigartigen Ausblicken in Richtung Stadt und Norderelbe: Ein Ort der Begegnung unterschiedlichster Nutzer, des Lernens und Arbeitens in einzigartiger Stadtumgebung. Der Entwurf ist gekennzeichnet durch seine prägnante, aber kontextuelle Erscheinung, einladende öffentliche Nutzungen, effiziente und flexible Grundrisse, und die Konzeption des Lebenszyklus des Gebäudes. Das Gebäude fungiert als räumliche Vermittler ohne Rückseiten in Richtung der umgebenden Stadt, der Elbe und dem unmittelbaren Nachbarschaftskontext. Seine eindeutige Adressbildung verankert die Hochschule und den Bürostandort in der ersten Reihe der HafenCity.

Im Kontext der Nachbarbebauung öffnet sich der „Cube“ zum Stadtraum durch sein transparentes, überhöhtes und einladendes Erdgeschoss: hier fließen urbaner Außen-, öffentlicher Innenraum und grünes Atrium ineinander. Diese Transparenz, im Kontrast zur Körperhaftigkeit des oberen, subtil zweigeteilten, Gebäudevolumens, erzeugt eine Differenzierung von Nutzungen, Maßstäblichkeit und Nah- und Fernwirkung. Durch die prägnanten Vor- und Rücksprünge präsentiert sich der „Cube“ in Richtung Elbe und Stadt. Ost- und Westfassade sind flächig. Ihre leicht konkave Grundrissgeometrie betont wesentliche Gebäudeecken. Beide Fassadenprinzipien eint die Entwicklung aus den Gegebenheiten des Ortes und der Materialkanon von hellen Fassaden- und Verschattungselementen, mit dahinterliegenden Gasflächen.

Der westlich gelegene Quartiersplatz, bildet die markante Hauptadresse für den „Cube“. Die Platzfläche geht hier fließend über in das innenliegende Foyer. Von hier aus werden sowohl die MSH, als auch die Büros über ein gemeinsames Foyer erschlossen. Eine zum Gebäudeinneren ansteigende terrassierte Landschaft zoniert das Erd- und Zwischengeschoss und erschließt das zentral gelegene Auditorium. Es entsteht ein großzügiger und urbanen Auftakt für die Nutzungen im EG und die barrierefrei zu erschließenden, modular und effizient geplanten Hochschul- und Bürobereichen in den OGs erzeugt. Auch auf der Nord-, Ost- und Südseite öffnet sich das Erdgeschoss zum Stadtraum mit öffentlichen Nutzungen.

Als zirkuläres Pilotprojekt erlaubt die Planung des „Cubes“ das Neudenken positiver Wirkungen statt der Reduktion negativer Einflüsse - Dinge besser zu machen, anstatt ‘weniger schlecht’. Konzeptionell erfordert das ein Verständnis der Planungsaufgabe nicht eines Gebäudes, sondern dessen Lebenszyklus: Hier geht es um ökologische, ressourcenschonende Bauweise, wie hier vorgeschlagen modular, mit Gradientenbeton, Begrünung, das Vermeiden von Abfall, grauer Energie, CO2-Ausstoss, und das Intensivieren von Nutzungen und Verlängern von Rohstoff-Kreisläufen zu Gunsten von einfachem Unterhalt, Instandsetzung, Umnutzung und letzten Endes Recycling: Das Gebäude wird durch den Einsatz sortenreiner und giftfreier Materialien sowie deren reversible Verbindung zum werthaltigen Materialdepot.