Neubau katholischer Kindergarten in Rottenburg-Wurmlingen

Der 2-geschossige Baukörper mit leicht gestaffelten Flachdächern bildet den räumlichen Abschluss der städtebaulichen Figur von der Unterjesinger Straße kommend. Der Baukörper sitzt gut platziert auf dem Grundstück und hält angemessene Abstände zur Wohnbebauung im Westen. Der Eingang mit Vorplatz ist richtig in Verlängerung der Hauptzugangsachse von der Unterjesinger Straße angeordnet. Der Laubengang im Obergeschoss bildet ein Vordach. Der Küchenanlieferung und der Mülltransport funktioniert in der gesamtstädtebaulichen Konzeption des Quartiers nicht.

Direkt nach dem Eingang werden die Besucher ins EG oder ins OG geleitet. Das entlastet bei Stoßzeiten das Foyer. Eingang Windfang, Foyer und Speiseraum sind angemessen proportioniert und bieten bei geöffnetem Speisesaal eine schöne Ankunftsatmosphäre, weil der Blick ins Freie gehen kann. Die Innere Orientierung ist klar und deutlich. Durch die Anordnung der Fenster an den Flurenden ist immer ein Außenbezug möglich.

Durch das versetzte Flachdach (Gruppenraum hoch/ Nebenraum niedrig) geling eine durchgehende natürliche Belichtung des Flures im Obergeschoss durch Oberlichter. Die Gruppenräume sind alle nach Westen orientiert und haben im EG einen ebenerdigen Ausgang in den Außenbereich. Im OG über Laubengang, der ebenfalls als erweiterte Spielfläche genutzt werden kann. In der U3- Grupp wird die direkte Anbindung von Gruppenraum und Wickelraum bemängelt.

Die Lager- und Technikflächen im UG werden hinsichtlich der Kosten kritisch gesehen. Die Arbeit überzeugt städtebaulich und in der Gliederung der Fassade mit den Vor- und Rücksprüngen. Gleichzeitig erhält die selbstbewusste Erscheinung des Baukörpers mit Flachdach und dem großflächigen Fassadenelementen (Fremdkörper im Dorf) nicht die vollständige Zustimmung der Jury.