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Einladungswettbewerb | 12/2021

Wohnprojekt Uni Apart in Neu-Ulm

Anerkennung

BANKWITZ beraten planen bauen

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
In der Umgebung des Wettbewerbsgebietes dominieren verschiedene Blockstrukturen, die klare Kanten an den Grundstücksgrenzen mit großzügigen Innenhöfen kombinieren. Städtebaulich nimmt das neue Wohnquartier diese vorhandenen Strukturen auf. Das Quartier folgt ebenso der bestehenden Höhenentwicklung: Während die Gebäude, die nahe der ICE-Trasse gelegen sind, Hochpunkte mit bis zu acht Geschossen aufweisen, verringert sich die Höhe der Gebäude Richtung Glacis Park. Die Wohnanlage passt sich durch ihre Staffelung von max. sechs Geschossen an der Turmstraße und vier Geschossen im südlichen Grundstücksbereich daran an.

GEBÄUDE + NACHHALTIGKEIT
Das neue Wohnquartier mit 73 Wohneinheiten wird in Hybridbauweise errichtet. Trotz der teilweise verschachtelten Anordnung der Baukörper sind die Wohnungen konsequent übereinander angeordnet. Nasszellen und Küchen liegen beieinander, so dass die Anzahl der Schächte minimiert werden kann. Die Grundrisse der Wohnungen sind klar gegliedert. Der zentrale Aufgang aus der Tiefgarage ermöglicht eine sehr wirtschaftliche Ausnutzung der Fläche im UG, weshalb alle geforderten PKW-Parkplätze und fast alle Fahrradstellplätze hier untergebracht werden können.

Die Fassade wird auf ca. 2/3 der Fläche mit Holz verkleidet, die restlichen Fassaden erhalten eine Faserzementverkleidung. Ein sortenreiner Rückbau ist somit möglich. Für die Wärmeerzeugung sind Wärmepumpen und Pufferspeicher vorgesehen. Der Strombedarf der Wärmepumpen soll dabei zum Großteil durch die Photovoltaikanlage des Dachs gedeckt werden. Um die Umgebungsenergie optimal zu nutzen, sind Erdkollektoren und eine Abwasserwärmenutzung geplant. Das Abwasser kann im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen beitragen und so den Verbrauch anderer Energieträger reduzieren. Das Gebäude erreicht mit diesem Energiekonzept, dem vorgeschlagenen Fassadenaufbau und im Zusammenhang mit ausreichend dimensionierter Dachdämmung mindestens KfW 40 Standard.

FREIANLAGEN/ GEMEINSCHAFTSFLÄCHEN
Kerngedanke des Entwurfes stellte die Verknüpfung des Wohnquartiers mit dem nahegelegenen Glacis Park dar. Um den klaren Kanten des Quartiers einen Gegenpol zu geben, setzt der Freianlagenentwurf auf organische Formen.

Die Wohnungen im Erdgeschoss haben einen privaten Austritt, der sanft in die gemeinschaftlichen Freianlagen im Innenhof übergeht. Von hier aus wird den Bewohnern ein direkter Zugang zum Glacis Park ermöglicht. Darüber hinaus verfügt das Wohnquartier über verschiedenste Gemeinschaftsflächen. Das “Wohnzimmer” liegt zentral am grünen Innenhof. Diese GARTENbar bietet Platz für gemeinschaftliches Beisammensein. Auf dem DachGARTEN im 4. Obergeschoss kann gemeinschaftlich Obst und Gemüse angebaut werden. Als ein weiterer Außenbereich auf dem Dach dient der SportGARTEN, indem sich ein Fitnessbereich befindet. Ein Gäste-Apartment kann von allen Bewohnern für Übernachtungsgäste gebucht werden.

Durch das vielseitige Angebot an Gemeinschaftsflächen wird ein Mehrwert für die Nutzer geschaffen; gleichzeitig können die Wohnungen wirtschaftlicher dimensioniert werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ist systematisch entwickelt, allerdings eher wenig gegliedert. Die Anmutung des geschlossenen Blockrands und die Fassadengestaltung zur Turmstraße schließen das Ensemble etwas zu stark ab. Die Grundrisse funktionieren im Wesentlichen. Die Verteilung der Wohnungstypen mit den Einzimmerwohnungen überwiegend in Südwest-Lage und den großen Wohnungen in Nordost-Lage ist eher ungünstig. Einzelne Wohnungen sind rein Nord-orientiert. Die Balkone und Loggien sind für hochwertiges Wohnniveau etwas knapp bemessen. Aufgrund der verwendeten Laubengangtypologie kommt die Arbeit mit drei Treppenhäusern aus, benötigt allerdings am Ende der Laubengänge Fluchttreppen. Die Tiefgaragenzufahrt an der nordöstlichen Gebäudeseite funktioniert wegen fehlender Länge und abknickender Ausfahrt nicht. Der Innenhof wird größtenteils als Erschließungsfläche genutzt, bringt so wenig Attraktivität als Gemeinschaftsfläche. Die Fahrradrampe nimmt zusätzlich sehr viel Fläche weg. Die Gemeinschaftsbereiche liegen verstreut und sind zu kleinteilig organisiert.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Schnitt

Schnitt

Sonnenstudie

Sonnenstudie

Modellbild

Modellbild