Plambeck Campus - Nachhaltige Lebens- und Arbeitswelten der Zukunft

Der Entwurf von Studio Honig setzt mit einem deutlich betonten Eingangsbereich an der östlichen Ecke des Gebäudes einen starken Akzent im Straßenraum und hat eine offene, lebendige und einladende Wirkung am Kreisverkehr. Dadurch entsteht eine Verbindung zum öffentlichen Raum und das Gebäude vernetzt sich selbstverständlich mit dem Stadtteil.
Durch die Fuge in der Straßenfassade wird diese gegliedert und ein Abschluss der Berliner Allee geschaffen. Die Adressbildung wird durch den Einschnitt hingegen etwas unschärfer und sollte stärker herausgearbeitet werden. Die Fassade ist generell vertikal orientiert, wodurch geschickt gegen die Länge des Gebäudes gearbeitet wird. Im Allgemeinen werden Rhythmus und Proportionen der Fassade gelobt, die konkrete Ausgestaltung wird jedoch eher ambivalent bewertet. Der ansonsten sehr klare Entwurf sollte sich mehr in der Fassade widerspiegeln. Die Gestaltung der Südfassade durch die Freitreppe und die damit verbundene Korrespondenz zur südlich angrenzenden Wohnbebauung wird seitens der Jury sehr positiv bewertet.
Die Überhöhung der Lisenen im Bereich der Dachterrasse wird kritisch gesehen und schwächt die eigentliche Idee des Staffelgeschosses und der Dachlandschaft. Dies gilt ebenso für den Luftbalken am westlichen Ende des Gebäudes. In der weiteren Bearbeitung sollten diese Punkte noch einmal ausgearbeitet werden. Generell wird die Dachterrasse als große Stärke des Entwurfs wahrgenommen, die auch die Öffentlichkeit mit in das Gebäude einbeziehen kann.
Das Raumprogramm und insbesondere die differenziert ausgestalteten Arbeitswelten werden in dem Entwurf von Studio Honig sehr überzeugend abgebildet. Die Organisation der Grundrisse besticht durch Klarheit und eindeutige Zonierungen der Flächen. Das Bestreben und der Umbruch der Firma Plambeck spiegelt sich in den Grundrissen deutlich wider. Dazu gehört auch die großzügige Freitreppe und Bühne im Eingangsbereich, die auch für die Öffentlichkeit ein großes Potential bietet. Diese wirkt zugänglich und informell und hat das Potential das Gebäude auch am Abend zu beleben. Auch die CoLiving Bereiche und insbesondere die Gemeinschaftsflächen werden als gut organisiert und funktional bewertet.
Im Allgemeinen fügt sich das Gebäude angemessen in den städtebaulichen Kontext ein und vernetzt sich vor allem durch die Ausgestaltung des Eingangsbereichs mit der Umgebung. Die Umsetzung des Raumprogramms kann die Jury überzeugen und spiegelt den innovativen Ansatz des Wohnungsbauunternehmens Plambeck deutlich wider.