Neubau MCI Campus in Innsbruck (AT)

Der Wettbewerbsarbeit will die Verankerung im umgebenden Stadtraum mit einem Hochpunkt erreichen, der allerdings lediglich als Technikgeschoß ausgebildet wird.

Die abgetreppte Gebäudestruktur erzeugt eine überzeugende Höhenstaffelung des Gebäudes, dessen wesentlichste Prägnanz in der Terrassierung zum Hofgarten liegt. Die Größe des in der Folge erzeugten Fußabdrucks wird von der Bewertungsjury jedoch als nachteilig gesehen.

Auch wenn die architektonische Idee und die damit verbundene städtebauliche Setzung von der Bewertungsjury erkannt und gewürdigt werden, ist die resultierende Enge in der Ausbildung der Zwischenräume aus Sicht der Bewertungsjury kritisch zu sehen. Auch wurde der geforderte Abstand zum derzeitigen Sportplatz nicht ausreichend eingehalten.

Durch die beengten Verhältnisse zu den umliegenden Strukturen sind die Außenflächen auf Straßenniveau als Restflächen ohne entsprechende Aufenthaltsqualität. Die gewünschte Freiraumgestaltung findet sich stattdessen in ansprechender Weise auf dem Dach des Gebäudes wieder.

Die Gebäudestruktur lässt Potentiale für verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten erahnen, deren Darstellung jedoch nicht genügend zu überzeugen vermag. Eine ausreichende Umsetzung der Anregungen zur Überarbeitung der Wettbewerbsarbeit wird von der Bewertungsjury vermisst. Die gewählte Bauweise überzeugt die Bewertungsjury im Hinblick auf den Gedanken der Nachhaltigkeit.

Die Setzung der vier Erschließungskerne wird kritisch hinterfragt, sowohl hinsichtlich der Anmutung des zentralen Innenraumes als auch der Erschließung und Überschreitung maximal zulässiger Fluchtwegelängen.

Einige Nutzungsbereiche wurden stark vermischt und müssten zur Gewährleistung eines Hochschulbetriebes angepasst werden. Zweifelhaft erscheint auch, ob die versprochene Flexibilität hinsichtlich zukünftiger Nutzungsänderungen eingelöst werden kann.

Die Fassadengestaltung bleibt aus Sicht der Bewertungsjury trotz der differenzierten und detaillierten Herangehensweise im architektonischen Gesamtbild etwas ernüchternd.

Die Überarbeitungsanregungen für den vielversprechenden, grundsätzlich sehr gelungenen Ansatz bzw. Grundgedanken der Wettbewerbsarbeit wurden nur teilweise überzeugend umgesetzt.