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Wettbewerblicher Dialog | 12/2021

Neubau MCI Campus in Innsbruck (AT)

3. Rang

KLAMMER * ZELENY Architekten

Architektur

pf architekten

Architektur

TESTOR Architektur ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept


Das Grundstück befindet sich in zentraler Innenstadtlage und ist geprägt durch seine heterogene

bauliche Umgebung. Der neue sternförmige Baukörper setzt sich schwebend wirkend auf ein

zweigeschossiges Sockelgebäude selbstbewusst als neue Schnittstelle in Szene, und schafft eine neue

Identität ohne Hierarchien aufzubauen. Mittels einer durchlässigen Erdgeschosszone und nach allen

Richtungen ausgerichteten Innen und Außenräumen, reagiert der Baukörper auf den städtebaulichen

Kontext und schafft ein starkes Rückgrat für den Ort.

Freiräume werden städtebaulich gefasst und miteinander in Verbindung gebracht. Es entstehen neue

städtische Plätze mit spezifischen Ausrichtungen - zur Kaiserjägerstrasse und Universitätsstraße (City),

zur SOWI (Campus), zum Hofgarten (Park) und zum nördlich gelegenen Sportplatz hin (Sport).


Gebäudekonzept – The Entrepreneurial University


Die Ausrichtung des MCI als „unternehmerische Hochschule“ aufzutreten, setzt eine Offenheit für Neues,

Kommunikation, Internationalität und eine Verwurzelung mit dem Standort Innsbruck voraus.

Das architektonische Konzept nimmt diese tragenden Säulen / Aspekte auf und interpretiert das

Gebäude als offenes, Raumgefüge welche Aktivität enthüllt und Kommunikation fördert. Freiräume in

Form von einer großzügigen Terrasse im zweiten Obergeschoss und Loggien mit unterschiedlicher

Ausrichtung bieten spektakuläre Ausblicke in die Umgebung in und rund um Innsbruck.

Die 5 sternenförmigen „Strahlen“ des Gebäudes reflektieren die heterogene Umgebung und schaffen Weg

bzw. Sichtverbindungen, welche in die Mitte bzw. Zentrum des „Sterns“ führen. Diese Mitte bildet das

„Herz“ des Gebäudes und ist als ein zentraler, lichtdurchfluteter Erschließungs - und

Kommunikationsraum konzipiert. Durch seine vielfältige Gestaltung und kommunikationsfördernde

Atmosphäre repräsentiert das zentrale Atrium die grundlegende „Philosophie“ des MCI.

Funktionsräume unterschiedlichsten Charakters werden strahlenförmig um das zentrale Atrium

angeordnet und so miteinander in Verbindung gesetzt Durch diese Gebäudekonfiguration profitieren sie

von vielfältigen Blickbeziehungen, attraktiven Allgemeinflächen, Meetingpoints und Ruhezonen. Die

vielfältige Gestaltung von Begegnungsbereichen zielt darauf ab unterschiedliche Atmosphären zu

generieren, um den individuellen Ansprüchen nachzukommen – helle und offene Plätze sowie Nischen

regen zum Austausch an. Personen tauschen sich nicht mehr in engen Gängen aus, sondern treffen sich

auf offenen, hellen Plätzen.

Eine zentrale, nach allen Seiten durchgängige Terrasse bildet im zweiten Obergeschoss den Übergang zu

dem darüberliegenden, in ein Fünfeck gefassten sternförmigen Baukörper, und bietet teilweise

überdachte Außenräume mit unterschiedlichster Ausrichtung und Nutzung. Die obersten drei

Geschosse, welche der Büronutzung zugeordnet wurden, verfügen über mehrgeschossige bepflanzte

Loggien und profitieren somit von semiprivaten Außenräumen. Differenzierte Außenräume ermöglichen

einen unkomplizierten Wechsel zwischen Innen und Außen ermöglichen vielfältige Nutzungen vom

Verweilen im Freien bis hin zum Open Air Office.

Die Idee des Indoor Campus unterstützt den unternehmerischen und freundlichen Geist des MCI:

Offenheit, Licht, Übersichtlichkeit, Vernetzung, barrierefrei zugängliche Terrassen und attraktive

Erschließungsflächen ermöglichen individuelle Aktiv- bzw. Passivräume für jeden Anlass.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Teilnehmer haben versucht, ihre Wettbewerbsarbeit als städtebauliches Superzeichen zu präzisieren – in Hochhausform als Stern auf einem zweigeschossigen Sockel. Dieser Ansatz ist aus Sicht der Bewertungsjury nur aus der Vogelperspektive sichtbar und kann nicht in den Straßenraum transportiert werden.

Im städtebaulichen Kontext kann dieser Ansatz die Bewertungsjury nicht vollends überzeugen. Zum einen „franst“ die Auskragung Richtung SoWi städtebaulich sonderbar aus und zum anderen ist die Annäherung der mehrgeschoßigen Fassade an den Hofgarten aus Sicht der Bewertungsjury nicht gelungen.

Auffallend ist auch die städtebauliche Überforderung durch das Zusammenkommen von gleich drei Auskragungen von SoWi, Sicherheitszentrum und die im Lösungsvorschlag dargestellte Auskragung des MCI an einem Platz, was von der Bewertungsjury ebenfalls kritisch gesehen wird.

Die Präzisierung der Gebäudeform wird durch die vorgeschlagene Fassadenstruktur verunklärt, da die Durchdringungen die (in der Überarbeitung angestrebte) optische Trennung des Sockels vom sternförmigen Aufbau wieder aufheben.

Die Klärung und Weiterentwicklung im Innenraum, insbesondere im Erdgeschoß wird gewürdigt und generell positiv gesehen, auch wenn die natürliche Belichtung und Belüftung in einigen Bereichen nicht gegeben scheint. Die Kleinteiligkeit der Arme des Sterns steht nach wie vor in starkem Kontrast zum großzügig angelegten, zentralen Innenraum, der aufgrund der fehlenden Aufenthaltsqualität die Bewertungsjury jedoch im Ergebnis nicht zu überzeugen vermag.
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