„Neue Stadtkante Verden“ am Blumenwisch in Verden (Aller)

▪ Der Beitrag hat sich städtebaulich und architektonisch am deutlichsten weiterentwickelt. Die neue Gebäudestellung auf dem Sockelgeschoss im Norden und Westen sowie die Gebäudesetzungen zum Allerplatz versprechen eine ablesbare und maßstäbliche Gebäudekontur an der Stadtkante, die von der Kleinteiligkeit der einzelnen Häuser profitiert. Hierbei interpretieren die diagonal geführten Firstlinien die historische Dachlandschaft auf subtile Weise. Die städtebauliche Einfügung in den Kontext wird von der Mehrheit des Gremiums als sehr gelungen interpretiert, jedoch auch kontrovers diskutiert. Das zurückhaltende und ruhige Farb- und Materialkonzept fasst die kleinkörnigen – nahezu ikonographischen - Strukturen gut zusammen. Die Höhenlage des Allerplatzes wirkt im Maßstab überzogen und unverständlich. Die resultierende Überhöhung des Sockelgeschosses zur Aller wird im Hinblick auf die zu erwartende faktische Geschlossenheit sehr kritisch gesehen. Die erzeugten Wohnqualitäten sind überdurchschnittlich.

▪ Die Arbeit bleibt deutlich hinter den Dichtewerten der anderen Bewerbungen zurück. Die Grundstücksausnutzung wird dem Potenzial des Standortes nach mehrheitlicher Meinung nicht gerecht, allerdings ist die Nutzungskonzeption gut. Die Qualität der Freiräume ist hoch, insbesondere auch im Hinblick auf die öffentliche Nutzung und Aufenthaltsqualität im Innern des Quartiers. Die U-förmigen Innenhöfe steigern kleinklimatische Wirkungen und die Durchlüftung des Quartiers dürfte gut funktionieren. Die Supermarktorganisation ist sehr schlüssig. Die Reduzierung der Tiefgarage auf den nördlichen Grundstücksbereich ist äußerst überzeugend und erleichtert sowohl die Realteilbarkeit als auch die Bepflanzung des Allerplatzes, der noch auszuformulieren wäre.