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Konzeptvergabe | 03/2021

York-Quartier Baufeld G - Wohnen im eigenen Haus in Münster

1. Rang

annahopp architekten BDA

Architektur

Anne Lampen Architekten BDA

Architektur

nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock

Landschaftsarchitektur

Hanseatische Immobilien Treuhand GmbH + Co. KG

Projektentwicklung

Erläuterungstext

Gemeinsam mit der Hanseatischen Immobilien Treuhand GmbH + Co. KG (kurz: hit.) haben die Planungsbüros annahopp architekten BDA, Anne Lampen Architekten BDA und nsp landschaftsarchitekten stadtplaner den dreistufigen Wettbewerb in Münster erarbeitet.

Das ehemals britische Kasernenareal wird als zentrales stadtplanerisches Projekt der Stadt Münster neu gedacht – das neue York-Quartier. Die Schaffung von nachhaltig bezahlbarem Wohnraum wird zur ökologischen wie sozialen Aufgabe dieser neuen Quartiersentwicklung und soll die Partizipation an Stadtraum mittels Individualeigentum für unterschiedliche Altersgruppen, Einkommensschichten, Lebensformen und Ethnien ermöglichen. Hierbei erfordert es ein Angebot vielfältiger Wohnformen, um mit sozialer und kultureller Durchmischung Vorbehalte anderen Lebensmodellen und Herkünften gegenüber in lebendiger Quartierskultur abzubauen. Von insg. 112 Hauseinheiten sind 48 Häuser (= 42 %) für bezahlbares Wohnen im eigenen Haus konzipiert – und richten sich explizit an Menschen mit niedrigem Einkommen, die unter die NRW-Förderrichtlinie fallen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit übernimmt die Erschließung im Baufeld G4 als Kammstruktur gem. Masterplan. Zur Schaffung privater Freiräume am Haus werden die Reihenhauszeilen im Mittelfeld leicht eingedreht angeordnet. In allen Haustypen werden Dachterrassen als wichtiges qualitatives Detail umgesetzt. In der Architektur und der Fassadengestaltung wird ein guter Standard erreicht. Auch der ökologische Fokus einiger Haustypen bis hin zum KfW40-Plus-Standard, wird sehr positiv bewertet.


Ein Qualitätsmerkmal des Entwurfs ist die differenzierte Gestaltung der Außenanlagen. Trotz aufgegriffener Kammstruktur, wurde das Thema 'Nachbarschaft' mitgedacht. Durch die regelmäßigen Öffnungen, die 'perforierten' Siedlungsränder und die grünen Fugen werden auch eine Vernetzung des Quartiers und Sichtbezüge erreicht, sowie ein guter Bezug zum angrenzenden Bestand hergestellt.



Die Arbeit differenziert die geplanten Haustypen konzeptionell detailliert aus und ermöglicht dadurch eine gezielte Zielgruppenansprache. So entstehen Angebote zum Mehrgenerationenwohnen, zum ökologischen Wohnen sowie zum preiswerten Wohnen. Die starke Zonierung und gebündelte Anordnung der Häuser im niedrigpreisigen Segment wird jedoch diskutiert.


Insgesamt bleibt die dargestellte Preisspanne der angebotenen Haustypen unter dem sehr hochpreisigen Segment. Dies wird im Kontext der Aufgabenstellung „Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Familien“ durch die Jury sehr positiv beurteilt. Die Budgethäuser < 450.000 € machen in Bezug auf das Gesamtkonzept einen hohen Anteil (rd. 38%) aus.

Dieser spezielle Fokus wird durch die Jury als Alleinstellungsmerkmal dieses Entwurfs gewürdigt. Insgesamt erfüllt dieser Entwurf die Aufgabenstellung zum Kriterium "Wirtschaftlichkeit und Zielgruppen" in vorbildlicher Art und Weise.


Durch die vielfältigen Konzeptionen der Häuser wird nicht nur günstig gebaut, sondern es werden bedarfsgerechte Wohnkonzepte angeboten. Durch die Möglichkeit eines anteiligen Eigenausbaus wird die Vielfalt des Angebotes nochmal ergänzt. Auch die dargestellten individuellen Ansätze zur Finanzierung und gezielten Unterstützung der Zielgruppen mit reduziertem Einkommen und Eigenkapital, werden von der Jury positiv hervorgehoben.

Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500