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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Volkswagen Nutzfahrzeuge Akademie in Hannover Marienwerder

Anerkennung

Preisgeld: 1.500

KSW Architekten und Ingenieure

Architektur

H2A Architekt:innen PartGmbB

Energieplanung

DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB

Tragwerksplanung

GMW-Ingenieurbüro GmbH

TGA-Fachplanung

Lohaus · Carl · Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten · Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Für das Tragwerk der VW-Nutzfahrzeuge-Akademie wird eine Hybridkonstruktion vorgeschlagen. Das Mehrgeschossige Lehrwerkstattgebäude ist eine Skelettkonstruktion als Holzbetonverbundtragwerk mit einachsig spannenden Deckenplatten, die in den Tragachsen Ebenengleich durch Stahlträger (System Peiko) abgefangen werden. Die Stützen unter den Peikoträgern werden als Stahlverbundstützen geplant.

Die Bauwerksaussteifung des mehrgeschossigen Gebäudes wird durch die Stahlbetonkerne sichergestellt.

Als Bauwerksgründung ist eine Flachgründung auf elastisch gebetteter Sohlplatte mit umlaufender Frostschürze vorgesehen.

Für die Halle ist eine Holzkonstruktion geplant. Die Hauptträger des Daches sind Holzfachwerke auf die linienförmig die Brettstapeldachdecke aufgelagert wird. Die Hallenstützen sind ebenfalls Holzstützen Brettschichtholz.

Die Gebäudeaussteifung der Halle erfolgt durch die Dachscheibe und Verbände in den Außenwänden. Für die Gründung ist eine Flachgründung auf Einzel- und Streifenfundamenten vorgesehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baukörper ist gegliedert in ein fünfgeschossiges, dominantes Bauvolumen, entlang der südwestlichen Grundstückskante und einen direkt anbindenden eingeschossigen Hallenkörper Richtung Osten. Bestehen-de städtebauliche Achsen werden aufgenommen, jedoch nicht im Osten des Grundstücks. Positiv bewertet wird die Anordnung eines Platzes im Nord-Westen zum Wissenschaftsquartier hin, über den auch die Haupterschließung erfolgt. Durch die Anordnung des Hallenbaukörpers gewinnt der östlich gelegene Park-platz jedoch zu sehr an Dominanz. Das Erscheinungsbild wird geprägt durch eine klare, stringente Fassadenstruktur, dominiert durch geschosshohe Lamellen als zweite Haut. Die Analogie zur den Fassaden des Technopark ist ablesbar, jedoch erscheint der Entwurf bedingt durch die deutlich geringere Höhe eher als „kleiner Bruder“. Die hohe Transparenz des Gebäudes stellt, je nach Ausrichtung der Lamellen, lichtdurchflutete Räume sicher. Während die Fassaden eine klare Gliederung erfahren, fehlt bedingt durch die Grundform des mehrgeschossigen Baukörpers eben diese Klarheit in der inneren Struktur. Es entstehen Restflächen, auch wird durch die mittig angeordneten Versorgungsräume eine Unübersichtlichkeit erzeugt, die den Lehrbetrieb und das Lehrkonzept nicht positiv unterstützt, sondern trennt. Gleiches gilt auch für den angedockten Werkstattbereich: Die grundsätzliche Trennung des Raumprogramms in einen Ausbildungs- und einen Werkstatt/Hallengebäudeteil entspricht nicht dem aktuellen Lehr-und Ausbildungsverständnis. Positiv bewertet wird die Nutzung der Lamellen als PV-Module, jedoch stellt sich die Frage der Effizienz die-ser Module auf den sonnenabgewandten Seiten. Die Fassade weist einen hohen Glasanteil auf, so dass auch technisch ein erhöhter Aufwand erforderlich ist, um behagliche Innenraumtemperatur sicherzustellen. Ein notwendiger weil hoher Einsatz an Technik - und somit auch folgenden Betriebskosten - ist zu erwarten. Die Zielsetzung der Verfasser ein „low-tech“ Gebäude zu konzipieren, wird mit der gewählten Fassadenkonstruktion ad absurdum geführt. Die dargelegten Kostenkennwerte scheinen in Anbetracht des hohen Glaseinsatztes, der Lamelle mit PV-Modulen wie auch deren Steuerung sowie von Lüftungs- wie Kälteanlagen unrealistisch.