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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2022

Neuordnung Bahnhofsquartier Offenburg

Fußgänger:innenperspektive

Fußgänger:innenperspektive

Preisgruppe / Zur Überarbeitung aufgefordert

raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH

Stadtplanung / Städtebau

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

KONZEPT

Das Entwurfskonzept zum Bahnhofsquartier in Offenburg wählt einen behutsamen Ansatz und konzentriert sich auf die Themen der freiräumlichen Integration des Pfählerparks als neues Bahnhofsentrée sowie der Stadtreparatur und des Weiterbaus der vorhandenen Blockrandstruktur, um sich behutsam in die Vielzahl von erhaltenswerten Gebäuden und Kulturdenkmälern „einzureihen“. Die untergenutzten Baufelder nördlich und südlich der Rheinstraße werden städtebaulich repariert und durch eine angemessene Blockrandbebauung städtebaulich gefasst. Insbesondere die nördliche Bebauung mit einer erhöhten Eckbebauung fasst den neuen Bahnhofsvorplatz inklusive ZOB städtebaulich, sodass eine eindeutige Orientierung gegeben ist. Westlich des neuen ZOB entstehen eine Bürobebauung sowie das neue zentrale Parkhaus. Die Neubebauung dient zum einen dem Lärmschutz für die angrenzende Wohnbebauung und fasst zum anderen den Bahnhofsvorplatz. Während PKW-Garage und ZOB im Norden untergebracht sind, wird der südliche Bereich hingegen als landschaftlich gestalteter Freiraum geplant. Hier entsteht ein grüner Bahnhofsvorplatz, der die Besucher:innen empfängt und einen Ort zur Freizeitgestaltung und Erholung bietet. Zwischen den beiden neuen Polen im Süden und im Norden spannt sich der neue Bahnhofsvorplatz auf. Durch die Anpassung des Verkehrssystems und dem konsequenten Freihalten des Vorplatzes von MIV entsteht ein attraktiver Vorplatz mit genügend Raum zum Verweilen, Warten und als Treffpunkt.


BAHNHOFSGEBÄUDE

Das Empfangsgebäude des Offenburger Bahnhofs wird gegenwärtig seiner Funktion nicht mehr gerecht. Durch die beiden Unterführungen haben sich die Eingangssituationen in den Süden und in den Norden verschoben. Daher werden dort zwei neue repräsentative Empfangssituationen vorschlagen, die das Konzept der funktionalen Raumfolge stärken. 

Angestrebt wird eine größtmögliche Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs im Bahnhofsumfeld, um Fußgänger:innen und Radfahrer:innen eine gute Aufenthalts- und Nutzungsqualität zu bieten. Durch die Reduktion der Hauptstraße auf ein Mindestmaß, ist nun genügend Raum für Besucher:innen vorhanden. 

In Verlängerung der Nordunterführung befinden sich das neue Parkhaus und der Zentrale Omnibusbahnhof am Umstiegsplatz. Der Süden ist als landschaftlich gestalteter Freiraum geplant. Hier entsteht ein grüner Empfangsbereich, ein Ort für Erholung und Freizeitgestaltung. 

Für das Bahnhofsgebäude sind zwei neue Anbauten an den Unterführungen vorgesehen, um die beiden Zugänge zu den Gleisen zu stärken. In den beiden Gebäuden befinden sich Fahrradabstellplätze, die im Süden durch eine Cafénutzung ergänzt werden.

So erhalten beide Pole eindeutige und wichtige Funktionen im Raumgefüge. Es entwickelt sich eine ständige Bewegung und Strömung der Besucher:innen, die für eine Belebung des gesamten Bahnhofsgebäudes sorgt.

Unterstützt wird diese Belebung durch ein neues diversifiziertes Nutzungsangebot, wie z.B. ein Café, eine Fahrradwerkstatt, eine Veranstaltungshalle.


STÄDTEBAU

Es ist geplant, die untergenutzten Baufelder nördlich und südlich der Rheinstraße straßenbegleitend zu bebauen, um den Bahnhofsvorplatz räumlich zu fassen und eine eindeutige Orientierung für die Besucher:innen zu gewährleisten. Im Abschluss nach Norden an der Ecke Hauptstraße/Rheinstraße betont eine leicht höhere Bebauung das Ende des Bahnhofsvorplatzes und markiert den Zugang zum neuen ZOB. Westlich des neuen ZOB entstehen eine Bürobebauung sowie das neue zentrale Parkhaus. In den Erdgeschossen werden öffentlichkeitswirksame Nutzungen wie eine Mobilitätsstation, Gewerbeflächen oder Dienstleistungen angeboten, die zur Belebung und sozialen Kontrolle des öffentlichen Raums beitragen.


MOBILITÄT

Als Erschließungsvariante für den Motorisierten Individualverkehr wird die Führung zwischen Unionrampe und Okenstraße im Einbahnverkehr über die Philipp-Reis-Straße und in Gegenrichtung über die Saarlandstraße gewählt. Dies ermöglicht, die Hauptstraße entlang des Bahnhofs verkehrlich zu entlasten und den ÖPNV und Radverkehr in einem aufgewerteten Stadtraum zu bündeln und eine durchgängige Fuß- und Radverbindung zu schaffen. Ein neues Parkhaus am ZOB in Verbindung mit weiteren dezentral um den Bahnhof angeordneten Car-und Bike-Sharing- Angeboten, Park and Ride, Kurzzeitparkern, Taxistellflächen und ergänzenden Angeboten für das Fahrradparken, schaffen ein vernetztes und zukunftsweisendes Verkehrsangebot.  

Mit den beiden aktivierten und in Wert gesetzten Bahnunterquerungen werden direkte und barrierefreie Verbindungen zwischen den östlichen und westlichen Stadtquartieren geschaffen. 


FREIRAUM

Schon beim Verlassen der Südunterführung wird künftig sofort deutlich, dass ein nachhaltiger, grün-urbaner Stadtraum entstanden ist. Ankommende Besucher:innen erleben eine offene, repräsentativ und hochwertig gestaltete Platzfläche, die zum entspannten Verweilen einlädt. Wie von selbst fügt sich in diesen Empfangsbereich der neue Pfählerpark ein und begleitet das Ankommen in die südlichen Stadtquartiere bis hin zur Altstadt. Locker verteilte grüne Pflanzinseln, bestehend aus klimaresilienten Ziersträuchern und robusten Gehölzen, verbessern das örtliche Mikroklima. Sie korrespondieren mit skulpturalen Sitzflächen, die an üppigen Rasenflächen andocken und ergänzen das Wasserspiel und die vielfältigen Spiel- und Aktionsräumen für Kinder und Jugendliche sowie Ruhebereiche für ältere Menschen. Ein Raum für Alle!



Schrägluftperspektive

Schrägluftperspektive

Lageplan 500

Lageplan 500