Award / Auszeichnung | 01/2022
Deutscher Hochschulbaupreis 2022
©Werner Huthmacher
Der schwebende eingeschossiger Baukörper in markanter, auskragender Sichtbetonkonstruktion öffnet sich einladend zur Straße am Campuseingang Luruper Chaussee
Physik-Schullabor Universität Hamburg
DE-22761 Hamburg, Luruper Chaussee 149
Anerkennung
Architektur
Landschaftsarchitektur+ Holzapfel-Herziger & Benesch PartG mbB
Landschaftsarchitektur
Tragwerksplanung
Bauherren
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung
-
Projektgröße:
1.068m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 10/2017
Fertigstellung: 01/2020
Projektbeschreibung
Vor knapp zehn Jahren wurde das Schülerlabor vom Laserphysiker Prof. Klaus Sengstock ins Leben gerufen, um eine Brücke zwischen Schule und Universität, Forschung und Lehre zu schlagen. Mit dem Neubau gibt es nun auch einen Ort, der den direkten Alltagsbezug der Physik vor Augen führen hilft. Der Neubau der Universität Hamburg ist im Gegensatz zu den Einrichtungen des Forschungscampus eine vom Volumen kleine städtebauliche Intervention. Doch der prominente Standort am Campuseingang Luruper Chaussee ermöglicht baulich einen wichtigen Akzent.
Ein schwebender eingeschossiger Baukörper in markanter, auskragender Sichtbetonkonstruktion öffnet sich einladend zur Straße und weckt durch die großflächige Verglasung die Neugier der Passanten. Als Schaufenster zur Wissenschaft gibt es von außen schon Einblicke in sein vielfältiges Programm. Der vorgelagerte Außenbereich wird zeichenhaft bestimmt von zwei alten Kiefern, die als strukturelle und raumbildende Elemente in die Gebäudekomposition des Entwurfs integriert wurden. Die vom Boden abgelöste Eingangsplattform bildet eine umlaufende Sockelbank – einen identitätsstiftenden Ort des Ankommens, einen Ort des Übergangs und zum Pause machen, während im Hintergrund modernste Lasertechnik durch die Fenster des Gebäudes zu sehen ist. Einem immateriellen Hüllband gleich bildet die geschosshohe Glasfassade den Raumabschluss. Die Farben der Umgebung spiegeln sich darin wider und beziehen so den Außenraum mit ein. Die transparente Gestaltung erlaubt Ausblicke in die angrenzenden Waldflächen und Institute, aber auch Blickkontakte zwischen den Laboren und Seminarräumen.
Das Programm von Light & Schools richtet sich an Schulklassen und Studierende der Fachrichtung Physik. In einem intensiven Dialog zwischen den Projektpartnern wurden die Anforderungen aus den Experimentaufbauten in eine multifunktional nutzbare räumliche Umsetzung überführt. Um einen zentralen Kern gruppieren sich die verschiedenen Lasermessräume, Praktikums- und Seminarräume für die Schülerexperimente sowie ein Seminarbereich. Die moderne Ausstattung der Labore lädt zum Tüfteln und Forschen ein und ermöglicht dadurch einen Einblick in wissenschaftliche Denkweisen und experimentelles Arbeiten. Hochtechnologie wird hier (be)greifbar gemacht. Die einladende Architektur baut die Barrieren ab – zwischen den Disziplinen und im Kopf.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das kleinteilige, eingeschossige Volumen des Schülerlabors ist prominent am Campuseingang platziert und überzeugt mit einer signifikanten baukörperlichen Gestaltung. Das als Sandwich geplante Volumen sitzt auf einer leicht erhöhten Geschossplatte auf, die ihre Entsprechung in der zeichenhaften auskragenden Deckenplatte findet. Dazwischen befinden sich die Labor- und Lehrbereiche, die als weithin sichtbare, raumhoch verglaste Vitrine ausgebildet sind. Hierdurch entsteht ein luftiger und außenwirksamer Baukörper, der darüber hinaus zwei Bestandskiefern als „Genius Loci“ in den Entwurf überzeugend integriert. So wird der Neubau über einen offenen Eingangshof erschlossen, der eine der beiden großen Kiefern einfasst und zugleich als zwangloser Warte- und Sitzbereich den Auftakt zum Gebäude bildet.
©Werner Huthmacher
Der vorgelagerte Außenbereich wird zeichenhaft bestimmt von zwei alten Kiefern, die als strukturelle und raumbildende Elemente in die Gebäudekomposition des Entwurfs integriert wurden
©Werner Huthmacher
Die vom Boden abgelöste Eingangsplattform bildet eine umlaufende Sockelbank – einen identitätsstiftenden Ort des Ankommens, einen Ort des Übergangs und zum Pause machen
©Werner Huthmacher
Die moderne Ausstattung der Labore lädt zum Tüfteln und Forschen ein und ermöglicht dadurch einen Einblick in wissenschaftliche Denkweisen und experimentelles Arbeiten
©Werner Huthmacher
Das Programm von Light & Schools richtet sich an Schulklassen und Studierende der Fachrichtung Physik
©Werner Huthmacher
Um einen zentralen Kern gruppieren sich die verschiedenen Lasermessräume
©Werner Huthmacher
Als Schaufenster zur Wissenschaft gibt das Schullabor von außen schon Einblicke in sein vielfältiges Programm und weckt durch die großflächige Verglasung die Neugier der Passanten
©Werner Huthmacher
Die transparente Gestaltung erlaubt Ausblicke in die angrenzenden Waldflächen und Institute, aber auch Blickkontakte zwischen den Laboren und Seminarräumen