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Einladungswettbewerb | 03/2022

Gemeinschaftsprojekt St. Joseph in München

4. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

meck architekten gmbh

Architektur

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit versteht sich als städtebauliches Passstück im Kontext der Kirche und der anschließenden Wohnbebauung.

Von Westen wird der Pfarrhof unter einem Brückensteg erschlossen – er wird als Analogie zu einem Klostergarten interpretiert.

Die architektonische Idee folgt strukturell dem Prinzip des Weiterbauens aus der Struktur der Kirche heraus. Der Blockrand im Westen wird in monolithischer Bauweise weitergeführt, die gewählten Flachdächer zeigen die funktionale Sonderstellung des Ortes im Quartier.


Das Foyer bildet ein Zentrum – positioniert an der tiefsten Raumschicht im Garten erschließt es die beiden wesentlichen Einrichtungen – die Pfarrräume und die Räume der Hochschulgemeinde eine einfache und niederschwellige Eingangssituation.


Die Räume der Hochschulgemeinde befinden sich gut erschlossen im 1. OG über den Pfarrräumen - mit offener Westterrasse - auch gibt es eine direkte Wegeverbindung zum Pfarrheim. Die studentischen Räume bekommen einen direkten Zugang zu den Appartements von der Tengstraße – auch der Innenhof ist direkt zugänglich.


Sakristei und Raum der Stille bleiben an derselben historischen Stelle. Die Pfarrei kann die Zugänglichkeit bei großen Veranstaltungen individuell festlegen, direkt in den Garten oder indirekt über die Pfarrräume.


Der Kirchturm bleibt freigestellt, an der Fuge entsteht noch ein Lichthof für die Jugendräume im Untergeschoss.


Der baulichen „Pforte“ folgt ein knapper, grün geprägter Hof mit fast privatem Charakter. Dicht gestellte lichtkronige Bäume schaffen die notwendige Zonierung zwischen den gemeindlichen Nutzungen und dem Wohnen. Die Dachflächen sind größtenteils mit Photovoltaik belegt und stehen somit nur im geringen Umfang als nutzbare Freiräume zur Verfügung.


Der Saal spiegelt in seiner Proportion zwei Felder des Pfeilerrasters der Kirche wieder. Sitzungssaal und Mehrzweckraum lassen sich direkt zuschalten. Der Musiksaal schiebt sich in die Galerie über den Saal, mit visuellem und akustischem Bezug als Potential.

Ein pfarrliches Leben lässt sich hier ideal auch im Sommer umsetzen – der Saal wird zur Bühne für den Garten.

Gleichwohl entsteht an dieser Stelle Kritik an der als zu klein erachteten Außenfläche - der Freifläche des Innenhofs. Auch die nordseitig situierten, erdgeschossigen Apartments lassen ein Konfliktpotential im pfarrlichen Leben erahnen.


Brandschutztechnisch ist die Arbeit weitgehend funktionsfähig und durchdacht. Die Treppe am Saal müsste abgetrennt werden oder nach Westen verschoben werden. Der Jugendraum bräuchte eine zweite Treppe über den Lichthof.


Auch hier werden strukturelle Elemente der Kirche und vorhandene Konstruktionsprinzipien aufgenommen – Bogen und Ziegelwand.

Als Wandkonstruktion kommt Ziegelmauerwerk, mit einer vorgesetzten Dämmziegelschicht und Kalkputz zum Einsatz. Decken werden als Brettstapeldecke ausgeführt. Die Fassade lässt sich sehr wirtschaftlich realisieren.

Es kommt also eine herkömmliche, preiswerte Konstruktionsweise zum Einsatz. Auch die Tiefgarage wird ohne Aufzug erschlossen.

Die Wohnungsanzahl ist im Vergleich zu anderen Arbeiten am geringsten, auch fällt das A / V – Verhältnis im Vergleich zu anderen Arbeiten deutlich negativer aus.


Grundsätzlich zeigt die Arbeit Qualität in der städtebaulichen Setzung. Man spürt ein Verständnis für das Leben einer Pfarrei und der Hochschulgemeinde. Räumliche Festsetzungen sind klug getroffen und schaffen Synergien, weisen allerdings grundsätzliche benannte Mängel auf.