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Offener Wettbewerb | 06/2021

Neuer Dorfkern für Schüttringen (LU)

ein 1. Preis

BALLINIPITT architectes urbanistes

Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt sieht die Schaffung eines neuen Platzes vor, der gegenüber der Kirche im Herzen des Dorfes liegt. Es soll ein Treffpunkt für Nachbarn werden, ein attraktiver und lebendiger Ort mit Wasserspielen für Kinder und einem offenen Pavillon mit Podium für musikalische Stimmung. Es wird ein Platz sein, der die Menschen einlädt, dort zu bleiben, auf den Terrassen zu sitzen und der Musik aus dem Pavillon zu lauschen, die Kinder beim Spielen zu beobachten oder den vorbeifahrenden Fahrrädern zuzusehen. Der Platz wird auch ein Zugangspunkt zu allen öffentlichen Gebäuden und der Kreuzungsraum für Fuß- und Radwege sein. 


Da die Identität des Dorfes eng mit Musik und Kultur im Allgemeinen verbunden ist, rahmt das neue Kulturzentrum die südwestliche Seite des Platzes ein. Natürliche Materialien wie Holz, Glas- und Keramikelemente werden für die Gestaltung der Fassade verwendet, um ihr einen dynamischen Bewegungseffekt zu verleihen, der den Charakter der Gemeinde widerspiegelt. Das Gebäude stützt sich auf einen Sockel, der die Fortsetzung des teilweise überdachten öffentlichen Raums bildet. Hier können ein Wochenmarkt mit Verkauf von lokalen Produkten, festliche Veranstaltungen, Aufführungen und viele andere Aktivitäten stattfinden. Ein kleines Café befindet sich in einem Nebengebäude, das über diesen teilweise mit einem Vordach überdachten Bereich mit dem Kulturzentrum verbunden ist.


Die Gemeindeverwaltung bleibt im derzeitigen Hauptgebäude - der Teil des nördlichen Verwaltungsgebäudes, der unter architektonischem Schutz steht. Das Gebäude im Süden wird abgerissen, seine Büros werden verlegt. Dadurch können alle Funktionen der Gemeindeverwaltung in einem Gebäude bzw. in zwei miteinander verbundenen Gebäuden zusammengefasst werden. Auf der Rückseite des nördlichen Gebäudes ist somit ein Anbau vorgesehen. Der Zugang zum neuen Teil wird durch eine niedrige Verbindungskonstruktion gewährleistet, die zum Platz hin heraustritt und einen neuen zentralen Empfangsbereich zwischen den beiden Gebäuden generiert.


Durch den Wegfall des südlichen Verwaltungsgebäudes wird der Zugang zum Spielplatz erleichtert. Der Platz wird durch einen neuen überdachten Bereich in Form eines Pavillons ergänzt. Hier können die Kinder verschiedene Aktivitäten, kreative Workshops, Sport usw. nutzen. Der Spielplatz wird eine größere Sichtbarkeit durch das Dorfzentrum haben.  


Für die Pfadfinder „Les Castors“ wird eine neue Hütte in nachhaltiger Bauweise auf ihrem aktuellen Standort errichtet, damit die Mitglieder den angrenzenden großen Obstgarten nutzen können. Ein Bereich für Zelte und Baumhäuser ist ebenfalls vorgesehen. Eine überdachte Terrasse wird die Durchführung verschiedener Veranstaltungen und Aktivitäten ermöglichen. Daneben wird ein Pavillon zum Abstellen von Fahrrädern hinzugefügt. 


Das Gebäude des Jugendclubs bleibt aufgrund seines historischen Wertes erhalten, wird jedoch verlegt. Von nun an wird es sich auf dem Gelände der alten Feuerwache befinden, die in einer zweiten Phase des Projekts umgesiedelt wird. 


Der Friedhof wird erweitert und ein neuer Abschiedspavillon gebaut.


Alle öffentlichen Gebäude werden mit einer ähnlichen architektonischen Identität behandelt und werden an den öffentlichen Raum verbunden. Die Höhen werden an den Maßstab des Dorfes angepasst und die Sichtbarkeit der Kirche, die eine historische Erinnerung und eine architektonische Dominante darstellt, wird hervorgehoben. 


WOHNEN

Das Kier-Haus, das zwei Sozialwohnungen beherbergt, bleibt erhalten. Im Erdgeschoss kommt ein kleines Geschäft mit lokalen/biologischen Produkten hinzugefügt werden. 


Anstelle des Fußballplatzes sollen Co-Housing-Wohnungen gebaut werden. Sie werden von Grünflächen umgeben sein, in denen ein neuer Petanque Platz, Gemeinschaftsgärten und ein Kiosk Pavillon angelegt werden sollen. 

Auf dem Grundstück anlegend an der Straße CR132 wird eine Seniorenresidenz mit einem medizinischen Zentrum und einer Apotheke im Erdgeschoss errichtet. Das umliegende Grün bleibt erhalten und wird durch einen Fitnessbereich im Freien bereichert. Ein generationenübergreifender Garten, der von den Senioren und den Bewohnern der Co-Housing-Wohnungen gemeinsam genutzt wird, wird den Erfahrungsaustausch und die Schaffung generationenübergreifender Verbindungen ermöglichen.  

Weitere Wohnungen werden nördlich der Kirche angesiedelt. Ein reliefartiger Grünstreifen wird die Lärmbelästigung durch die angrenzende Eisenbahnlinie filtern. 


GRÜNFLÄCHEN 

Ein Schlüsselelement des Projekts ist die Schaffung eines Grünkorridors, der sich durch das gesamte Dorfzentrum entfaltet. Der Grünkorridor besteht aus einem Fußgänger- und einem Fahrradweg. Außerdem verbindet sich der Radweg mit den zukünftigen geplanten kommunalen Radwegen. Der Grünkorridor beginnt bei den neuen Co-Housing-Wohnungen, führt an der Seniorenresidenz vorbei, durchquert den neuen Dorfplatz, führt am Rathaus und am Denkmal vorbei und trifft auf den bereits bestehenden und zum anderen Dorfteil führenden Kirchenweg, der neu aufgewertet werden soll. Durch den Spielplatz verlaufend ermöglicht dieser grüne Korridor eine Belebung des Dorflebens, fördert den generationsübergreifenden Austausch der Bewohner und regt die Bewohner zu körperlicher Aktivität an. Die Atmosphäre im Außenbereich wird durch organische Formen und kleine Aktivitätsbereiche betont: öffentliche Bänke, Petanque Platz, Gemüsegärten, Seniorensportbereich etc. Das Denkmal und die Gedenkbäume werden versetzt und erhalten wieder einen privilegierten Platz. 


Die Grünstruktur um den Friedhof wird ausgebaut und verdichtet. Sie schließt an den grünen "Filter"-Streifen an, der die neuen Wohnungen von den Bahngleisen trennt. So wird die Harmonie mit dem Vogelschutzgebiet Natura 2000 auf der anderen Seite der Bahnlinie gewährleistet.


MOBILITÄT

Um die Lebensqualität der Einwohner von Schuttrange zu verbessern, wird das Projekt an den menschlichen Maßstab angepasst und mit einem Mobilitätskonzept mit einer bedeutenden Hierarchie entwickelt. Derzeit profitiert das Dorf bereits von einer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Sie wird durch Buslinien und den Zug gewährleistet. Der bestehende Shuttle-Service, der Syri Express, wird beibehalten, um die Verbindung zwischen den neuen Funktionen im Dorfzentrum und den anderen Teilen des Gebiets zu gewährleisten. 


Autos fahren nur noch auf der Straße CR132. Ein angepasster Verlangsamungsbereich mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h wird durch Bodenschwellen an beiden Enden markiert.


Die offenen Parkplätze auf dem KrichenpTlatz werden abgeschafft und das verschönerte Dorfzentrum wird somit den Fußgängern und der sanften Mobilität vorbehalten sein. Der Blick auf den Platz und die Kirche wird frei sein. Unterhalb des Kulturzentrums wird eine große öffentliche Tiefgarage gebaut. Dank der zentralen Lage der Tiefgarage wird der Weg zu den Arztpraxen, der Apotheke oder der Seniorenresidenz sowie zum Friedhof maximal 100 Meter betragen.


Ein parallel zur Straße CR132 verlaufender Weg wird als Zufahrtsweg für Lieferungen zum Kulturzentrum und als Feuerwehrzufahrt dienen. Der gesamte zentrale Bereich wird ein autofreies Viertel sein. 


Sobald das Projekt realisiert ist, wird die Lebensqualität der Bewohner erheblich steigen. Sie werden dank des Grünkorridors neue Möglichkeiten zum Spazierengehen haben. Aktivitäten für alle Altersgruppen werden Möglichkeiten für soziale Beziehungen und generationsübergreifenden Austausch schaffen. Durch die Bevorzugung von sanfter Mobilität wird der Ort auch für Kinder sicherer sein. Schuttrange wird zu einem nachhaltigen Dorf werden, das Landschaft, Mobilität und Gesundheit mit einem ausgewogenen sozialen Rahmen für heutige und zukünftige Generationen verbindet.

Beurteilung durch das Preisgericht