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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2022

Neugestaltung Bahnhofsvorplatz und Flusslandschaft an der Bega in Schötmar

1. Preis

Preisgeld: 10.000

GM013 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ZIEL

Das Förderprogramm „Vielfältiges Schötmar“ der Stadt Bad Salzuflen wird am Bahnhofsvorplatz – den neuen Bega-Terrassen – wörtlich umgesetzt! Die räumliche und atmosphärische Vielfalt von drei sich ergänzenden Bereichen – Naturerhohlungsraum / Freizeit am Wasser / multifunktionaler Platz - führt zu einem einladenden Stadtraum an der wiederentdeckten Flusslandschaft der Bega. Ziel des Entwurfs ist, durch unterschiedliche Aufenthaltsräume und Angebote einen modernen, generationen- und milieuübergreifenden Freiraum zu schaffen, der die verschiedenen Ansprüche der Nachbarschaft und der Bahnhofsbesucher erfüllt. Es entsteht ein sozialer, multifunktionaler und urbaner Mittelpunkt, ein Ort des Austauschs für den gesamten Stadtteil. Die Bega wird erleb- und erfahrbar gemacht und strahlt Ihre naturräumlichen Qualitäten auf den gesamten Bahnhofsplatz aus. Der Stadtfluss ist nicht weiter Zäsur, sondern Mittelpunkt und Verbinder des westlichen und östlichen Teils von Schötmar.

Der Bahnhofsvorplatz nimmt seine Rolle als Auftakt und Stadtteileingang in der Abfolge der wichtigen Freiräumen ein: Neue Bega-Terrassen – Platz an der Begastraße – Kirchplatz – Marktplatz – Stietencronpark und fördert die städtebauliche Verknüpfung und Belebung der Ortsmitte. Das Mobilitätsangebot wird unter den Gesichtspunkten des Klimawandels ausgebaut, während Freizeit- und Spielangebote die Nachbarschaftsbildung und Integration unterstützen.

Durch ein klares Konzept, eine prägnante formale Sprache und eine robuste Materialwahl erhalten die Bega-Terrassen einen Wiedererkennungswert, eine identitätsstiftende Adresse für Schötmar. Es entsteht ein robustes aber flexibles Grundgerüst, welches sich der weiteren Entwicklung des Stadtteils anpassen kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt mit einer starken städtebaulichen Geste: Der Bahnhofsvorplatz wird als „Platzterrasse“ ausgebildet, die als Balkon über der Bega steht und einen markanten Aufenthaltsort bildet. Durch die bug-ähnliche Ausgestaltung wird der Einfluss des Bauwerkes auf ein Hochwasser der Bega reduziert und der Bezug zum Wasser betont. Im Gegensatz zum steinernen Stadtplatz schließt sich die offene Weite der grün geprägten Freizeitterrasse an. Ausgestattet ist dieser Grünraum mit Sitzstufen, schollenartigen Sitzelementen und lose gestreuten Gehölzen. Der Uferraum ist nach Süden hin zunehmend naturnah ausgeprägt und wird durch eine veränderte Uferführung gestaltet, um den Retentionsraum zu erweitern. Der dritte große Teilraum ist dem Verkehr gewidmet und erfüllt mit der Anordnung der Parkierungsflächen, den Fahrradstellplätzen und den Glascontainern die geforderten Vorgaben. Damit entstehen drei Raumcharaktere, die sich deutlich unterscheiden: der urbane Ankunftsort, der grüne Aufenthaltsbereich und die funktionale Verkehrszone. Das Verhältnis von versiegelten zu unversiegelten Flächen und das Angebot vieler unterschiedlicher Sitzgelegenheiten wird positiv gewertet. Die versiegelten Bereiche werden durch unterschiedliche Materialien funktional unterschieden. In Frage gestellt wird, ob mit diesem Vorschlag der vorgegebene Kostenrahmen eingehalten werden kann. Vor dem Hintergrund des Hochwasserschutzes ist zu prüfen, ob sich das Bauwerk der „Platzter-rasse“ in dieser Form ausführen lässt. Kritisch wird gesehen, dass ein Erreichen des Ufers der Bega nicht barrierefrei möglich ist. Von den angedachten Brückenlösungen ist nur die südliche Variante vorstellbar. Im Verkehrsbereich ist die räumliche Lage der Fahrradabstellanlage und des Altglascontainers zu überprüfen. Auch die Platzbedarfe für die Feste inklusive der Platzbedarfe für Rettungsfahrzeuge müssen nachgewiesen werden. Trotz der genannten Kritikpunkte leistet die Arbeit einen äußerst interessanten und mutigen Beitrag für die Neuordnung des Bahnhofvorplatzes Schötmar. 

Lageplan

Lageplan

Detail Ausschnitt

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