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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2022

Neubau Kindergarten „Im Brühl“ in Aldingen

1. Preis

Preisgeld: 11.200 EUR

KohlmayerOberst Architekten

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entscheiden sich gegen den Erhalt des Altbaus von 1953 und schlagen einen Bummerang-förmigen zweigeschossigen Baukörper vor, der sich mit angemessenem Abstand parallel an die östliche und nördliche Grundstücksgrenze anschmiegt. 


Der Haupteingang liegt folgerichtig im Kreuzungspunkt der beiden Gebäude-Flügel und ist von der Strasse im Brühl und den dort angeordneten Stellplätzen leicht und sicher erreichbar. 


Vom Eingang gelangt man in eine grosszügige, attraktive Halle und kann sich von dort sowohl erdgeschossig direkt in den Garten, in die beiden Flügel oder über die offene Treppe ins OG verteilen.


Der Mehrzweckbereich liegt im Norden der Halle, der Essbereich im Süden, beide Zonen lassen sich mit geringem Aufwand zur Halle öffnen. 


Durch die geschickte Positionierung des Neubaus wird ein sehr grosser, zusammenhängender Aussenbereich geschaffen. Getrennte Zonen für Krippenkinder und Aktions- und Ruheflächen für die älteren Kinder können an verschiedenen Orten auf dem Grundstück unter Einbezug des teilweise erhaltenen Baubestands angeordnet werden .


Die sehr gut belichteten Gruppenräume sind alle nach Süden und Südwesten geöffnet und mit einer gemeinsamen vorgelagerten Terrassen- bzw. im OG einer Balkonzone zusammengebunden. Im OG dient letztere als Fluchtweg und direkter Zugang der Gruppen in den Gartenbereich. Die Schlafräume werden ebenfalls über diesen Balkon entfluchtet. 


Die Grundrisse sind fast ausschliesslich einhüftig organisiert, sodass die Erschliessungsflächen natürlich belichtet werden und die Kinder sich gut orientieren können. Durch die nicht rechtwinklige Geometrie entstehen spannende, sich teilweise aufweitende oder verjüngende Räume, die sich sehr gut als erweiterte Spielflächen nutzen lassen. Lediglich die Garderoben sind in den Zeichnungen nicht zu erkennen. Hier sind verschiedene Anordnungen denkbar, die aber noch nachgewiesen werden müssten. 


Bemerkenswert ist, wie sich der geplante Neubau in das ansteigende Gelände einpasst. 


Während der Küchenbereich im EG Süd langsam ins gewachsene Gelände eingräbt, wird der Fluchtbalkon im OG ebenerdig in die Aussenanlagen angebunden. Eine Mauer trennt den oberen und unteren Gartenbereich hier sinnfällig in zwei Bereiche.


Die Flächen- und Kubatur-Kennwerte liegen im unteren bis mittleren Bereich, sodass trotz der grosszügig wirkenden Erschliessungszonen mit einer wirtschaftlichen Erstellung zu rechnen ist.


Die Konstruktion als Holzbau ist gut vorstellbar, die Holzfassaden fügen sich in ihrer Materialität und Proportion gut in die kleinteilige Umgebungsbebauung ein. 


Die Bauabschnittsbildung ist sehr gut umsetzbar, der gesamte Neubau kann vor Abbruch des Bestands erstellt werden.


Zusammenfassend kann gesagt werden: Die Arbeit versteht es mit einfachen Mitteln wie selbstverständlich eine in allen Belangen sehr schlüssige Lösung für ein neuen Kindergarten zu präsentieren. Alles wirkt wohl durchdacht, die Räume liegen alle an der richtigen Stelle, sind leicht auffindbar und gut orientiert und auch das Erscheinungsbild erscheint der gestellten Aufgabe in hohem Masse angemessen.