modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2022

Neubau Sport- und Freizeitpark in Brixen (IT)

Sport und Freizeitpark - Symbiose- Architektur und Landschaft

Sport und Freizeitpark - Symbiose- Architektur und Landschaft

3. Preis

Preisgeld: 32.000 EUR

Dott. Ing. Mario Valdemarin

Architektur

bergmeisterwolf architekten

Architektur

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Kieran Fraser Landscape Design

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

SPEKTRUM Bauphysik & Bauökologie GmbH

Bauphysik

Erläuterungstext

Eine Symbiose aus Architektur und Landschaft

Im Brixner Stadtteil Milland, am Ostufer des Eisack, entsteht ein neuer Sport- und Freizeitpark mit Eishalle, Tennishalle, Fußballplätzen und weiteren Sporteinrichtungen. Unser Anspruch: Eine Symbiose zwischen den einzelnen Bausteinen mit teils beachtlichen Raumhöhen – wie Eishockey-Halle und Wohnturm – und dem steilen Gelände sowie eine harmonische Einbindung in die umgebende Landschaft.


Unser Entwurf staffelt die einzelnen Baukörper entsprechend ihrer Höhe auf dem steilen Grundstück: die Eishockey-Halle als größtes Volumen am Fuß des Hanges, darüber die Tennishallen, gefolgt von den kleineren Gebäuden. Von der Straße aus treten nur Wohn-Turm und Tennistribüne als markante, architektonisch anspruchsvolle und scheinbar eigenständige Objekte in Erscheinung. Die darunter und dahinter liegenden Nutzungen bleiben zunächst verborgen.


Von Norden kommend führt eine Promenade ins Zentrum der Anlage. Hier öffnet sich der von Osten nach Westen terrassierte Freiraum als große Landschaftstribüne in Richtung Flussufer. Alle innen- und außenliegenden Bereiche der Anlage sind von der Promenade aus direkt erschlossen. Treppen, Rampen und teilweise begrünte Tribünen verbinden die unterschiedlichen Ebenen.


Insgesamt 4 Terrassen umschließen den bestehenden Fußballplatz als große, gebaute Stufenanlage, ähnlich den Rängen eines Amphitheaters. Der Naturrasenplatz auf dem Dach der Eishalle bildet durch seine erhabene Lage ein Highlight des Projekts. Von den vier Tennisplätzen mit Tribüne auf der oberen Dachebene eröffnet sich Spielern und Zuschauern ein spektakulärer Ausblick auf das Eisacktal.


Organisation

Die Organisation der einzelnen Funktionen basiert auf zwei sich kreuzenden Achsen: Diese folgen der Topographie des Grundstücks und verbinden die verschiedenen Ebenen des Sportparks. Entlang der ersten Magistrale reihen sich das Parkhaus, die Halle der Kunstturner*innen, der Vereinssitz, Umkleiden und Fußballfeld des ASV Milland, eine Ebene darunter der Yoseikan-Budo, der Fitnessbereich und auf einer weiteren Ebene die Eishockey-Arena aneinander.


Eine zweite Magistrale verbindet die zukünftige Seilbahnstation und das Ufer der Eisack. An den Tennisplätzen und dem Wohn-Turm vorbei, gelangt man über eine Stufenanlage zu Fußballplatz, Gastro-Pavillon und zur außenliegenden Eisfläche und weiter bis zur neu gestalteten Uferzone der Eisack.

Am Kreuzungspunkte der beiden Achsen befindet sich auf jeder Ebene eine große Plaza, die über Freitreppen miteinander verbunden sind. Als zentraler Treffpunkt der Anlage liegt hier das Restaurant mit einer großzügigen, überdachten Außenterrasse und freier Aussicht ins Eisacktal. Die Unterkünfte befinden sich – als kleiner Turm und Merkzeichen – direkt darüber.


Die übersichtliche Organisation des Areals bietet Sportlern und Zuschauern eine gute Orientierung. Obwohl ganzheitlich gedacht, kann jeder Sportbereich unabhängig voneinander betrieben werden.


Materialität und Konstruktion

Holz als nachwachsenden Rohstoff verwenden wir überall, wo es baukonstruktiv sinnvoll ist und lassen es, wo immer möglich, sichtbar. Tennis- und Eishalle erhalten Deckentragwerke aus Holz, mit holzverschalten Untersichten. Einen spannenden Kontrast dazu bilden Turm und Deckenfronten aus Sichtbeton sowie Aufbauten und Tribünen aus Stahl. Ein filigranes, rötliches Maschennetz dient als Ballfangzaun und akzentuiert die Fassade der offenen Parkgarage.


Soziale Nachhaltigkeit

Um eine langjährige Nutzung und Akzeptanz zu sichern, legt das Gebäude besonderes Augenmerk auf eine verträgliche Integration in den städtebaulichen Kontext – wahrnehmbare Höhen wurden reduziert, Abstände maximiert. Nahezu der gesamte Komplex kann – trotz steiler Topographie – dank einer Rampenanlage barrierefrei durchquert werden. Neben der integrativen Nutzung als Sportpark stellen insbesondere die vielfältigen Außenflächen das größte soziale Potenzial als multifunktional bespielbare Flächen dar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektbeitrag fügt sich sehr behutsam in Richtung der Sarnserstraße im Norden ins Gelände ein. Der homogene Übergang von überbauter Dachlandschaft zur Umgebung wurde subtil vollzogen und ist sehr ausdrucksstark. Die Verteilung der Volumina, Funktionalität sowie die Wegführungen sind ansprechend und meist durchdacht. Es entsteht eine Landschaft mit eingeschobenen Plattformen. Die Schaffung eines neuen allgemein zugänglichen Grüns wird positiv beurteilt, allerdings fehlt die sinnvolle Anbindung an die gesamte Anlage und an die von Allen nutzbare Gastronomie.


Nicht überzeugen konnte der überdachte Zwischenbereich zwischen Tennis und Eishalle sowie die Treppe, die nach Süden ins Nichts führt. Auch die Errichtung des Fußballplatzes auf dem Dach der Eishalle wird kritisch gesehen, selbst wenn sie von allen Projekten, die den Fußballplatz auf einem Gebäude errichtet haben, die Schlüssigste ist. Das Gelände in Richtung Süden durch eine L-förmige Geste einzurahmen, scheint nicht die optimale Raumbildung für die Aufgabenstellung zu erzeugen.

Sport und Freizeitpark - Symbiose- Architektur und Landschaft

Sport und Freizeitpark - Symbiose- Architektur und Landschaft

Sport und Freizeitpark - Symbiose- Architektur und Landschaft

Sport und Freizeitpark - Symbiose- Architektur und Landschaft