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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Aus der Tiefe in die Höhe - Grubenwasserhebewerk als städtebauliche Landmarke in der Wasserstadt Aden

Nachtansicht

Nachtansicht

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

one fine day office for architectural design

Architektur

imagine structure GmbH

Tragwerksplanung

Studio Dragusha

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit interpretiert die Transformation des vormaligen Zechengeländes. Die Hülle des Grubenwasserhebewerks wird aus einem überhöhten „Mantel“ aus recycelten und parkettierten schwarzen Stahlblechen gebildet, der sich in seiner Form auf den ehemaligen Förderturm bezieht. Der Ansatz des Recycelns und Urban mining ist zukunftsweisend, kann aber durch die farbliche Ausbildung und die Formensprache nicht überzeugen. Durch die Öffnung des Mantels wird der Körper zu einer Haube. Die Gliederung in Hochpunkt, Sockelbereich und horizontales Lichtelement „Beam“ zeigt eine kraftvolle Zeichenhaftigkeit, die allerdings nicht mit den Elementen des Ortes, dem Grubenwasserhebewerk und dem Wasser, zusammenkommt.

Der nachhaltige Umgang mit Material wird von der Jury gewürdigt, wobei hier wünschenswert wäre, die Patina der verwendeten Elemente zu zeigen und nicht mit einem dunklen Anstrich zusammenzuziehen.
Hinsichtlich der Beziehung zum Ort wird die deutliche Überhöhung des ohnehin bereits durch die technischen Vorgaben großen "überragenden" Bauwerks um 50 % (von rd. 30 m auf rd. 45 m) kritisch gesehen.
Der dunkle, massive Körper hat kaum Bezug zum neuen Stadtquartier Wasserstadt Aden mit innovativen Wohn- und Bürogebäuden sowie dem neuen Adensee.
Die Arbeit weckt eher Assoziationen an den beendeten Bergbau oder gar einem "eingeschlagenen Meteoriten" als an zukunftsgerichtete Grubenwasserhebung und die damit verbundene innovative Energieversorgung der Wasserstadt Aden.
Das beleuchtete Schriftband ("beam") strahlt in Richtung Norden zur Grünfläche und der anschließenden Wohnbebauung hin, ist jedoch vom dort vorbeilaufenden Fußgänger kaum wahrnehmbar und wirkt auf die Bewohner eher störend. Darüber hinaus besteht keine Fernwirkung in der Dunkelheit durch dunklen Baukörper und fehlende Illumination, auch und insb. aus Richtung Osten vom Adenboulevard.

Die Informationsangebote (Informationsinsel mit Sitzstufen und weitergehenden Informationsangeboten) sind ohne weitere inhaltliche oder gestalterische Ausschärfung.

Der Kostenrahmen ist angabegemäß mit knapp 2,5 Mio € netto eingehalten.

Nachhaltigkeit der Planung wird anerkannt, einerseits nachhaltig durch Verwendung von recyceltem Altmetall, andererseits hoher konstruktiver und gestalterischer Aufwand durch hohes Materialgewicht und Massivität sowie zusätzliche Färbung der Fassade.

Die Arbeit ist sehr ausdrucksstark und wird von der Jury kontrovers diskutiert, insbesondere die starke Zeichenhaftigkeit, welche jedoch weder dem Ort noch dem Gebäudezweck angemessene erscheint.
Tagansicht

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