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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Neubau Verwaltungsgebäude in Marktbreit

Perspektive Südwest

Perspektive Südwest

1. Preis

FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten Stadtplaner BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Setzung des fünfgeschossigen Kubus setzt einen gelungenen Akzent in dem heterogenen Umfeld. Die Verfasser erzeugen ein harmonisches Spannungsverhältnis zum Altbau; der Ratsgarten ist ein fein gestalteter Raum mit Rasenstufen zwischen Verwaltung und Altbau. Trotz der sehr unterschiedlichen Typologien bilden die beiden Gebäude durch die gemeinsame Materialität Naturstein eine Einheit, ein klassisches architektonisches Stilmittel.

Der Altbau wird geschickt genutzt, um den Besucher (Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer, Rollstuhlfahrer) selbstverständlich über Stufen und Rampen von der Hafenstraße zum Eingang des neuen Verwaltungsgebäudes hinzuführen. Eine Betonbrüstung trennt geschickt und sicher die Fußgänger von den Autofahrern. Darunter liegt passend die Einfahrt in die Tiefgarage. Im Schatten der Bäume sind die Parkplätze für die restlichen Fahrzeuge angenehm angeordnet.

Der Zugang zum Gebäude ist auf der Westseite optimal platziert. Die Grundrisse sind einfach und funktional entwickelt. Die windmühlenartige Anordnung der Räume mit Variationen über die verschiedenen Stockwerke gewährleistet eine gute Orientierung. Die Zwischenwände sind flexibel konzipiert und ermöglichen damit eine gute Anpassung an die gewünschten Raumgrößen. Sogar direkte Verbindungen zwischen den einzelnen Büros werden geschaffen und sorgen darüber hinaus für die Sicherheit. Der mittlere, durch ein Oberlicht belichtete Treppenraum schafft Begegnungen und verspricht ein hohes Maß an Kommunikation.

Der Massivbau mit seiner streng gerasterten Lochfassade an allen vier Seiten lässt den Verwaltungsbau auf den ersten Blick erkennen und transportiert die innere Funktion nach außen. Subtil und klassisch wird differenziert zwischen Erdgeschoss und Belle Etage im Gegensatz zu den darüber liegenden Geschossen durch eine größere Raumhöhe bzw. Öffnungshöhe. Opake Lüftungspaneele aus Holz bringen einen warmen Akzent. Einen angenehmen Kontrast zum Natursteingebäude bilden der Stahlbetonsockel sowie die Betonstürze über den Fensteröffnungen. Diese könnten noch konstruktiv besser in die seitlichen Mauern einbinden.

Das perfekte A:V-Verhältnis lässt eine hohe Wirtschaftlichkeit erwarten. Dazu trägt auch der zweischalig aufgebaute Massivbau mit einem gesunden Verhältnis von offenen und geschlossenen Flächen sowie tiefen Laibungen bei. Das Retentionsdach mit PV Anlage unterstützt das Energiekonzept und die Nachhaltigkeit des Gebäudes. Graue Energie wird durch den Erhalt des Altbaus zur Nutzung eines zusätzlichen Festhauses gebunden.

Die kraftvolle Architektursprache des Hauses kann sich gut behaupten in der robusten Situation zwischen Gewerbe und Autobahn. Gleichzeitig kann sie würdig die Architektur des alten Rathauses fortsetzen.
Modell

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Lageplan

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