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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Entwicklung „Campus Dachgrub“ in Gaggenau

ein 3. Preis

Preisgeld: 13.500

michael weindel & junior | architekten | gbr

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

schreiberplan

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext


Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich reagiert die Arbeit auf die Aufgabenstellung mit Baukörpern, die dem Bestand ähnlich sind, somit fügen sie sich ein und ergänzen das bestehende Ensemble. Auch die Platzierung der einzelnen Nutzungen erscheint weitgehend sinnvoll, wenn auch bemängelt wird, dass der neue Kindergarten im Nord-Osten am Straßeneck zu wenig Bezug zum Campusgelände aufweist. Sehr bedauert wird auch, dass der bestehende, attraktive Schulgarten im Nord-Westen auf Grund der Erweiterung der Schule Einschränkungen erfährt. 
Die Erweiterung der Sporthalle als U-förmigen Anbau ist denkbar, die architektonische Qualität kann nicht beurteilt werden. Die vorgeschlagene, eindeutige Wegeführung im Gelände bietet eine gute Übersicht und Orientierung. Auch die Verteilung der Freiflächen mit unterschiedlichen Angeboten kann gut nachvollzogen werden. 
Positiv gesehen wird die Verlegung des Verkehrsübungsplatzes zur Eichelbergschule, somit ergibt sich ein „Festplatz“ vor der Festhalle, der auch von den an die Sporthalle angefügten Vereinsräume mit genutzt werden kann. Kritisch wird die Gestaltung des Festplatzes bewertet, der in seiner Strenge der Situation nicht angemessen erscheint. Ebenso wird die geometrische Figur der Baumstellungen im Binnenbereich kritisiert, die aber es dennoch ermöglicht, den wertvollen Baumbestand zu berücksichtigen und zu erhalten. Kontrovers wird die Erschließung von Süden über die Pestalozzi Straße direkt zur Erich- Kästner -Schule diskutiert, positiv wird der kurze Weg zur Schule bewertet, negativ aber die möglichen Konflikte mit dem Bringund Holdienst zum Kindergarten im Westen. 
Die Erweiterung der Schule ist mit Ausnahme des Flächenbedarfs nach Nord-Westen – dem ehemaligen Schulgarten – gut gelöst. Sie bietet eine gute räumliche Qualität, sowohl was die Erschließungsräume als auch Klassenzimmer und Individualisierungsräume betrifft. Auch die Entscheidung für die Innenhöfe führen zu einer guten Belichtung. In Verbindung mit den verbreiterten Flurflächen ergeben sich Bereiche für Lerninseln etc. Ob Mensa und Mehrzweckraum, die durch die Nebenraumzone getrennt angeordnet sind, nicht besser nebeneinander und damit koppelbar platziert werden können, sollte untersucht werden. 
Sehr gut kann die Realisierung des 1. BA unabhängig vom 2. Bauabschnitt durchgeführt werden. In beiden Phasen wirkt der Baukörper komplett. Die Arbeit stellt einen durchaus guten und vernünftigen Beitrag dar, in Gestaltung und Anmutung ist die Jury der Meinung, könnte besser auf Ort und Nutzer reagiert werden.