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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2022

Neubau Technologiezentrum „Gebäude C2“ und einer Parkpalette für die Technische Hochschule Mittelhessen THM - Campus Friedberg

3. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

Schulz und Schulz

Architektur

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Tragwerksplanung

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit 1007 besetzen die Karlsbader Straße mit einem klaren und kompakten viergeschossigen Baukörper für das neu zu errichtende Technologiezentrum C2, der aufgrund seiner Höhe nicht die gesamte Länge des Grundstücks einnimmt. Er lässt insofern Raum für ein neues eigenständiges Gebäude C3 und einen offenen Zugang zum Innenhof, der auf diese Art und Weise von den Studenten auch einfach bespielt und durchquert werden kann. Der Baukörper weicht über die gesamte Höhe auf den im Bebauungsplan vorgegebenen Rücksprung für ein potenzielles Staffelgeschoss zurück und kann maßstäblich gut gegenüber den benachbarten 4-5-geschossigen Wohnungsneubauten bestehen. Dies wird allerdings im Preisgericht sehr kontrovers diskutiert.

Die Konstruktion erlaubt ein großes Maß an Flexibilität in der Grundrissgestaltung, wobei die gezeigte Raumaufteilung besonders im 2. und 3. Obergeschoss als Angebot zu verstehen ist. Positiv wurden die festverankerten Erschließungs- bzw. Nebenraumzonen an den Gebäudestirnseite bewertet, die eine völlig freie Zonierung in der Mitte so erst möglich macht. Das Erdgeschoss nimmt folgerichtig die großflächigen Labor- und Versuchsflächen sowie Lagerräume auf, wobei die Anlieferung sowohl von Innenhofseite als auch von der Straße nicht überzeugt; dies gilt auch für die Treppenbreiten beider Treppenhäuser.

Die Fassade vermittelt ein angemessenes Verhältnis von transparenten und geschlossenen Anteilen. Der Vorschlag für eine modulare Vorfertigung erscheint plausibel und wird stringent in der Fassadengestaltung umgesetzt.

Der Entwurf überzeugt mit einer klaren und kompakten Kubatur, modernen und reversiblen Grundrissen und einer einfach zu realisierenden Bauabschnittsbildung, die für die Zukunft viele Optionen für einen noch zu ergänzenden Baustein C3 eröffnet.

Einschätzung der Sachverständigen
Die vorgeschlagene Stahl-Holz-Hybridbauweise mit zum Teil deckengleichen Stahlträgern ermöglich eine große Flexibilität innerhalb der Räume und eine Unabhängigkeit der Leitungsführungen unter der Decke. Bei einer Bauweise mit in Holzdecken integrierten Stahlträgern ist der bauliche Brandschutz detailliert zu betrachten. Der Wettbewerbsbeitrag liegt in der vergleichenden Kostenbetrachtung unter dem Wert der Vorgabe aus dem "0"-Projekt und unter dem Durchschnitt aller Wettbewerbsbeiträge.
Der Bruttorauminhalt des Wettbewerbsbeitrags liegt in der vergleichenden Betrachtung unter dem Wert der Vorgabe aus dem "0"-Projekt und deutlich unter dem Durchschnitt aller Wettbewerbsbeiträge.
Die Vorgaben zur Energieeffizienz können im Rahmen des Entwurfs voraussichtlich gut eingehalten werden. Das vorgelegte Energiekonzept lässt aber eine abschließende Bewertung noch nicht zu. Der gemittelte Glasflächenanteil in der Fassade von ca. 22% und der gute sommerliche Wärmeschutz erlauben den Schluss, dass das Gebäude ohne besondere technische Aufwände konditioniert werden kann. Die Relation von Investitionskosten zu Energieeinsparpotential kann als angemessen bewertet werden.
Die Entwurfsverfasser sehen die Verwendung von Hölzern und Holzprodukten aus nachhaltiger Forstwirtschaft für weite Teile der Konstruktion und des Ausbaus vor; dies wird positiv bewertet.