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Award / Auszeichnung | 07/2022

Constructive Alps 2022

Ensemble im Winter

Ensemble im Winter

Kulturhof Stanggass

DE-83483 Bischofswiesen

Nominierung

Arc Architekten Partnerschaft mbB

Architektur

Heininger Ingenieure

Tragwerksplanung

Meiberger Holzbau GmbH & CoKG

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    5.572m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 04/2020
    Fertigstellung: 11/2021

Projektbeschreibung

Behutsam eingebettet in die bewegte Natur- und Kulturlandschaft Berchtesgadens und gebaut aus natürlichen Materialien, knüpft der Kulturhof an die regionale Bauweise des Paarhofs an, interpretiert sie neu und wird zu einem identitätsstiftenden Ort der Begegnung und Entschleunigung.
Konzipiert als bunte Nutzungsmischung für Einheimische und Touristen umfasst er ein Wirtshaus mit Biergarten und Festsaal, Hotel-, Seminar- und Yogaräume und bietet einen alternativen Ansatz zum rein touristischen Ressorthotel. Das Besondere sind die Treffpunkte, die Bar am Kreuzungspunkt aller Wege, so manche Nische, die teils 12m langen Tische in Wirtshaus und Biergarten, die förmlich sagen: Setz Dich dazu!
Die gewählten Konstruktionen reagieren auf die unterschiedlichen Nutzungen: die Hotelzimmer in Schottenbauweise mit Massivholzwänden (zweischalig) und -decken, der Festsaal mit aufgelösten V-Stützen und Bindersparrenkonstruktion als Neuinterpretation eines historischen Stadel-Dachstuhls , das Atlier- und Seminarhaus mit filigranem, stützenfreiem Dachtragwerk aus unterspannten Bindersparren für größtmögliche Flexibilität.
Die Außenwände der Gebäude wurden - mit Ausnahme des Sockelgeschosses - als Holzständer- bzw. Holzmassivbauten errichtet, mit Zellulose gedämmt und erhielten eine hinterlüftete Lärchenholzfassade. Spaliere bilden einen Filter vor großflächigen Verglasungen, um vor Einblicken zu schützen. Die Fichtenholzfenster mit äußerer Alu-Deckschale sind mit 3-fach Isolierverglasung und als Vogelschutzverglasung ausgeführt.
Das in den Hang geschobene Erdgeschoss in Massivbauweise kann brandschutztechnisch als Kellergeschoss betrachtet werden. So konnten sowohl der Festsaal als eingeschossige Veranstaltungsstätte als auch der Hotelzimmertrakt als zweigeschossige Beherbergungsstätte mit sichtbaren Holzoberflächen ausgeführt werden, mit durch die Hangsituation jeweils möglichen ebenerdigen Ausgängen aus allen Geschossen.
Die auf Passivhaus-Niveau gedämmten Gebäude verbrauchen wenig Heizenergie, die über eine Hackschnitzelheizung (550.000 kWh/a) und Warmwasser-Kollektoren (20.000 kWh/a) bereitgestellt wird. Wo Lüftungsanlagen notwendig waren, wurden diese mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Zusätzlich wird die Abwärme der Kühlgeräte genutzt. Die PV-Anlagen auf den Dächern erzeugen jährlich 110.000 kWh Strom. Durch die Regenwassernutzung für Toiletten können jährlich 1.800 m³ Trinkwasser eingespart werden. Auf eine Klimatisierung der Hotelzimmer und Seminarräume wurde bewusst verzichtet.
Die Materialien - oft bereits recycelte Stoffe - wurden nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt: schadstofffrei, recycelbar, leicht zu trennen. Die natürlichen Oberflächen wie Holz und Lehm altern in Würde und tragen durch ihre Ausstrahlung zur besonderen Stimmung bei. Ornamente an der Hauptfassade und den Decken in den öffentlichen Bereichen nehmen Bezug auf die umgebende Bergkette und erfüllen eine akustische Funktion.
Es wurde möglichst viel Holz aus dem Wald des Bauherrn verwendet. Insgesamt wurden 735 m³ Holz verbaut. Von 14,5 Mio. € der Baukosten (KG 300+400) wurden 77% an Unternehmen in der Region vergeben.
Hauptgebäude mit Biergarten

Hauptgebäude mit Biergarten

Paarhof mit Dachterrasse

Paarhof mit Dachterrasse

Hotelbalkone und Saunhaus

Hotelbalkone und Saunhaus

Festsaal

Festsaal

Atelierhaus

Atelierhaus

Restaurant

Restaurant