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Mehrfachbeauftragung | 07/2022

Entrée Klett-Areal Rotebühlstraße Stuttgart, Gebäude R 77/1 und R 75

Perspektive Richtung Campus

Perspektive Richtung Campus

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

O&O Baukunst

Architektur

dury et hambsch architektur BDA

Architektur

ZPP INGENIEURE AG

Tragwerksplanung

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

KONSORTIUM

Kunst

PONNIE Images

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept der Arbeit 1004 für das Entrée des Klett-Areals verbreitert den Durchgang an der Rotebühlstraße, baut das Gebäude R75 zurück und setzt ein neues, in seiner Erscheinung formal überhöhtes Gebäude stirnseitig vor das Stammhaus R77/1. Ergänzend wird an der Rotebühlstraße die Fläche hinter den Schaufenstern zu einem flexibel nutzbaren open-workspace umgewandelt und von den ursprünglichen Einbauten und der Treppe befreit.
Der Neubau an R77/1 erzeugt zwischen dem Zugang an der Rotebühlstraße und der nun verlängerten Front von R77/1 einen kleinen, klar gefassten Platzraum, wobei die Führung zum neuen zentralen Empfang eher beiläufig wirkt. An der Südseite entsteht zwischen dem neuen Anbau, der Stirnseite von A32/1 und der Kantine „Lilie“ ein klar gefasster Platzraum als neue räumliche Mitte des Klett-Areals. Die Position des Konferenzbereiches in A32/1 im Ensemble wird durch diese städtebauliche Fassung gestärkt.
Nach außen integriert sich der Neubau mittels Materialität und bündiger Kontur in den Bestand, nach innen wird die Fügung über Treppen, Aufzüge und den Lichthof ablesbar. Der Neubau setzt sich im Erdgeschoß durch die gekrümmten Außenwände, in die die Zugänge nach Norden und Süden eingeschnitten sind und in den Obergeschossen durch die Fensterbänder vom Bestand ab. Die eigenständige formale Ausbildung des Neubaus wird hinsichtlich ihrer Fähigkeit, den Ensemblecharakter zu stärken hinterfragt und hinsichtlich der erzeugten Hierarchisierung von im Grunde gleichwertigen Arbeitsbereichen kontrovers diskutiert. Die Wirkung der gebogenen Wände mit den eingeschnittenen Türen als Platzraumbegrenzungen bleibt ambivalent bezüglich ihrer trennenden und verbindenden Qualität.
Das objekthafte Wesen des Anbaus wird gewürdigt, dieses korreliert jedoch nicht mit seiner Fähigkeit die Eingangssituation von der Rotebühlstraße aus positiv zu gestalten. Die Gestaltungsintensität der inneren Fügung zwischen Neubau und Bestand wirkt nur im Inneren und bleibt für das Ensemble wenig wirksam.
Die vorgeschlagenen Konzepte der Gestaltung der Arbeitsbereiche sowie der Themen Tragwerk und Gebäudetechnik sind plausibel und verwendungsfähig.
Die Schwäche des Entwurfs liegt darin, dass die Eingangssituation von der Rotebühlstraße über den Empfangsraum im Neubau eine Räumlichkeit nach innen und außen erzeugt, die für das Klett-Areal als Ganzes wenig wirksam erscheint. Die eigenständige Qualität des Gebäudeentwurfs kann dieses Manko nicht ausgleichen.
Insgesamt stellte die Arbeit einen denkbaren Beitrag zur Aufgabenstellung dar, vermag jedoch mit seiner Lösung für ein neues Entrée für das Klett-Areal nicht vollständig zu überzeugen.