modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Mehrfachbeauftragung | 07/2022

Quartiersentwicklung Potsdam am Schlaatz

Teilnahme

AG.URBAN

Stadtplanung / Städtebau

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Team hat von Beginn an den Wandel des bestehenden Schlaatz zum produktiven, multifunktionalen, gemischtgenutzten Quartier in seiner Komplexität, mit seinen Konditionen und Relationen, weit durchgedacht und dieses Ziel über den Prozess hindurch entwickelt. Dabei hatten die Planer:innen keine Angst, groß und über die Grenzen des Wettbewerbsgebiets zu denken, was in der Jury grundsätzlich gewürdigt, wenngleich auch in Frage gestellt wurde. 
Die Transformation in ein (noch) lebenswerteres Quartier des 21. Jahrhunderts darf und soll in Form neuer Bautypologien sichtbar und erlebbar sein. Letztlich wurde der Wurf mit dem großräumigen Abriss allein unter dem Kosten-NutzenKalkül als zu groß beurteilt – mehr kreative Auseinandersetzung und Spiel mit dem Bestand hätten gut getan. Abbruch und Neubau von Wohnzeilen an gleicher Stelle muss sich den Vorwurf gefallen lassen, die Möglichkeit stadträumlicher Verbesserung verpasst zu haben. Auch wohntypologisch, von innen her, wird kaum Erneuerndes vorgeschlagen. Die auch von den anderen Teams teilweise verfolgte Idee einer Vervollständigung der Blockstruktur ist ein bekanntes Motiv, wird aber z. T. als formalistisch und ohne daraus resultierenden Mehrwert kritisiert. 
Die Positionierung großer Hubs / Gewerbezonen an den Rändern und Eingängen ins Quartier erinnert an die herkömmliche Ballung an der Peripherie. Reizvoller wäre hier der zugegeben radikalere Ansatz einer tieferen Integration von Produktion und Gewerbe ins Quartier gewesen. Durch die flexiblen Erdgeschosszonen ist dies bis zu einem gewissen Grad auch möglich, dennoch entsteht der Eindruck, dass der Entwurf dem eigenen Anspruch nicht ganz gerecht wird. 
Das relativ starre Vokabular des Freiraums nimmt die Möglichkeit der Formulierung eines qualitativ neuen urbanen Stadtfreiraums nicht wahr. Positiv hervorgehoben werden die gut durchgearbeiteten Innenhöfe. Insgesamt handelt es sich um einen engagierten und konzeptionell starken Beitrag, der wertvolle Impulse setzt, der an einigen Stellen jedoch über das Ziel hinausschießt und schwer umsetzbar erscheint.