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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Erweiterungsbau Staatsarchiv Bremen

ein 3. Preis

Preisgeld: 7.750 EUR

Heine Mildner Architekten

Architektur

Kröning und Schröter Ingenieurpartnerschaft mbB Tragwerksplanung

Tragwerksplanung

INNIUS GTD GmbH

TGA-Fachplanung

Ingenieurbüro Bauklimatik Uwe Meinhold

Bauphysik

Schmöller Brandschutz

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser reagieren auf das städtebauliche Umfeld und den Gebäudebestand mit einem fein ausdifferenzierten, in drei Gebäudevolumen gegliederten Baukörper. Auf die Maßstäblichkeit und Körnigkeit des angrenzenden Quartiers wird somit in sinnfälliger Art und Weise reagiert. In der Jury wird andererseits kontrovers darüber diskutiert, ob der Umgang mit dem denkmalgeschützten Gebäudebestand in dieser Form angemessen ist. Zwar wird auf die orthogonale Gebäudestruktur des Bestands richtig reagiert und der Anschluss an das vorhandene Gebäude ist gelungen. Anderseits vermittelt der Lösungsansatz mit den vorgeschlagenen Kubaturen eine Unruhe, die den Gebäudestand nicht angemessen würdigt und sich somit zu sehr aus dem Ensemble löst. 

Das Erdgeschoss mit Anlieferzone und Übergang in den Bestand ist aus funktionalen Gesichtspunkten gut gelöst. Die äußere Erschließung ist funktionsfähig und die Anlieferverkehre können problemlos abgewickelt werden. Die innere Gebäudeorganisation verspricht einen effizienten Betrieb und die Abläufe sind gut geordnet.

Problematisch wird innerhalb der Jury der Vorschlag beurteilt, mit zwei Untergeschossen direkt an den Gebäudebestand anzuschließen. Aufgrund der komplexen Gründungsverhältnisse entstehen hier große wirtschaftliche und konstruktive Risiken, die aufgrund der begrenzten finanziellen Ressourcen vermieden werden sollten.

Die äußere Erscheinung und die architektonische Anmutung, somit der Auftritt im öffentlichen Raum wird von der Jury sehr differenziert beurteilt. Die Materialität im Gebäudesockels ist schlüssig, die Kontrastierung in den aufgehenden Geschossen gegenüber der eleganten Travertinfassade des Gebäudebestands überzeugt die Jury nicht vollends.

Das vorgeschlagene Energiekonzept sowie die Ausführungen zur Bauphysik werden von der Jury ausdrücklich gelobt. Das vorgeschlagene Konzept ist überzeugend und entspricht der Haltung der Ausloberin im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsaspekte.
Insgesamt handelt es sich bei der Arbeit um ein robustes Konzept, das kluge und schlüssige Lösungsansätze offenbart, allerdings im Rahmen einer weiteren Bearbeitung nachgebessert werden müsste.