"Sanierung Stuttgart 28 -Bismarkstraße-" Umgestaltung der Schwabstraße - Vergabe von Planungsleistungen

kann durch eine Neustrukturierung der Verkehrsbereiche eine deutliche Aufwertung der Aufenthalts-

qualität und der klimaökologische Funktion geschaffen werden. Hierdurch könne die Schwabstraße ein

Pilotprojekt für eine soziale und nachhaltige Straße werden.

Das Ziel des Entwurfs ist, die oben genannten Themen sinnvoll anzuordnen, um einen Mehrwert für

Anwohner und Nutzer zu schaffen. Der soziale Aspekt steht dabei im Vordergrund. Um dieses Ziel zu

erreichen, wurde die Schwabstraße in drei, bzw. vier neue Bereiche aufgeteilt: Eine Vorzone an der Ostseite, die Verkehrszone, das Klimaband und der reine Fußweg.

Die schmale Vorzone (ca. 2,2m) wirkt für die Ostseite der Wohnbebauung als eine Art Schutzsteifen für Anwohner oder Ladenbesucher. Diese Vorzone wird optisch durch eine niedrige offene Entwässerungsmulde hin zum Verkehrsbereich getrennt (Zwischenlösung).

Hier wird Platz für alle Verkehrsteilnehmer angeboten. Autos und Busse werden durch die Straßenbreite von 6,5m gezwungen langsamer zu fahren, obgleich der Verkehr ohne Abstriche auch mit Gegenverkehr funktioniert. Fahrräder, langfristig gesehen auch Fußgänger, werden dem motorisierten Verkehr gleichgestellt sein. Die Schwabstraße wird zu einem Verkehrsberuhigten Geschäftsbereich (Zone 20) und kann unter gleicher Gestaltung auch zu einem Shared Space umfunktioniert werden (Verkehrsberuhigter Bereich).

Das Herzstück der neuen Schwabstraße stellt das Klimaband dar. Dieses soll ein belebter Streifen werden, als ein Ort für Begegnung und Erholung. Zudem sollen die Klimainseln als grüne Oasen für die Mentale Gesundheit in der Stadt beitragen. Um dies zu erreichen wird eine neue Baumreihe aus Klimaangepassten Gehölzen gepflanzt. Ein modulares Bespielungssystem ermöglicht unterschiedlichste Nutzungen. Vorgesehen sind Bereiche für bewegliche Kommunikationsbänke, Sport- und Spielangebote, (E-) Fahrradstellplätze und Fahrradboxen. Des Weiteren steht die Option offen für Urbanes Gärtnern und kleine Bereiche für Außengastronomie. Die Straße soll durch die Anwohner aktiviert werden und in einem ausgiebigen Beteiligungsverfahren die einzelnen Elemente des Klimastreifens konkretisiert werden.

Jedes einzelne Modul beinhaltet eine Pflanzfläche für extensives, naturnahes Straßengrün. Wasserdurchlässige und teilweise begrünte Belags Oberflächen fördern zusätzlich das Stadtklima und bieten Kleinstlebewesen Raum sich in der Stadt anzusiedeln. Diese nicht unversiegelten Klimainseln sorgen nicht nur im Sommer für ein angenehmeres Stadtklima, sondern können auch bei Starkregenereignissen Wasser besser binden und entlasten hierdurch die Kanalisationen enorm.

Am Westlichen Straßenrand soll ein reiner 3 m breiter Fußweg entstehen. Der gesamte Bereich soll in

einem einheitlichen drainfähigen Belag ohne Schwellen entstehen, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Zudem stärkt der einheitliche Belag das Gefühl der Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer.

Die Entwässrung läuft über die offene Muldenrinne sowie direkt über den durchlässigen Bodenbelag des Klimabands. Zudem gibt es punktuelle Einläufe in der Muldenrinne, die das Wasser gesammelt in die Baumrigolen im Klimaband führen. Hierdurch wird das Regenwasser schnell und sinnvoll genutzt.

Überläufe gewährleisten den Wasserablauf bei stärkeren Regenereignissen.

Die Beleuchtung der Straße erfolgt weiterhin über hängende Straßenleuchten. Diese sollten im Zuge des Umbaus durch energiesparende LEDs ersetzt werden.

Vorhandene Fernwärme Leitungen und sonstige Ver- und Entsorgungsleitungen werden auf ihren Zustand geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden. Bei gutem Zustand der Leitungen lässt sich das Konzept leicht spiegeln, sodass die Fernwärmeleitungen und das Klimaband sich nicht in die Quere kommen.