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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2022

Neubau Parasitologie der Universität Leipzig

Ansicht Außen

Ansicht Außen

Anerkennung

Preisgeld: 12.500 EUR

Brechensbauer Weinhart + Partner Architekten mbB

Architektur

LUZ Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

TechnoPlan Gruppe

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Städtebau
Die Raumkanten aus dem Rahmenplan 2013 werden baulich übernommen. Es entwickeln sich zwei Baukörper, die sich mit einem stumpfen Winkel zum Campus hin öffnen. Die beiden Baukörper werden durch eine Fuge separiert. Diese Fuge ermöglicht einen Durchgang vom Campus zur Zwickauer Straße.
Der dreigeschossige Teil des Forschungs- und Lehrbaukörpers übergreift den zweigeschossigen Tierstall. Vorgerückt zur Zwickauer Straße entwickelt sich ein plastischer Zugang im Erdgeschoß.
Für die langfristige Entwicklung wird die Verlegung der Straße sowie nördlich eine Neubebauung vorgeschlagen. Diese städtebauliche Neuordnung führt die orthogonale Struktur fort und optimiert so das gesamte Gefüge.
Äußere Erschließung
Der Hauptzugang erfolgt von der Zwickauer Straße im Osten, an der auch die Straßenbahnhaltestelle liegt. Vom Campus kommend, erreicht man den Zugang über einen Platz. Die dreigeschossige Eingangshalle verbindet die Funktionsstellen.
Ein weiterer Zugang wird nordwestlich des Forschungs- und Lehrbaukörpers angeordnet, der über eine einläufige Treppenanlage einen weiteren Zugang zur Lehre bei Bedarf ermöglicht. Der Anlieferhof für die Tierhaltung wird in Verlängerung des Baukörpers angeordnet. Die vorhandenen Bäume werden so weit wie möglich erhalten, bzw. Ersatzpflanzungen vorgenommen.

Innere Erschließung / Funktion
Die durchgesteckte Eingangshalle ermöglicht den Zugang vom Campus und von der Zwickauer Straße für Besucher, Wissenschaftler, Tierpfleger und Studenten.
Von der Halle aus gelangt man im Erdgeschoss über Personalumkleiden, bzw. Kittelschleusen jeweils in die Laborbereiche für Forschung und Diagnostik.
Gegen überliegend wird der Zugang zur Tierhaltung über Umkleiden und Kittelschleusen organisiert.
Für Studenten besteht die Möglichkeit über das Treppenhaus/ Aufzug an der Zwickauer Straße oder bei Bedarf im nordwestlichen Bereich über die Außentreppe in das Obergeschoß / Lehre, Kursraum, Institutsleitung zu gelangen.
Tierhaltung und Laborflächen sind ebenengleich angeordnet.
Die Grundrissanordnung ermöglicht zudem das Zentrum der Halle im Erdgeschoß als autarke Wegeverbindung für die Wissenschaftler zu nutzen.
Stahlglaselemente werden im Westen (als Abschluss des Windfangs sowieso vorhanden) und im Osten vor dem Aufzug im Erdgeschoß angeordnet.
Zugang erhalten hier nur Wissenschaftler. Je nach Stufung können die Wissenschaftler zwischen dem weißen Bereich der Tierhaltung und den Laboren (über Kittelschleusen) pendeln. (Flexibilität und Anpassung Grundriss)
Eine „offene“ Verbindung im Gebäude zwischen Campus und der Zwickauer Straße ist dann allerdings nicht mehr möglich. Über den jeweiligen Funktionsbereichen sind die Technikzentralen situiert, die eine kurze Anbindung ermöglichen.

Fassade
Der Labor- und Lehrbaukörper wird mit einer feuerverzinkten Gebäudehülle versehen. Diese bietet dauerhaften Korrossionschutz, ist wartungsfrei und witterungsbeständig und ist am Ende des Lebenszyklus zu 100 % recyclebar.
Ein weiterer Vorteil ist die Anmutung der Fläche an sich: einzelne Stahlplatten bilden unterschiedliche Zinkblumen aus und wittern individuell ab.
Im Kontrast dazu wird die Tierhaltung nahezu komplett begrünt. Die beiden Fassadentypologien verschränken sich an der Ostseite: die Begrünung verwächst sich in den Eingangsbereich.
Nachhaltigkeit
Effizienzhaus 40 min / möglichst geringe Lebenszykluskosten Fassade:
LM- Pfosten-Riegel-Konstruktion, verzinkte Stahlelemente als Gebäudehülle 100 % recyclebar
Bauen im Kreislauf: Auswahl von sortenreinen, gut trennbaren Konstruktionen Wiederverwendung Dächer begrünt / PV-anlagen / Regenwassermanagement, geländegebundene, wirksame Fassadenbegrünung.

Freianlagen
Durch die städtebauliche Anordnung der Gebäude entsteht zum Campus ein mit Bäumen überstellter Platz. Die großkronigen Bäume stehen in Baumrigolen, so dass außer der Wasserrückhaltung auch ein ausreichend großer Wurzelraum den Bäumen zur Verfügung steht. Die Baumscheiben sind überpflastert, so dass auf dem gesamten Platz eine einheitliche Oberfläche ausgebildet wird. Eine Möblierung und Beleuchtung ergänzen die Gestaltung, so dass der Platz neben einer Aufenthaltsqualität auch die Eingangssituation gestaltet. Die notwendigen Parkplätze und Fahrradstellplätze werden ebenfalls unter dem Baumdach angeordnet. Auch die Zufahrt für die Feuerwehr ist sichergestellt.
Der Weg zum Campus orientiert sich an den bestehenden Gebäuden und wird durch eine dichte Baumreihe markiert. Zwischen den beiden Bauteilen der Gebäude der Parasitologie ermöglicht ein Durchgang die direkte Anbindung des Campus an die Umgebung.
Die Baumauswahl sieht "Klimabäume" vor; vorgeschlagen werden Sophora japonica, zum Teil mehrstämmig als den Platz "überstellende" Bäume sowie Amelanchier arborea 'Robin Hill' entlang des Weges vom/ zum Campus. Auch auf den seitlichen Grünflächen werden ebenfalls Klimabäume gepflanzt, weitere Arten erhöhen in Ergänzung der einheitlichen Bepflanzung des Platzes sowie entlang des Weges zum Campus die Artenvielfalt. Diese Bäume stehen in artenreichen Wiesen.
Die vorhandene Straße soll zunächst erhalten bleiben, so dass ein "abgerundeter" Anlieferhof entsteht. Im geschlossenen Anlieferhof sind neben Lagerflächen auch Ladestationen angeordnet. Die Mauer des Anlieferhofes wird ebenso begrünt wie die Fassaden der Gebäude. Mit der bodengebundenen Fassadenbegrünung entstehen an Rankhilfen klar strukturierte grüne Wände.
Auf den Dächern werden Solarmodule angeordnet. Mit einem ausreichend hohen Abstand zum Dach wird zusätzlich eine extensive Begrünung möglich. Auf dem Dach des Vorbaus am Forschungs- und Lehrgebäude entsteht eine nutzbare Dachterrasse.

Lageplan

Lageplan

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Modell

Modell

Modell

Modell