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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2022

Erweiterung und Umbau Grundschule „Am Hardt“ in Weilheim in Oberbayern

Lageplan 500

Lageplan 500

1. Preis / Zur Realisierung empfohlen

Preisgeld: 25.000 EUR

FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten Stadtplaner BDA

Architektur

BL9 Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiraum und Innen-Außen-Bezug
Auf dem weitläufigen barrierefreien Vorplatz treffen sich die Schüler*Innen, warten auf den die großen Bauminseln umgebenden Bänken auf ihre Freund*Innen und können den Tag in ungestörter Atmosphäre beginnen. Die Fahrräder können überdacht abgestellt werden und blockieren nicht den Zugang zur Schule. Durch die Organisation des Hol-Bring-Verkehrs entlang der Hardtkapellenstraße sowie der Neuorganisation des Lehrerparkplatzes im Westen der Turnhalle kann der Platz sicher und verkehrsfrei genutzt werden.
Durch ein großes Tor betreten die Schüler*Innen dann den Pausenhof, auf dem sich die Gestaltung des Vorplatzes weiterzieht. Dieser Bereich wird in den Pausen als Aufenthalts- und Ruhebereich, Treffpunkt und Rückzugsort genutzt. Ein Multifunktionsraum und ein großer Gruppenraum können zum Pausenhof geöffnet werden und diesen mit Schulfesten und Flohmärkten bespielen.
Kinder, die über die Andreas-Schmidtner-Strasse zur Schule kommen, können den südlichen Zugang über die Gartenterrasse nutzen und treffen in der Aula mit den anderen Schüler*Innen zusammen.
Im süd-westlich gelegenen Grünbereich liegen Pausenhof und Sportbereich für den Vormittagsunterricht – mit befestigten Flächen, Basketballkorb, Tischtennis, offenen Spielwiesen, Hartplatz und einem Kletterpark. Der Bereich ist offen und gut überschaubar und bildet mit seinen 2.800qm einen großzügigen und qualitativ hochwertigen Freibereich für alle Kinder. Der süd-östliche Freibereich, der mit der großen Aula und den Speisesälen verbunden ist, enthält auch den Garten für den Ganztag. Hier können die Kinder zusammen mit den Lehrern Projekte durchführen, einen Schulgarten anlegen, oder auch im südlich angelegten Sitzkreis Unterricht im Freien stattfinden lassen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser ergänzen die Schulanlage mit einem typologisch artverwandten Baustein. Die Setzung des Baukörpers schafft in Zusammenspiel mit Turnhalle und Bestandsschulbaukörper einen ausgewogenen Dreiklang. Es entwickelt sich eine logische Abfolge gut geschnittener Außenräume.
Die Adresse der Schule bleibt das alte Schulgebäude, allerdings wird durch die räumliche Fassung und die Neuorganisation des ruhenden Verkehrs und der Busvorfahrt ein attraktiver öffentlicher Raum geschaffen und die Adressbildung gestärkt und aufgewertet.

Der Eingang sitzt an der richtigen Stelle, eine gute Orientierbarkeit ist gegeben, allerdings fehlt es dem großen zusammenhängenden Flurflächen an innenräumlicher Spannung. Auch die räumliche Qualität der vertikalen Erschließung für diesen Bereich wäre zu überprüfen. Von hoher räumlicher Qualität ist die breite Sitztreppe im Forum des Neubaus. Diese schränkt jedoch eine flexible Nutzung als vielfältig nutzbaren Versammlungsraum ein und wird kritisch gesehen.

Die Grundrisse sind gut strukturiert und erfüllen im Wesentlichen die Anforderungen aus dem pädagogischen Konzept, allerdings sind die innenliegenden und zu klein bemessenen Teamstationen im Bestand für die Nutzung ungeeignet. Im Bereich der OGTS fehlt im EG ein Gruppenraum und der Teamraum als Anlaufstation.

Das neue Gebäude wird als Holzhybridbau konstruiert und kann durch seine einfache Struktur und die kompakte Bauweise wirtschaftlich errichtet werden. Unwirtschaftlich erscheint die Ergänzung des Altbaus in der Nordwest Ecke.
Der äußere Auftritt gefällt, es entsteht ein helles einladendes Gebäude das durch die konsequente Elementierung der Fassaden auch mit vertretbarem Aufwand herstellbar erscheint.
Insgesamt stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag für die gestellte Aufgabe dar.

Der Eingangsbereich liegt in einer Gelenkstelle zwischen den beiden Gebäudeteilen und ist damit gut verortet.
Die Situation der fehlenden Teamstation OGTS sowie des zweiten OGTS Gruppenraumes im EG ist so nicht zufriedenstellend. Ebenso fehlt ein Raum für die Förderlehrerin.
Die Anlage der Aula ist mit den in den Raum stehenden Treppen nicht zufriedenstellend, da pädagogisch zu unflexibel nutzbar. Eine größere zusammenhängende Fläche für Veranstaltungen fehlt.

Die Stärke des Freiraumentwurfs liegt in der Ausbildung von drei klar definierten Funktionsräumen mit jeweils eigenständigem Charakter und hohem Wiedererkennungswert.
Der mit Bauminseln spannungsvoll gegliederte Eingangsplatz gibt den beiden Baukörpern und der Sporthalle eine einladende gemeinsame Atmosphäre. Sitzkanten an den Bauminseln schaffen die vom Nutzer gewünschten Treff- und Aufenthaltsorte im Schatten.
Die Verlegung des Parkplatzes in den Westen des Grundstücks, die den großzügigen Platz erst ermöglicht wird überwiegend positiv bewertet.
Die Pausenfläche des Schulhofs ist durch ihre Zuordnung zu den Sportflächen vielfältig und flexibel nutzbar, der Kletterpark im Schutz von Bäumen richtig platziert.

Besonders begrüßenswert ist der sensible Umgang mit dem Baumbestand im Süden. Mit den hier vorgeschlagenen Naturprojekten wird das Potential des Ortes gestärkt und optimal genutzt.
Die Außenterrasse im Garten des Ganztags ist optimal platziert und mit Schulgarten sinnvoll ergänzt.

Insgesamt überzeugt der Entwurf durch große Klarheit und einen detaillierten Ausarbeitungsgrad.
Modell

Modell

Grundriss EG

Grundriss EG