modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
4. Rang 5 / 5

Offener Wettbewerb | 09/2022

Neugestaltung Ortszentrum Davos Dorf (CH)

5. Rang

Preisgeld: 10.000 CHF

Patrick Meng Architekt

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Moritz Holenstein Architekten GmbH SIA

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

SIMA | BREER GmbH

Landschaftsarchitektur

BHAteam Ingenieure AG

Verkehrsplanung

Lorenz Kocher GmbH Architekt + Bauingenieur

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag teilt den Raum von der Landwasser her in die verschiedenen Nutzungs- und Gestaltungsschichten: Grünstreifen Landwasser, Wohnzone, Bahnhofsplatz, Stadtgarten, Promenade. Quer dazu verbindet eine Unterführung die Schichten miteinander und schafft eine Verbindung für Fuss- und Veloverkehr von den Arealen der Parsennbahn und Konsum Genossenschaft zum Stadtgarten hin.

Die Schichtung hat eine angemessene Grösse des Stadtgartens zur Folge. Die Gestaltung und das Zusammenspiel mit See, der Baumbepflanzung und der Kirche St. Theodul ist ansprechend umgesetzt. Im Gegensatz zu anderen Projektbeiträgen bleibt der Stadtgarten nicht blosse Attrappe auf einem Parkdeck, sondern lässt die Bäume tief wurzeln und das Regenwasser im Boden versickern. Die langgezogene Rampe der Unterführung trennt hingegen den Südwesten mit Hotel Parsenn vom Stadtgarten ab.

Die Bahnhofplatzschicht zwischen der gerade geführten Talstrasse und den Bahngleisen wird durch einen Neubau mit Migros sowie ein Bahnhofsgebäude gegliedert. Die Anordnung der Bushaltestellen beidseitig des Bahnhofgebäudes führt zu erschwerter Auffindbarkeit und fehlender Übersichtlichkeit für den Busbetrieb. Die Nutzbarkeit des Bahnhofgebäudes in Verkehrsinsellage wird zudem in Frage gestellt. Da ein Grossteil des zu erwartenden Personenflusses in der Personenunterführung unter dem Bahnhofplatz und unter der Talstrasse durchgeführt wird, sind oberirdisch auf dem Bahnhofsplatz weniger Personen zu erwarten, was den Standort eines Grossverteilers etwas in Frage stellt. Umgekehrt trägt ein Grossverteiler in Seitenlage wenig zur Aktivierung und Belebung des Stadtgartens bei. Auch hat das Nebeneinander von Stadtgarten und Bahnhofplatz eine räumliche Doppelung zur Folge, die sich gegenseitig funktional wie räumlich konkurrenzieren. Die architektonische Ausformulierung der Hochbauten wirkt aufgrund der hohen Holzträger und geringen Gebäudehöhe gedrungen. Eine differenziertere Gestaltung als Pendant zu den Perrondächern wäre wünschenswert.

Die Bahnhofplatzschicht mit der unterirdischen, zweigeschossigen Tiefgarage bildet den infrastrukturellen Schwerpunkt des Projektvorschlags. Dies ermöglicht eine konzentrierte Umsetzung einer ersten Etappe. Die zweigeschossige Anlage beansprucht im Gegensatz zu einer eingeschossigen Tiefgarage den Raum unterhalb des Stadtgartens nicht. Erschlossen wird die Tiefgarage über einen grosszügigen Kreisel mit Querspange zwischen Talstrasse und Promenade.

Der Umgang mit dem heutigen Bahnhofsareal ist möglich, erscheint jedoch etwas schematisch.

Die Areale unterhalb der Bahngleise folgen dem Siedlungsmuster benachbarter (Zweit-)Wohnsiedlungen. Die schematischen Vorschläge werden als Platzhalter verstanden. Ortsbaulich müsste eine angemessene Quartierstruktur zwischen den sehr unterschiedlich ausgebildeten Übergängen insbesondere zum Bahngleis und zur Landwasser hin besser zu vermitteln wissen.

In der Zusammenfassung zeigt sich ein in Etappen gedachter Vorschlag, der sehr konsequent einer Umsetzungsidee folgt. Als Errungenschaft des Vorschlages wird die zweigeschossige Tiefgarage erachtet und der Stadtgarten, der gerade deshalb ein verwurzelter Stadtgarten sein kann.
4. Rang 5 / 5