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Award / Auszeichnung | 11/2022

Heinze ArchitektenAWARD 2022

Jugendwohnen Köln-Ehrenfeld

ein 3. Preis / Nachhaltiger Wohnungsbau

Pannhausen + Lindener Architekten GmbH

Architektur

bau|werk Ingenieurbüro für Bauwesen und Tragwerksplanung

Tragwerksplanung

energiebüro vom Stein GmbH

Bauphysik, TGA-Fachplanung

Bell + Mende Beratende Ingenieure für Bauphysik und Brandschutz PartmbB

Brandschutzplanung

Fischer Lichtgestaltung

Lichtplanung

Calles ° De Brabant Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Bauherr:
Kolping Jugendwohnen
Fertigstellung:
2020-2022
Bauweise:
Rohbau 40er Jahre, energetische Sanierung der Fassade, komplette Erneuerung der Gebäudetechnik, Kernsanierung aller Oberflächen und neue Innenausstattung
Größe/Fläche:
2.500 qm BGF; Betten 73 Stk.
Baukosten:
Herstellungskosten inkl. Nebenkosten ca. 6 Mio. Euro netto

Besonderes:
Bei diesem Bauvorhaben handelt es sich um eine umfassende nachhaltige sowie behutsame Sanierung eines 5-geschossigen Bestandsgebäudes im Massivbau von 1950. Das Sanierungskonzept beinhaltet wesentliche Verbesserungen in der Flächeneffizienz der Nutzflächen sowie der Energieeffizienz und Regenwassernutzung. Darüber hinaus wurde die Barrierefreiheit nachträglich hergestellt sowie der Brandschutz aktualisiert. Dies macht u.a. der an die Gebäudeseite neu angefügte rollstuhlgerechte Außenaufzug im neuen Stahlbetonschacht deutlich. Das Haus bietet nun Wohnräume für Auszubildende sowie Wohnleiter, die sich auf 73 Betten in 51 Einzelzimmern (davon, 2 barrierearm) und 11 Doppelzimmern mit Bädern aufteilen, an. Die Sanitäranlagen wurden von Grund auf komplett modernisiert und erneuert. Die Toiletten werden nun mit Grauwasser aus der Regenwassersammelanlage gespült. Die Fassade und das Dach wurde mit mineralischer Dämmung und dauerhaften Materialien (Ökobilanzierung) ertüchtigt. Die ergänzte Solarthermie unterstützt die Warmwasserbereitung der neuen Holzpelletheizung sowie die Photovoltaikpaneele die Stromversorgung. Die Maßnahme wurde öffentlich gefördert (energetische Sanierung und Barrierefreiheit).

Beurteilung durch das Preisgericht

Dieses Projekt spricht gleich zwei höchst relevante Themen an: die ressourcenschonende Sanierung von großen Bestandsgebäuden der Nachkriegszeit und erschwinglicher Wohnraum für junge Menschen. Die Grundrisse des Azubi-Wohnhauses wurden flächeneffizient und barrierefrei für Wohn- und Gemeinschaftsräume umgestaltet. Besonders hervor sticht die Erneuerung der Gebäudetechnik. Als regenerative Energiesysteme wurden Photovoltaik für Strom sowie eine Solarthermie- und eine Holzpellet-Heizungsanlage für Warmwasseraufbereitung eingebaut. Seit der Modernisierung wird Regenwasser für die Toilettenspülung genutzt. Dies spart Trinkwasser und den damit verbundenen Energieaufwand, bedeutet aber auch einen höheren baulichen Aufwand. Außerdem hat ein Regenwassertank eine Rückhaltefunktion, sodass bei Starkregen die Kanalisation weniger belastet wird. Es ist unklar, ob auch Grauwasser genutzt wird. Dies wäre sinnvoll im Falle einer Wasserknappheit bei längeren Trockenzeiten. Das Gebäude wurde als KfW-Effizienzhaus 55 saniert, was den Energiebedarf des Bestands deutlich senkt. Die Gestaltungsqualität der Fassade hat jedoch Verbesserungspotenzial, daher wird der 3.Platz geteilt.