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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2022

Freiraumplanerische Entwicklung Stadtmitte Marl

Creiler Platz

Creiler Platz

1. Preis

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt mit einem zurückhaltenden Entwurfsansatz, mit dem „dem Vielen, was da ist, viel Raum gegeben wird“ (Zitat aus der Diskussion des Preisgerichtes).

Der Creiler Platz wird in seiner vorhandenen Struktur denkmalgerecht saniert. Der Vorschlag, den Übergang zum Marler Stern in wassergebundener Decke zu gestalten, ist konzeptionell nachvollziehbar, wird aber aufgrund der intensiven Laufbeziehungen nicht nachhaltig funktionieren. Das streifenartige Pflasterbild auch auf die Fläche vor dem Marler Stern zu übertragen, wird kontrovers diskutiert. Insgesamt sind zu wenig Fahrradabstellmöglichkeiten im Umfeld des Platzes verortet. Der Übergang vom Platz in Richtung Citysee mit Baumdach und Terrasse verspricht hohe Qualitäten.

Besonders positiv wird der Übergang zwischen Creiler Platz und Friedenspark und die Engstelle nördlich des ehemaligen Skulpturenmuseums am See bewertet. Hier wird der bestehende Parkplatz an die westliche Seite verlagert, um die Bewegung in den Park frei zu machen. Die Verlegung des Melonenkunstwerks mit dem Parkplatz ist wahrscheinlich nötig, wird aber vermutlich kostenintensiv sein.

Die Gestaltung des Parks überzeugt sowohl räumlich als auch durch ein differenziertes Wegesystem, dass die vorhandenen Strukturen mitnimmt, in Teilen ergänzt und insgesamt eine starke Rundwegfigur zeichnet, die alle Bereiche gut miteinander verbindet. Im Preisgericht wird die Haltung `Kunst und Bäume haben schon eine große Qualität` vertreten. Entlang der neuen Achse an der Kampstraße bildet der vorhandene Baumbestand ergänzt mit neuen Bäumen eine klare Raumkante aus, die aber mit Unterpflanzung von Staudenflächen immer noch genug Bezug und Transparenz zu dem dahinterliegenden Marschall 66 und Grimme Quartier herstellt. Insgesamt könnte die Öffnung vor dem neuen Museum jedoch stärker akzentuiert sein. Auch die Wegebeziehung zum Creiler Platz könnte stärker sein. Die in den Saum eingefügten Spielbereiche liegen als geschützte Taschen in der Pflanzung und öffnen sich gut in Richtung Park. Da dieser Bereich mit dem Regenrückhaltebecken unterbaut ist, müssen alle technischen Einbauten und die Bepflanzung überprüft werden. Insgesamt überzeugt die Arbeit mit ihrer Neuinterpretation des historischen Vorbildes am Creiler Platz und dem zurückhaltenden Ansatz, den heute diffusen Grünraum Friedenspark in einen offenen, gut strukturierten und vielfältigen Park für die Menschen des Quartiers zu transformieren.

Aus denkmalpflegerischer Sicht wird hier der Bereich um das denkmalgeschützte Gebäude Grimme-Institut und Marschall 66 weitgehend bestandsorientiert und positiv entwickelt: Der Creiler Platz wird durch die Veränderung des Beckens wenig bestandorientiert neu interpretiert. Das Wasserbecken bleibt als solches nicht erhalten, sondern die Fläche wird bodengleich in den Platz integriert. Das Element Wasser wird in Form von Fontänen gezeigt. Diese Neuinterpretation ist nicht denkmalgerecht.

Friedenspark

Friedenspark

Spiel im Friedenspark

Spiel im Friedenspark

Lageplan

Lageplan