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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2022

Freiraumplanerische Entwicklung Stadtmitte Marl

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

WKM Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Wettbewerksteam:
Ioanna Kokkona
Maja Krzyzynska
Malgorzata Kujawska
Simon Kurz

Beurteilung durch das Preisgericht

Grundidee der Arbeit 1001 ist es, den Friedenspark zu einer vielseitig nutzbaren Parklandschaft umzubauen. Durch zwei neue, organisch geschwungene Wegeverbindungen über offene, von Baumgruppen gesäumte Wiesenflächen entsteht das Bild eines englischen Landschaftsgartens. Zwischen Creiler Platz, Marschall 66 sowie dem Grimme-Institut werden so dominante und direkte Wegebeziehungen etabliert. Im Zentrum des Parks werden die beiden bestehenden orthogonal aufeinandertreffenden Alleen zu einem Baumkarree ergänzt, das zusammen mit dem benachbarten Haus des Friedens einen kontemplativen Ort bildet. Die Fläche des Creiler Platzes wird zu großen Teilen mit Bäumen in wassergebundener Decke, dem Creiler Wäldchen, bepflanzt.

Positiv bewertet wird die landschaftliche Verbindung zwischen Creiler Platz und Marschall 66, die jedoch, insbesondere im südlichen Bereich, zahlreiche Fällungen erfordern würde. Auch für die formalistische Idee des zentralen Baumkarrees müssten ebenfalls viele Bäume gefällt werden, ohne dass die vorgeschlagene Form mit überzeugenden Inhalten gefüllt würde. Der Komplex von Marschall 66 orientiert sich über den Vorplatz im Süden zwar richtig zum Park, das anschließende Retentionsbecken riegelt die durchlässige Gebäudestruktur jedoch unnötig vom Park ab und ist an dieser Stelle falsch platziert. Auch eine dauerhafte Wasserführung erscheint fraglich.

Kritisiert wird auch der Vorbereich des Grimme-Instituts mit dem lieblos vorgelagerten Kreisverkehr. Die Gestaltung der Creiler Platzes als ‚urbanes Wäldchen‘ ist angesichts der Bedeutung dieses Marler Platzes für städtisches Leben, wie auch im Hinblick auf seine herausragende baukünstlerische Bedeutung, die falsche Antwort. Auch wenn der stadtklimatische Ansatz dieser Idee gewürdigt wird, wird die Nutzbarkeit des Stadtraums eingeschränkt, der Blick auf die bedeutende Architektur verstellt und die historischen Elemente des Platzes negiert.

Insgesamt besticht der Entwurf zunächst durch das vermittelte landschaftliche Bild, bei näherer Betrachtung werden dafür jedoch zahlreiche Überformungen des Bestandes notwendig, die in ihrer Summe nicht angemessen sind und in ihrer Ausgestaltung nicht überzeugen können.

Aus denkmalpflegerischer Sicht ist der Entwurf hinsichtlich des Umgangs mit dem Oberflächenbelag und dem Erhalt der Bauelemente auf dem Creiler Platz inkl. des großen Wasserbeckens positiv zu würdigen. Allerdings deuten die Verfasser den Creiler Platz als „Wäldchen“ um und entsiegeln einen großen Teil, so dass die ursprüngliche Idee eines Rathausvorplatzes mit Brunnen vollständig verloren geht. Damit stellt der Entwurf keine denkmalgerechte Entwicklung dar.

Der Vorplatz am denkmalgeschützten Gebäude Grimme-Institut sowie die vollständige Überformung der denkmalwerten Grünanlage am Eduard-Weitsch-Weg stehen denkmalpflegerische Zielen gleichsam entgegen. Die Vor- und Rückseite von Marschall 66 wird bestandsorientiert entwickelt, auch unter Berücksichtigung des Themas „Schulhof“.

Lageplan Friedenspark

Lageplan Friedenspark

Vogelperspektive Friedenspark

Vogelperspektive Friedenspark

Lageplan Creiler Platz

Lageplan Creiler Platz

Ansicht Creiler Platz

Ansicht Creiler Platz

Lageplan Marschall 66

Lageplan Marschall 66

Ansicht Marschall 66

Ansicht Marschall 66