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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Denkmalgerechte Instandsetzung und museale Neukonzeption Goethes Wohnhaus in Weimar

Gartenpavillon

Gartenpavillon

Engere Wahl

O&O Baukunst

Architektur

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Bauphysik

Licht Kunst Licht AG

Lichtplanung

Erläuterungstext

So vielschichtig und komplex die Geschichte des Gebäudes und auch das Wirken von Goethe selbst war, so differenziert und flexibel muss der Umgang mit der Substanz des selbigen sein. Bei allen Neuordnungen und Maßnahmen steht der Substanzerhalt, der Patina und des Geistes des Wohnhauses und des Ensembles im Vordergrund. Ausgangspunkt jedes Handelns in dem Haus ist die Wahrung der vorhandenen Substanz. Eingriffe in diese Substanz werden auf ein minimales Maß begrenzt. Neues fügt sich in der Materialität des Bestandes ein.

Ziel der Maßnahmen ist es den KuratorInnen des Ensembles ein Instrument in die Hand zu geben, dass nicht nur die zeitnahe Neuordnung bewältigt, sondern auch in Zukunft auf neue Erkenntnisse und Umordnungen reagieren kann.

Zentral ist das eigenständige physische Erkunden und Erleben des Besuchers des gesamten Ensembles. Es gibt keine vorgegebene Wegeführung. Lediglich die beiden Eingänge in die Bezahlbereiche, das Haus und der Garten werden zentral vorgegeben. Die Erkundung beginnt beim Eintritt in den Hof. Der Hof des Goethehauses wird damit zur Adresse des Goethehauses und zu einem einzigartigen öffentlichen zentralen Ort. Das Sammlungshaus wird in seiner dienenden Form betont.
Die wichtige Verbindung zwischen den Hof und dem dienenden Sammlungshaus wird im Bereich des Sammlungshauses aufgeweitet.
Eine barrierefreie Erschließung wird an den Schnittstellen zwischen Sammlungs- und Goethehaus, bzw. Garten installiert. Bewegungseingeschränkte Personen können mit Ausnahme des Wohnbereiches einen inklusiven Besuch des Ensembles inklusive Garten erleben.

Für die konzeptionelle Bearbeitung des Hauses wird das Instrument der Zeitschichten verwendet. Die unterschiedlichen Räume und Bereiche werden unterschiedlichen Zeitschichten zugeordnet. Die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung und Neuordnung des Hauses werden im Einklang mit diesen Zeitschichten vorgenommen.

Beispielhaft für die Konzeption und technische Ausstattung steht die Bearbeitung des Licht- und Technikkonzeptes, welche als Matrix auf die Mischung der Räume aus verschiedenen Zeitschichten und unterschiedlichen Funktionen flexibel, reversibel und damit nachhaltig agiert. So kann die angestrebte Authentizität oder Verfremdung eines jeden Raumes für die Besucher wahrnehmbar und ad hoc veränderbar hergestellt werden. Dadurch kann der Besucher die Vielschichtigkeit des Gebäudes und dem werkstattartigen Umgang von Goethe selbst mit dem Gebäude erfahren.

Der überwiegend additive Umgang mit der Lichttechnik und mit der Technik allgemein garantiert wenige Eingriffe in die Substanz oder Behebung von erfolgten Eingriffen heute und auch in Zukunft. Die Technik selbst ist nicht zuletzt dadurch auch jederzeit austauschbar und kann so immer mit einem optimalen und nachhaltigen Standard eingesetzt werden.
Büstenzimmer

Büstenzimmer

Präsentationsplan 1: Nutzungs- und Erschließungskonzept, Konzeption der Zeitschichten

Präsentationsplan 1: Nutzungs- und Erschließungskonzept, Konzeption der Zeitschichten

Präsentationsplan 2: Konzept Technik und Beleuchtung, Thermische Konzeption

Präsentationsplan 2: Konzept Technik und Beleuchtung, Thermische Konzeption

Präsentationsplan 3: Gartenpavillon

Präsentationsplan 3: Gartenpavillon

Präsentationsplan 4: Pferdestall und Büstenzimmer

Präsentationsplan 4: Pferdestall und Büstenzimmer