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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Neugestaltung Seeanlage in Schondorf am Ammersee

Ausblick vom Seepost-Biergarten

Ausblick vom Seepost-Biergarten

3. Preis

Preisgeld: 13.600 EUR

Schegk Landschaftsarchitekten | Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Beratende Ingenieure Brandl + Eltschig Tragwerksplanung GmbH

Tragwerksplanung

B3 Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern gelingt ein schlüssiges und angemessenes städtebauliches Konzept, das in prominenter Lage einen „Schondorfer Platz“ am Seeufer schafft. Die Arbeit entwickelt hierzu an zentraler Stelle einen für Festangelegenheiten gut nutzbaren zentralen Bereich.
Die Beseitigung der beengenden Buchenhecke nördlich der neuen Mitte schafft Großzügigkeit und Offenheit. Die wassergebundene Decke des Hauptplatzes mit nur linearen Plattenweg-Verbindungen ist funktional schlüssig.
Die Zugänge zum Ufer sind ökologisch und funktional sinnvoll, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Benutzbarkeit wird als positiv erkannt.
Begrüßt werden auch der vergrößerte Spielbereich und die weiteren zusätzlichen Spielangebote.
Das neue Kioskgebäude mit integrierter Aussichtsplattform im OG ist gut positioniert und könnte eventuell mit Sitzgelegenheiten ergänzt werden.

Die neu gestaltete Zugänglichkeit zum Wasser zwischen Bootshaus und Steg wird kontrovers diskutiert. Die hier vorgesehene elektrische / mechanische Rollstuhl-Hebeanlage wird kritisch gesehen. Zudem ist an der Uferkante kein merkliches Aufenthaltsangebot für Rollstuhlfahrer geboten.
Die alte Ufermauer wird vollständig rückgebaut. Hier gälte es zu prüfen, ob sie aus wirtschaftlichen Gründen stellenweise im Boden verbleiben könnte und eine teilweise Verwendung von gut erhaltenen Abschnitten möglich wäre. Die Gründung der neuen Konstruktion liegt oberhalb des Mittelwassers, wodurch weder Verbau noch Wasserhaltung notwendig werden. Die aufgelöste Gründung aus Pfahlböcken mit Mikropfählen im Abstand von 5m erscheint wirtschaftlich.
Die in den Maueransichten glatt erscheinenden Betonoberflächen wirken in ihrer Haptik wenig ansprechend und sollten überdacht werden. Dies gilt auch für die Ausformulierung der „Zinnen“, die sich sehr kräftig abbilden. Die seeseitig gezeigte Naturstein-Blockschichtung ist gut geeignet, um den Maßstab der Mauer zu brechen.
Der Grad der Flächenentsiegelung und die Materialwahl erscheinen bei diesem Projekt angemessen und wohltuend. Die in der Seeanlage geplanten Verbindungswege sind sinnvoll gewählt und behindertengerecht gestaltet. Positiv wird die Führung des Verkehrs im Uhrzeigersinn gesehen, da sich dadurch die Verkehrssicherheit erhöht.
Auch die Anbindung des Parkplatzes am Fischerweg wird gewährleistet. Die Sperrung für den Durchgangsverkehr des Weges am St. Jakobs Bergerl trägt zur Verkehrsberuhigung bei. Die Anzahl und Situierung der Fahrradabstellplätze ist gut gewählt. Die Stellplätze auf der Westseite der Seestraße werden als deutliche Verbesserung gewertet.