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Offener Wettbewerb | 12/2022

Jahnsportpark für alle – Großes Stadion und Inklusionssportpark in Berlin

Anerkennung

Preisgeld: 45.000 EUR

HUPE FLATAU PARTNER

Architektur

POLA

Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitekt Dipl.-Ing. Rainer Ernst

Landschaftsarchitektur

WETZEL & VON SEHT

Tragwerksplanung

Kulle & Hofstetter TGA Consulting

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Struktur des Jahnsportparks zeichnet sich bei der Arbeit 2006 durch eine ausgewogene Gliederung der ungedeckten wie auch gedeckten Sportflächen aus. Positiv hervorzuheben ist die angehobene Fläche des Kunstrasenfeldes 4 mit Beachanlage, unter denen sich die 3 und 4-Feldhalle befinden, an der Cantianstraße mit Mehrzweckräumen als Auftakt und Abschluss der gesamten Sportanlage. Diese Mehrzweckhalle muss erschließungstechnisch noch untersucht werden.

Das auch zentral gelegene Begegnungszentrum mit öffentlicher Dachterrasse und die Tennishalle mit einem öffentlichen Spielfeld mit Rampenerschließung zur informellen Nutzung sind in diesem Kontext richtig platziert.

Der vorgesehene Quartiersplatz (Sportwiese) in Verlängerung des Platanenhains entspricht wahrscheinlich nicht ausreichend den Anwohner:innenbedürfnissen nach einer gewissen Abgeschiedenheit, kann aber als flexible zentrale Fläche vielseitig genutzt werden. Das Stadion ist in die vorhandene Hügellandschaft so hervorragend eingebettet, dass die Max-Schmeling-Halle kompositorisch weitergedacht wurde und durch die hier angeordneten Rampen das Thema Inklusion und „design for all“ allgemein ja fast schon symbolisch sichtbar ge-macht wird.
Alle haben die gleichen Zugänge zum Stadion sowie zum Jahnsportpark. Eine ausreichende Kennzeichnung, welche Rampen zu welchen Zugängen führen, sollte beachtet werden. Auch die Lage der Zufahrt der Busse im rückwärtigen Bereich überschneidet sich nicht mit den Zuschauerströmen aus Richtung Osten. Der fehlende Platz für die Feuerwehrumfahrt mit mindestens 3 m scheint planbar zu sein.

Die Barrierefreiheit innerhalb des Stadions ist in den abgesenkten Tribünenanlagen im Vergleich zu anderen Lösungen nur über Treppen und Aufzüge möglich. Rollstuhlfahrer:innen haben nur den Zugang zum oberen Rang des Stadions.

Hervorzuheben ist die Planung einer Einrangtribüne zur atmosphärischen Kesselwirkung unter anderem beim Fußball. Eine Besonderheit dieses Entwurfes liegt in der Anordnung des VIP- und Sportler:innenbereiches auf der Westseite des Stadions, wodurch die Gegensonne des Abendlichtes vermieden wird. Ansonsten sind alle Räume hervorragend funktional gegliedert, wie z. B. die Verteilung der Kioske und WC-Anlagen dezentral auf den Umgängen.

Die einladende rautenförmige Dachkonstruktion unterstreicht die Geste der Zugänglichkeit, spiegelt die rautenartige Anordnung der Rampen den Hügel wider und müsste ggf. im Hinblick auf Statik überarbeitet werden.

Positiv bewertet wurde auch die in den Regenbogenfarben gestaltete Tribünenbestuhlung.

Der Lärmschutz wurde durch eine umlaufende, die Offenheit wiederspiegelnde Verglasung berücksichtigt.

Der Aushub der Stadionuntergeschosse auf der Westseite wird nachhaltig sinnvoll zur Ergänzung des Walls zur Ostseite verwendet. Die Baukosten bewegen sich im Vergleich zu den anderen Arbeiten auf einem niedrigen Niveau.

Bei aller positiv zu bewertenden rundherum dargestellten Offenheit der Zugänge des Stadions ist ein Blick auf die notwendige Zugangskontrolle zu richten. Auch sollten die Entwurfsverfasser:innen bei weiterer Planung den bestehenden Baumbestand zumindest ausgleichen.
Lageplan

Lageplan

Systemschnitt

Systemschnitt

Modellfoto

Modellfoto