modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2022

Ökologischer Grünzug Wrangelkiez – Neugestaltung öffentlicher Freiflächen in Berlin-Kreuzberg

ein 3. Preis

Preisgeld: 8.050 EUR

LAVALAND Laura Vahl

Landschaftsarchitektur

TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Berlin/Hamburg

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf 1005 zeichnet sich mit seiner „Kiezachse“ und den angelagerten Räumen durch eine charakteristische, klare Raumfolge aus. Diese Charakteristik verbindet die beiden Teilräume des Wettbewerbsgebietes. Beide für den Kiez bedeutsamen Gebäude - Kiezanker und Alia- werden freigestellt bzw. „enthüllt“ und damit stark in den Fokus gestellt, d.h. sie sind gut auffindbar und können sich noch stärker nach außen an die Öffentlichkeit wenden. Aber vor dem Alia-Mädchenzentrum erscheint die Platzfläche, die zu Lasten eines vorhandenen Spielplatzes entsteht, etwas überdimensioniert. Begrüßt werden die Ergänzungen der Spielangebote im Bereich der Falckensteinstraße 6, jedoch ist die Überplanung der Bestandsspielflächen in Hinblick auf die Notwendigkeit und Nachhaltigkeit fraglich. Die Aktivitätsräume und Plätze sind definiert und gestaltet (Wasserspielplatz und Platz an der Falckensteinstraße), während die Grünräume absichtsvoll wenig ausformuliert sind. Deren nähere Bestimmung und Gestaltung soll im Zuge der Partizipation erfolgen. Die Ergebnisoffenheit dieses Prozesses ist kein Mangel, sondern ein Wert an sich. Im partizipativen ökologischen Band ist eine Vielzahl an Nutzungen vorstellbar. Benannt sind Mitmachparzellen und Urban Gardening. Überdies sind die Grünflächen als Retentionsflächen vorgesehen und können voraussichtlich diese Funktion aufgrund ihrer Größe auch erfüllen. Der Wasserspielplatz mit seinem Planschbecken hat einen hohen Spielwert. Bewegliche Teile würden jedoch für Vandalismus anfällig sein. Der Umgang mit dem Thema Wasser ist angemessen und nicht nur auf technische Lösungen beschränkt. Jedoch ist der Umfang der geforderten Wasserstationen nicht nachgewiesen Die beiden Kieznaturräume sind nicht durchgestaltet, lassen jedoch Aneignungsprozesse zu. Um das augenscheinliche Defizit der Freiflächen am Kiezanker zu beheben, bietet sich an, den „Ankergarten“ um die „Kieznatur“ zu erweitern. Formal geschickt erscheint der Übergang zur Cuvrystraße, weil Straßenraum und Durchgang aufeinander Bezug nehmen. Nur die Mitmachparzellen an dieser Stelle wirken deplatziert. Der partizipatorische Ansatz der Arbeit 1005 wird positiv gesehen, aber die weitere Konkretisierung verbleibt unklar. Zudem erscheint der Jury die Ausgewogenheit zwischen vorgegebenem Rahmen und partizipatorischen Flächen nicht gegeben.