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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2022

Neubau einer Kindertagesstätte in Neuhausen auf den Fildern

Perspektive vom Eingangsbereich

Perspektive vom Eingangsbereich

2. Preis

Preisgeld: 18.000 EUR

BUERO BB

Architektur

Frank Roser Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Engelsmann Peters Beratende Ingenieure

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein sehr selbstbewusster und selbstverständlich wirkender Entwurf, der die Orthogonalität der Umgebung aufnimmt. Die zueinander versetzten Pultdächer bewirken einerseits die Belichtung der Mittelzone und integrieren andererseits die PV-Anlage und die Dachbegrünung. Durch Setzung des Gebäudes trennen sich die Freianlage in eine öffentliche Seite und eine Spielbereich-Seite für die Kinder.

Die Dimension der versiegelten Flächen im Vorplatz ist jedoch sehr groß. Der Eingang wird durch skulptural ausgebildete Treppe wirksam markiert. Das Foyer wird mit dem Mehrzweckraum durchgesteckt, beim Eintritt öffnet sich der Blick in den Garten. Das Foyer trennt sich die Kinderbereiche im Westen von den allgemein dienenden Funktionen im Osten.

Der Entwurf hat sich mit der Grundstücksproblematik auseinandergesetzt und entwickelt eine Typologie mit Grundrissen und Räumen, die sich zu beiden Seiten orientieren. Durchgesteckte Oberlichter bringen Licht in die nordorientierten Gruppenräume und die Fluren erfahren Aufweitungen zur Südseite.

Eine Zusammenfassung von zwei Gruppen wird begrüßt, dennoch könnte die Abtrennung zwischen den Gruppen deutlicher, mit z. B. einer Durchgangstür in eine Wand, ausgebildet werden.

Die tragenden Wände beider Geschosse liegen übereinander, was für kostengünstige Tragkonstruktion und Haustechnik spricht und die Flexibilität und mögliche Umnutzung in der Zukunft ermöglicht.

Der Vorschlag, das Material der Außenfassade als Stampflehm aus dem Aushub verwenden, wird als nachhaltig gewertet, in Sinne der Kreislaufwirtschaft. Die sollte auf Realisierbarkeit überprüft werden.

Der Ausdruck der Fassade ist sehr klar ausformuliert, mit großer Verglasung für die Aufenthaltsbereiche. Der Bezug zum Garten wird gestärkt. Dem gegenüber sind die Nebenräume größtenteils geschlossen, mit kleinen Rundfenstern ausgebildet, entsprechen den introvertierten Nutzungen.

Die wirtschaftlichen Kenndaten liegen im Vergleich aller Arbeiten in der BGF und BRI im sehr günstigen Bereich, hervorgerufen durch die gute Kompaktheit des Baukörpers.

Der Entwurf hat sich mit der Problematik des Grundstücks intensiv auseinandergesetzt und einen sehr guten, eleganten Lösungsansatz gefunden.

Das Eingangsniveau der neuen Kita ist um 50 cm abgesenkt, um im Norden die Freibereiche besser in die abfallende Topografie einbinden zu können. Die Vorzone und die Adressbildung der Kita ist großflächig versiegelt und mit einer Vorfahrt und Umfahrt für PKWs gestaltet. Neben den Parkplätzen wird zusätzlich eine Kiss und Ride Zone angeboten.

Das Preisgericht ist der Ansicht, dass dem Individualverkehr an dieser Stelle nicht dieser hohe Stellenwert zugeteilt werden soll, denn dadurch wird ein urbanes und eher steinernes Bild formuliert, das im Kontrast zu einer naturnahen Einbindung in den Landschaftsraum steht.

Die Spielbereiche für die Krippen- und Kindergartenkindern sind im Norden angeordnet und lassen eine naturnahe Gestaltungsidee ablesen. Die Krippenkinder erreichen den Garten über zwei Freitreppe. Der U3 Bereich wird durch niedere Hecken im westlichen Teil des Freibereichs abgetrennt, die Idee einer gemeinsamen und überlappenden Nutzung lässt sich gut organisieren.