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Einladungswettbewerb für 7 Teilnehmer | 04/2004

Pfarrkirche St. Augustinus

Schnitt durch das Kirchenschiff

Schnitt durch das Kirchenschiff

3. Preis

Mattes Riglewski Wahl Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die St.-Augustinus-Kirche steht auf dem Plateau der Villmathöhe und teilt diese erhabene Ebene in einen öffentlichen Bereich nach Nordwesten zur Paul-Göbel-Strasse und einen internen Hof nach Südosten mit dem anschließenden Thomas-Morus-Haus.

Der neue Zugang zur Kirche bekennt sich zum ursprünglichen Hauptportal an der Paul-Göbel-Strasse und der exponierten topographischen Situation des Grundstücks. die kraftvolle Stützmauer entlang der Paul-Göbel-Strasse wird bis zum Kreizungsbereich mit der Villmatstraße fortgeführt, zwei eingeschnittene Treppen verbinden auf kurzem Weg das öffentliche Plateau mit dem Strassenraum. Anstelle des Wohnhauses westlich des dreiseitig freistehenden Kirchenturms entsteht ein angemessener Vorplatz für den großzügigen Treppenweg, der im Wechsel von Stufen und Podesten vom Kirchplatz zum erhabenen Platz vor dem Kirchenportal führt.

Drei Baukörper prägen das Erscheinungsbild von St. Augustinus:
der freistehende Kirchturm mit aufstrebender Kannelierung im hellen Putz, das liegende Kirchenschiff aus Natursteinwänden mit mächtigem Satteldach und der Treppenweg zum Kirchenportal aus Granitstufen mit strukturierten Sichtbetonbrüstungen.

Die Kirche wird an der Südostseite von störenden Anbauten befreit. Dadurch öffnet sich der Gemeindesaal unter der Kirche nun deutlich zum internen Kirchhof. Zwischen Kirche und der öffentlichen Treppenanlage entsteht ein lichter, reduzierter Gartenhof, der sowohl vom ebenerdigen Gemeindesaal als auch von der Treppe aus einsehbar ist. Unter dem obersten Podest ist ein südorientierter Raum für kirchliche Nutzungen vorgesehen. der Aufzug und eine Treppe verbinden den südlichen Kirchhof mit dem Eingangspodest zur Kirche.

Durch das Hauptportal gelangt man in den neu gestalteten, großzügigen Vorraum unter der Empore. Diese Raumfolge lenkt den Blick durch die Glastrennwände in das Kirchenschiff.

Der freistehende Taufstein als wichtiger liturgischer Ort empfängt und verabschiedet den Kirchenbesucher. Das Kirchengestühl aus geräucherter und geölter Eiche bietet Sitzplatz für 300 Personen und wird nun dem Altar näher zugeordnet. Der Altarbereich ist um zwei Stufen gegenüber dem Schieferboden des übrigen Kirchenschiffs angehoben, die bestehende Fensteröffnung im Chorraum wird in einer Wandnische bis zum Boden herabgeführt. Weißer, grob strukturierter und mit Glasgranulat versetzter Wandputz und die weiß gestrichenen Decken unterstreichen die bestehende Tragstruktur aus Betonrippenträger und Deckenfeldern. Die zwischen den Betonsparren eingesetzte Beleuchtung schafft eine gleichmäßige Ausleuchtung des Dachraums und der Kirche. Durch die Anordnung gleicher Fenster an der Südostseite wie an der Nordwestseite wird der Kirchenraum hell und erhält wieder seine symmetrische Ordnung.

Unter der Empore ist eine holzverkleidete Kapelle eingestellt. Diese orientiert sich durch transluzente, mit Zeichnungen versehene Glaswände zum Kirchenschiff. Seitlich ist der Beichtraum angeschlossen.

Eine netzartige, zugbeanspruchte Struktur aus geflochtenen Metallfaserbändern bildet eine durchgängige Deckengestaltung und verbindet Chor, Kirchenschiff und Empore zu einer räumlichen Einheit. Diese filigrane Konstruktion geht von den tragenden Betonrippen aus, die dem Krieg getrotzt haben. Sie bekennt sich zur Geschichte dieser Kirche und erinnert im Schnitt an den ursprünglichen Innenraum, der von einem eingestellten Zollinger-Holzgewölbe geprägt war. Die grazile Netzkonstruktion entmaterialisiert die vorhandene Decke und belässt dem Kirchenraum die Großzügigkeit und Klarheit.

Sie erinnert an die Offenbarung wo es prophetisch heißt: „Seht, das Zelt unter den Menschen. Er wird wohnen bei ihnen und sie werden Sein Volk sein.\" (21-3)
Ansicht vom Kirchplatz

Ansicht vom Kirchplatz

Grundriss

Grundriss