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Studienauftrag, selektiv | 10/2008

Platzgestaltung Centralschulhaus / Saalbau

1. Rang / Gewinner

Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Studienauftrag Platzgestaltung Centralschulhaus/Saalbau 09/08 Knäuel

Centralschulhaus und Saalbau
Die beiden Bauten wurden durch den Ausbau der Nord- und Südränder verstärkt zu einer Einheit zusammengefasst. Der aus rein funktionalen Gründen entstandene Platz erhält so im Nachhinein seine städtebauliche Rechtfertigung.
Trotzdem gilt es in einem ersten Schritt das Verhältnis der beiden ungleichen Partner zu klären:
Das denkmalgeschützte Centralschulhaus, das sich zur Kantonsstrasse ausrichtet und der Saalbau, der sich zur Seitenansicht des Schulhauses wendet. Der Solitär des Centralschulhauses erhält über einen Sockel, der aus dem Belag herauswächst, etwas von seiner Eigenständigkeit zurück. Die Sockelfläche ist in durchlässigem Stabilizer gehalten und wird von Kalkstein- Bändern gerahmt. Nach Westen hin wird der Sockel zur Sitztreppe und verhilft dem Saalbau zu einem Gegenüber.

Der Platz
Im dispersen Umfeld der Bauten darf der Ort mit seinen öffentlichen Bauten als selbstbewusster Platz mit Zentrumsfunktion wirken. Was ihm offensichtlich fehlt, ist ein menschlicher, kleinteiliger Massstab.
Unsere Interventionen zielen daher darauf ab, den Platz über eine ‚Möblierung‘ zu zonieren, ohne ihm seine Grosszügigkeit zu nehmen. Die vorgeschlagenen Massnahmen nehmen bewusst den Mensch als Massstab und versuchen nicht, über eine grosse Geste das Platzgefüge neu zu definieren.

Möblierung
Über den Platz verstreut bilden, ähnlich den Gruppen von Schülern oder Saal- Besuchern, Gruppen von Sitzmöbeln, Dächern und Bäumen.
Eine Serie von formal ähnlichen, unterschiedlich eingefärbten Betonelementen bietet teilweise überdeckten Platz zum Sitzen, Liegen, für Aperos oder Unterricht im Freien. Die Elemente verstehen sich als Katalog, der auch weiter ausgebaut werden kann: Denkbar sind zusätzliche Elemente als Bühnen, grosse Pflanzgefässe für Unterrichtszwecke etc. Die Elemente schaffen zusammen mit schirmförmigen Linden eine lebenswerte und vielfältige Kleinräumigkeit, ohne die bestimmenden Bauten zu konkurrenzieren.

Gebrauch
Das gewählte Layout bietet gleichzeitig grosse offene Flächen für Bewegungsspiele, grosse Aperos oder Veranstaltungen im Freien sowie, über die Möblierung, kleinteilige Nischen.
Im Schulbetrieb schafft der Sockel eine klare Begrenzung des engeren Schulumfeldes, was sich für den Pausenbetrieb positiv auswirken wird. Auch wird er durch seine unterschiedliche Belagsoberfläche und den Höhenversatz nicht als Bewegungsraum für Fahrräder oder Anlieferung verstanden, was die Sicherheit erhöht.
Im Veranstaltungsbetrieb kehrt sich das Regime um:

Parkierung und Zufahrten
Die Parkierung wird konzentriert an der Nordost- Ecke des Platzes mit einer Zufahrt von der Neudorfstrasse. Im Veranstaltungsbetrieb erfolgt die Zufahrt über diesen Parkplatz auf den Sockel des Schulhauses. Der Vorbereich des Saalbaus bleibt dadurch im Veranstaltungsfall frei.
Die bestehende Parkierung senkrecht zur Neudorfstrasse wird reduziert, so dass die städtebaulich relevante Ostfassade, zusammen mit dem bestehenden Brunnen, besser zur Geltung kommt.

Beleuchtung
Den vielfältigen Bewegungen auf dem Platz folgend, versuchen wir nicht, einzelne Bewegungslinien herauszuarbeiten, sondern wir sehen den Platz als ‚helles Feld‘. Dispers gestreute Kandelaber verteilen sich über den Platz und gesellen sich zu den übrigen Elementen. Die Anbindung des ‚hellen Feldes‘ erfolgt über eine gut ausgebaute Strassenbeleuchtung entlang der umliegenden Strassen; das ‚helle Feld‘ kann von überall her betreten werden.